Montag, 30. April 2012

104 - schöner Frühlingsball


„Sicher mein Schatz, das wirst du! Du hattest ja auch die tollste und beste Mutter auf der ganzen Welt! Muss also abfärben!“ Dabei streckt meine Mam mir die Zunge raus.
„Also eine eingebildete Mutter möchte ich nicht werden!“
Die restliche Fahrt unterhielten wir uns über meine Zeit, in der ich noch ein kleines Kind war.
Aber immer wieder kam mir ein Gedanke: Wird er sich über die Neuigkeit freuen?

Der Frühlingsball. Wie sehr ich mich in der letzten Zeit darauf gefreut habe!
Es war gerade 18:30 Uhr. Basti würde jeden Moment hier auftauchen. Ich hatte echt Bammel, was er zu dem Kind sagen wird. Noch einmal stich ich mit meinen Fingern leicht über den Bauch und spürte ein mächtiges Kribbeln.
'Ding Dong!'
Ich wollte gerade die Treppe runter laufen, als meine Mutter schon mit einem mächtigen Schwung die Tür aufriss.
„Einen Moment der Herr, meine Tochter -“
„Mam! Ich bin schon fertig!“
Das Lachen von ihm schallte durch meine Ohren, was aber dann plötzlich verstummte. Mit offenem Mund starrte er mich an. „Äh, ja. Also, wollen wir los?“, fragte er leicht rötlich im Gesicht und hielt mir seine Hand hin. Dann ging es schon los...

Die Feier war schon im volle Gange. Einige Paare standen schon in der Mitte der Tanzfläche und wippten im Takt hin und her. Die anderen standen an der Bar, saßen oder bildeten einen Kreis um einen Tisch, der mit vielen verschiedenen Kerzen gedeckt war.
„Da drüben sind Jojo und Max! Gehen wir zu ihnen, Basti?“
Er nickte nur. Aber irgendwas an seinem Gesichtsausdruck verriet mir, dass er nicht sonderlich begeistert war.
„Jojo, du siehst echt wunderschön aus!“, rief ich ihr ins Ohr, sodass sie mich auch verstehen konnte, durch die laute Musik.
„Danke! Du aber auch! Ich hab dir gesagt, das Kleid steht dir!“ Ich wurde etwas rot und schielte kurz zu Basti hinüber, der etwas weiter Abseits mit Max stand. Die beiden standen dicht bei einander und Basti ballte seine Hände zu Fäusten.
Ich lief langsam auf die beiden zu: „Basti? Gehen wir tanzen?“
Die beiden Jungs zeigten sich noch das O.K.-Zeichen und dann zog Basti mich auf die Tanzfläche. Er drückte mich fest an sich und legte seine Stirn auf meine.
Die ganze Zeit hatte er seine Augen geschlossen. Nicht ein einziges Mal öffnete er sie für einen kleinen Spalt, sondern blieb so stehen.
„Basti was ist los?“, fragte ich leise zu ihm. Er schüttelte mit dem Kopf und versuchte zu Grinsen. Immer noch waren seine Augen zu.
„Liebst du mich?“ Seine Stimme war brüchig.
„Äh, ja? Natürlich! Was ist los?“ Aber anstatt eine Antwort, berührte er meine Lippen. Etwas überrascht war ich schon, doch ich erwiderte den Kuss weiterhin. Als wir uns lösten, gingen seine Lider nach oben. In ihnen standen Tränen.
„Basti, sag mir was los ist!“ Meine linke Hand ruhte jetzt auf seiner Wange.
„Ich liebe dich! Vergiss das nicht...“ Was war nur los mit ihm?
„Basti, lass mich mal mit Sam tanzen! Max braucht was von dir!“
Mit einem ängstlichen Blick, sah er zu Jojo, dann zu mir. Schließlich bewegte er sich von mir.
Ich sah im Augenwinkel nur noch, wie Max mit Basti durch eine Tür ging, dann widmete ich mich mit Jojo wieder der Musik.

Eine Stunde verging. Erschöpft ließ ich mich auf unsere freien Stühle fallen. Mein Blick wanderte durch die Halle. Basti war immer noch nicht zurück. Schon langsam überfuhr mir ein Schauer. Was ist mit ihm? Wo steckt er?
„Jojo? I-Ich geh mal kurz Basti suchen. Er ist die ganze Zeit nicht zurück gekommen.“
„Du hast Recht. Max ist auch noch nicht da...“
Jetzt beschloss ich, mich auf die Suche von den beiden zu machen. Aber ich hätte lieber nicht wagen sollen...

