Sonntag, 8. April 2012

100 - Weihnachten!

„Basti?“ - „Mhm?“ - „Danke!“ - „Für was?“ - „Danke dass du da bist und mich nicht alleine gelassen hast...“ Und schon schlief ich wieder ein. Diesmal an der Seite meines Freundes. Doch davor konnte ich noch ihn weinen hören: „Ich liebe dich.“

Die nächsten Tage vergingen schnell. Die österreichischen Ärzte überschrieben mich zu Untersuchungen nach Deutschland. Es tat natürlich noch immer etwas ziehen. Ich bekam gestern, ein Tag vor Heiligabend, jedoch eine etwas unschöne Nachricht: Ich konnte nicht mehr schwanger werden. Die Schnittwunde reichte bis zu meiner Gebärmutter. Was mit Eric war? Keine Ahnung. Wir bekamen nur Bescheid, dass er nun in einer Psychiatrie in der Schweiz untergebracht wurde. Jojo kam sofort nachdem wir zu Hause angekommen sind, zu uns. Als ich ihr die ganze Geschichte erzählte – natürlich auch mit Tränen – musste sie auch anfangen zu weinen. Ich wollte sie nicht so sehen. Niemand sollte wegen mir Tränen vergießen, oder sich Sorgen machen. Ok, egal jetzt. Wie schon vorhin erwähnt ist heute Heiligabend!
Meine Mam und ich waren bei den Wurths eingeladen. Aber zuerst steuerten wir zu sechst den Weg zur Kirche an. Die sechste Person war Florian, der Bruder meines deutschlandweit bekannten Freund. Es war schon etwas dunkel. Die Sterne strahlten wieder um die Wette und kleine Schneeflocken fielen vom Himmel hinunter. Auf meinen lockigen Haaren hatte ich eine blau-weiße Mütze auf, die meine Ohren bedeckte und meine Hände waren mit Plüschhandschuhen überzogen. Ich spürte Finger, die sich dann mit meinen verschränkten. Ein breitgrinsender Basti stand neben mir und schwang unsere Arme mit vollem Schwung vor und zurück und hopste wie ein kleines Kind neben mir her.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte ich ihn und stupste ihn mit meinem Zeigefinger in den Bauch.
Er zuckte mit den Schultern: „Es ist Weihnachten und ich bin mit dem wundervollsten“, er stoppte und drückte mir einen Kuss auf, „und wunderhübschesten Mädchen auf der ganzen Welt zusammen“, wieder ein Kuss. „Das ist doch ein Grund fröhlich zu sein, oder?“
„Pass auf, dass du nicht auf deiner Schleimspur ausrutscht, mein Süßer!“ Schon wuschelte ich ihm durch die Haare. Basti packte meine beiden Handgelenke, wodurch ich mich dann allerdings nicht mehr wehren konnte und dann lagen seine Lippen leidenschaftlich auf meinen. Ich krallte meine Finger – so gut es mit Handschuhen ging – in seine weichen Haaren hinein.
„Ihr Turteltauben, aufhören! Sonst kommen wir noch zu spät!“ Flo. Ist ja nicht so, als hätte er uns heute Nachmittag in Bastis Zimmer auch schon gestört. Er kam schon sehr oft in unpassenden Momenten hereingestürmt.
„Wir kommen ja!“, rief Basti genervt und holte schließlich mit mir an der Hand die anderen ein.

„Mir ist so kalt!“ Ich ließ mich bei den Wurths vor den Kamin fallen. Währenddessen drehte ich mich wie so ein Würstchen im Kreis, dass ja jede Stelle warm wurde. Auch Basti schien es nicht anders zu gehen, denn er hauchte ständig gegen seine Hände.
„Ihr könnt zu Tisch kommen! Oma hat das Essen schon fertig“, sagte Flo fröhlich und ließ sich gleich auf den nächstbesten Stuhl fallen.
Bastis Arme schlossen mich in eine angenehme Körperwärme, die dann aber am Tisch unterbrochen werden musste. Der Anblick der Riesengans ließ mir das Wasser im Mund zusammenfließen. Alle lachten und redeten miteinander. Auch meine Mutter schien es gut zu gehen. Man sah ihr an, dass sie glücklich war.
„Ich liebe dich!“ Sein Atem strich an meiner Wange entlang bis zu meinem Hals.
Ich legte meine Stirn an seine und schloss die Augen: „Wenn du wüsstest, was du mit diesen drei Worten alles in mir auslöst...“
Ok, nicht mal ich wusste es so genau, aber es brachte mich immer wieder um den Verstand. Aber nicht nur diese drei Worte, sondern auch seine Nähe oder sein Geruch. Ich brauch auch keine Schokolade, die meine Glückshormone ausschütten, sondern einfach nur ihn.
Ein Räuspern unterbrach unser Lippenspiel. Ich erschrak und blickte in die vielen Augenpaare, die auf uns gerichtet waren. Mein Kopf wurde sicher jetzt knallrot, denn ich spürte, wie das Blut in mein Kopf stieg. Jetzt fingen alle an zu lachen, auch Basti, dessen Gesicht ebenso eine Farbe wie eine Tomate hatte. Ja, ich war gerade wirklich dabei, gleich in den Erdboden zu versinken!

„Wie wäre es jetzt mit den Geschenken?“, fragte Margit in die Runde, als jeder auch wirklich satt war.
Zack, schon standen Basti und Florian auf und liefen gleich ein Wettrennen, wer zuerst am Baum ankam. Sie konnten froh sein, dass sie den nicht umgeschubst haben. Ich beobachtete jede einzelne Bewegung von meinem Freund. Alles um mich verschwand. Nur er war noch vor meinen Augen.
„Süße, willst du nicht auch deine Geschenke auspacken?“ Basti stand nun vor mir mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
„Äh, ja. Doch.“ - „Dann komm!“
Ich erhob mich und lief zu meinen Platz unter dem Baum. Mein Freund setzte sich nah neben mich. Während ich vorsichtig das erste Papier zerriss, schmiegte ich mich an seine Schulter.
„Oh Gott, die ist ja schön!“ Ich hielt eine goldene Fußkette in meiner Hand. Blaue kleine Steinchen waren in gleichen Abständen daran befestigt. „Von wem ist die?“
Ich sah mich im Raum um, doch da stand keiner mehr.
„Wo sind denn alle hin, Schatz?“ - „Sie wollten uns alleine lassen, so wie ich das mitbekommen habe...“
Leicht strich er mich eine Haarsträhne hinter mein rechtes Ohr. Als seine Hand paar Sekunden dort haften blieb, kam er meinem Gesicht näher. „Ich bin froh, dass ich mit dir hier feiern darf. Ich brauche kein anderes Geschenk als dich. Eigentlich bin ja schon der glücklichste Mensch, den es überhaupt geben kann“, flüsterte er sanft.
„Basti?“
Seine Augen öffneten sich einen kleinen Spalt. „Was?“
„Willst du eigentlich die ganze Zeit so vor meinem Gesicht hängen, oder bekomm' ich endlich den Kuss?“
Auf einmal prustete er los. Er fiel auf den Rücken und hielt sich seinen Bauch.
„Wieso lachst du mich jetzt aus?“, weitete ich meine Augen. Wieso lachen nur heute alle wegen mir? Bin ich heute so lächerlich? Beleidigt stand ich auf, doch dann wurde ich prompt wieder auf den Boden geholt. Basti hatte mich auf seinen Schoß platziert. „Tut mir leid, Süße. Du bist heute nur neben der Spur und träumst vor dich hin. Das sieht einfach so niedlich aus und wenn ich weiß, dass ich der Grund deswegen bin, dann ist es einfach umso schöner!“
„Tu ich erstens gar nicht! Und zweitens: Woher willst du wissen, dass ich von dir träume?“
„Dann sag mir, wieso du mir jetzt gerade im Moment dauernd auf die Lippen starrst?“ Sein Schmunzeln war nicht zu überhören. Was? Tu ich das?
„Oh... Sorry, d-das ist mir nicht aufgefallen...“
Basti schüttelte nur den Kopf und drückte seine Lippen auf meine. „Na los! Pack weiter aus! Oder ich mach es!“
Schon nahm ich meine Geschenke vor seinen Händen in Schutz und öffnete jedes weitere...

5 Kommentare:

  1. Haha, ich weiß mal wieder nicht was ich schreiben soll. :/ Also erstmal, es ist scheiße, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann...da gibt es keine süßen Wurthi-Kinder, das ist wirklich seeeeeeehr schade!
    & das Geschenk, was wir bis jetzt erfahren haben, ist echt schön! Aber ich könnte sowas gar nicht tragen, mich würde das irgendwie nerven. ;D
    Ich musste ja auch voll lachen, weil ich mit bildlich vorgestellt hab, wie er da auf dem Boden liegt vor Lachen. ;D Ich will jetzt wissen was sie noch so bekommt & was er so bekommt! Nach einer Woche warten, wurde es auch mal Zeit, dass du wieder schreibst. Ein paar Teile wirst du die Woche auch noch hinbekommen, hats ja Zeit! ;P Aaaaaaaber, das Warten hat sich gelohnt! Wieder sehr schön! <3 :*

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  2. Oh man, sehr schön geschrieben. Freu mich schon auf den nächsten Teil,
    weiter so.

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  3. toll wie immeeeeeeeeeeeeeeeeer ♥
    aber schade das sie nicht mehr Schwanger werden kann :// Armes ding :D
    weiter soo ♥

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  4. Süüüüüüß *-*
    aber sie kann nicht schwanger werden :(
    Weiteeeeer ♥

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  5. das ist wieder so schön geschrieben. :O ich bekomm wirklich jedes mal eine gänsehaut :) wundervoll mach weiter so und ich will endlich den neuen teil lesen <3

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