Ich lief durch die beleuchteten Gang, der hinter der Tür entlang ging, durch die die beiden Jungs verschwunden waren.
Es kam mir so vor, als wäre ich eine Spionin, die versuchte, eine Mission zu erfüllen.
Es waren nur wenige Türen. Ein immer lauter werdendes Geräusch, konnte ich mit meinen Ohren wahrnehmen. Ich wusste, ich komme ihnen immer näher. Mein Herz pochte schneller, als ich jetzt feststellte, dass es Bastis Stimme war. Aber von wem war die andere? Max? Nein... Die Stimme kam von einem Mädchen. Moment! Doch, da war auch noch die Stimme von Max. Ich hörte weiterhin zu. Ich konnte das Geräusch nun zuordnen. Stöhnen. Mir stiegen jetzt schon die Tränen hoch, denn ich wusste genau, von wem es ausging. Von ihm!
Meine Hand fing an zu zittern, als ich leise die Türklinke hinunter drückte. Eigentlich hatte ich nicht genug Mut dazu, um die Ecke zu schauen, aber mein Körper zwang mich.
Durch den kleinen Türschlitz erkannte ich nun, was sich da abspielte.
Max stand in der Ecke mit seinem Handy und filmte, während... Mein Freund über dieser einen lag … Nackt. Wie er immer wieder keuchend in sie drang.
Nein... Nein... Das darf nicht sein...
Die Tür stand nun weit offen. Auf dem Gesicht von Max bildete sich ein riesiges Grinsen aus: „Ich hab doch gesagt, er wird es machen, Hannes!“
„Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss. Aber ich bin nicht Hannes.“
Das Handy von Max fiel auf den Boden und starrte mich entsetzt an. Aber nicht nur er. Auch Basti war schnell aufgesprungen. Ich wollte dem Mädchen nicht ins Gesicht sehen. Ich wollte nicht einmal wissen, wer dieses Miststück war.
„Sam, das kann ich erklären!“, fing Basti an, sich auszureden.
Die Tränen wollten schon aus meinen Augen schießen. Ich schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf. Wieder kam mir das Kind in den Kopf. Ich wollte es ihm sagen. Aber wie sah es jetzt aus? Wollte ich es überhaupt ihm noch sagen?
„D-Du...“
Die Flüssigkeit konnte ich nicht mehr zurückhalten. Ich rannte zurück zu der Tür, in die ich gekommen war.
In dem Ballsaal legte der DJ ein schnelleres Lied auf. Jojo stand wieder an unserem Tisch. Als sie mich entdeckte, lief sie sofort zu mir: „Was ist los? Warum weinst du?“
„Jojo... Ich … Tut mir leid ...“ Ich sollte nur noch hier raus. Meine Beine trugen mich in die Nachtkälte.

Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich gerade befand. Langsam holte ich mein Handy aus der kleinen Umhängetasche und wählte die Nummer von meiner Mam. Der Plan, der mir in meinem Kopf schwirrte, ließ mich nicht mehr in Ruhe.
„Hallo?“, fragte sie nach dem Abnehmen.
„Mam, du kannst mich abholen. Die Feier ist vorbei!“ Mir war es egal, wie verheult sich meine Stimme anhörte.
„Was ist passiert? Hast du es ihm gesagt?“
„Nein Mam, habe ich nicht“, ich atmete tief ein, „Er... Er wird es nicht erfahren. Nie!“
Wieder eine Pause. Meine Mutter sagte nichts. Ich wollte nur noch eins: „Mam, ich pack' meine Sachen. Ich will hier nicht mehr bleiben. Morgen fliege ich nach Frankreich zu Tante Frieda.“

Dienstag, 24. April 2012

103 - tolle Neuigkeiten?



Vielleicht kennt ihr es ja: Wenn du die richtigen Personen um dich hast, fühlst du dich geborgen. Und das war ich gerade in diesem Zeitpunkt.
Aber zur der Zeit hatte ich keinen blassen Schimmer, dass dieses Glück von einem Tag auf den anderen vorbei sein könnte...

Zwei weitere Monate sind seit Silvester nun vergangen. Zwischen mir und Basti lief die Beziehung prächtig. Besser, als ich es mir vorgestellt hatte!
Aber heute war kein guter Tag für mich. Ich lag krank im Bett und Basti war auf einer Autogrammstunde. Das hieß, ich würde ihn erst morgen sehen. Aber so wie ich meine Mutter kannte, würde sie ihn nicht zu mir lassen, aus Angst, er könnte sich anstecken. Es fühlte sich allerdings nicht an, als hätte ich einen Virus oder ähnliches erwischt. Immer wieder bekam ich Brechreize, sodass ich minutenlang über der Kloschüssel hing.
Und in diesem Moment war es auch so.
„Ach Mäuschen, was hast du denn nur?“, fragte mich meine Mam, während sie behutsam über meinen Rücken strich. „Ich rufe jetzt den Arzt, länger kann ich das nicht mit ansehen!“
Und nach kurzer Zeit, um genau zu sein, dreißig Minuten, saßen wir schon auf dem Weg dorthin. Davor hatte ich Basti schnell eine SMS geschrieben, worauf ich auch gleich eine Antwort bekam:

Oh Gott! Ich hoffe, dir geht’s bald wieder besser! :/
Hier ist es bis jetzt noch ruhig, aber in paar Stunden werden mir die Mädchen wieder zu Füßen liegen! :p
Bis heute Abend! Ich ruf' dich dann an :) & ich freue mich schon auf Morgen! ;)
Gute Besserung, Schatz!
Ich liebe dich :*

Achja, stimmt! Morgen ist ja der Frühlingsball! Hoffentlich bin ich dann wieder fit!
„Frau Layer, bitte!“, rief mich die junge Frau von der Rezeption auf.
Ich wurde mit meiner Mutter in einen Raum geführt, wo wir noch einen Augenblick Geduld haben sollten, bis der Arzt kam. Und dann war es auch so. Mein Hausarzt begrüßte uns zwei und dann kam die Ausfrage: „Was haben Sie denn Frau Layer?“
„Ich musste mich schon öfter am Tag übergeben, aber Brechgefühle habe ich keine. Nur dann, wenn ich mich übergeben muss.“
Dr. Welk machte sich kurze Notizen und nickte nebenbei.
„Haben Sie schon Medikamente zu sich genommen?“
„Nein, bis jetzt noch keine.“
„Gut, dann setzen Sie sich bitte auf die Liege.“
Er begutachtete mich mit einem Stethoskop am Brust-, Rücken – und Bauchbereich.
„Wie ich sehe, ist ihre Wunde ziemlich gut zugewachsen. Aber trotzdem würde ich noch etwas vorsichtig damit umgehen. Ich kann bis jetzt nichts auffälliges erkennen, was auf eine Krankheit hinweisen könnte...“ Er stoppte beim Reden. Ich hatte ein Gefühl, als wäre er noch nicht fertig mit dem, was er sagen wollte.
„Bevor ich Ihnen Medikamente verschreiben möchte, würde ich Sie bitten mit zur Ultraschalluntersuchung zu kommen.“
Meine Mutter und ich sahen uns geschockt an und dann wieder den Arzt.
„Es kann nicht sein, dass sie schwanger ist. Es hieß, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann“, fügte meine Mam hinzu.
„Ich möchte nur zur Vorsorge nachsehen.“

Das Ultraschallgerät glitt mit dem Gel meinem Bauch entlang. Immer wieder drückte Dr. Welk bisschen fester rein, dann wieder lockerer. Meine Mutter stand abseits und verfolgte das ganze Geschehen. Ich konnte auf dem kleinen Monitor nichts großartiges erkennen.
„Wie ich es mir dachte...“, sagte mein Arzt eher zu sich selbst, dann wandte er sich zu uns, immer noch das Gerät an meinem Bauch.
„Schauen Sie her“, er zeigte mit seinem Zeigefinger auf eine schwarze Stelle, „Hier hat sich das Embryo eingenistet.“
Ein Glücksgefühl breitete sich in meinem Körper aus, als ich diesen kleinen Klumpen auf dem Monitor bemerkt hatte.
Er fuhr fort: „Das Herz schlägt regelmäßig, das ist ein gutes Zeichen!“
„Aber die Ärzte im Krankenhaus meinten, es ginge nicht mehr. Ist bei der Untersuchung damals ein Fehler unterlaufen?“ Die Stimme meiner Mutter klang ausdruckslos.
„Es kann natürlich sein, dass sie sich vertan haben, aber bis jetzt lagen die Ärzte, die dort arbeiten, nie falsch. Wenn nicht, dann kann ist es echt ein Wunder, dass es noch möglich war. Ich befürchte aber, dass es ein Risiko ist, das Kind zu behalten. Die Gebärmutter dehnt sich ja immer weiter aus. Dadurch kann es dann wieder zu einem Riss der Wunde führen, oder – bei schlimmeren Fällen – eine Fehlgeburt. Auch könnte es sein, dass dies das einzige Kind sein wird, das von ihr geboren werden könnte.“

Nach weiteren fünf Minuten, verabschiedeten wir uns wieder.
Eine Weile sagte weder meine Mutter, noch ich etwas. Doch dann unterbrach ich die Stille: „Mam? Ich will das Kind haben...“
„Dass du mir so etwas antust.“ Auf so eine Reaktion war ich nicht vorbereitet. Mein Herz zog sich dabei schmerzhaft zusammen, doch dann lächelte sie leicht: „Da werde ich dann einfach mal mit einundvierzig Großmutter. Ich dachte, ich habe noch etwas Zeit, alt zu werden.“ Jetzt fing sie an zu lachen. Welchen Schrecken sie mir eingejagt hat!
„Aber wann willst du es Basti sagen?“ Jetzt hat sie ins Schwarze getroffen.
„Morgen ist es besser... Jetzt hat er dann eine Autogrammstunde. Wenn ich ihm eine SMS schreibe, dann wird er vielleicht die ganze Zeit daran denken. Weißt du aber, wovor ich am meisten Angst habe?“ Ich sah sie erwartungsvoll an. Sie wechselte ihren Blick kurz zu mir, dann wieder auf die Straße. „Davor, dass er es nicht haben will...“
Meine Hand ruhte auf meinem Bauch. Wieder bildete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. „Denkst du, ich werde eine gute Mutter?“
„Sicher mein Schatz, das wirst du! Du hattest ja auch die tollste und beste Mutter auf der ganzen Welt! Muss also abfärben!“ Dabei streckt meine Mam mir die Zunge raus.
„Also eine eingebildete Mutter möchte ich nicht werden!“
Die restliche Fahrt unterhielten wir uns über meine Zeit, in der ich noch ein kleines Kind war.
Aber immer wieder kam mir ein Gedanke: Wird er sich über die Neuigkeit freuen?

Samstag, 21. April 2012

102 - der letzte Tag des Jahres


Basti beruhigte mich dadurch, dass er meinen Körper weiter liebkoste, dennoch fühlte ich den Mitleid, der von ihm ausging. Irgendwann spürte ich auch dieses Brennen nicht mehr in mir und wir beide konnten den Heiligabend – schweißüberströmt und in unseren Armen liegend – ausklingen lassen.

Das hier wird jetzt vielleicht sehr peinlich, aber ich versuche etwas Tolles darauf zu schreiben. Aber du weißt ja schon, dass ich keine Briefe oder ähnliches schreiben kann :D
Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an den ersten Schultag von dir. Der erste Blick von dir hat mich den ganzen Tag verfolgt & ich wollte ständig bei dir sein.
Jede einzelne Sekunde, die ich mit dir verbringen durfte/darf, ist immer noch einzigartig & unvergesslich! :)
Mit deiner Anwesenheit schaffst du auch die mieseste Laune wieder aufzupeppen.
Und dein Überraschungsbesuch war eines der besten Überraschungen, die ich jemals hatte! Ohhh, ich danke dir immer noch dafür! :P
Achja, was ich dir mal sagen wollte: Du kannst verdammt gut küssen :D Ich bin regelrecht ein Suchti nach dir! *-* Und das andere sowieso ;)
Jetzt habe ich hier auf der Seite keinen Platz mehr um weiterzuschreiben, also muss ich jetzt aufhören :(

PS.: Der Papierkorb ist jetzt überdimensional überfüllt, aber die Würfelseite habe ich wohl trotzdem versaut! :D

Ich liebe dich mehr, als alles andere auf der Welt! & danke, dass du mir diese Liebe zurückgibst! (:
Basti

Ich las mir diese paar Zeilen jeden Tag mindestens zehnmal durch und musste jedes Mal aufs Neue loslachen. Oftmals vor dem Einschlafen, wenn er nicht neben mir lag oder wir uns einen oder mehrere Tage nicht sahen.
Es klopfte an der Tür, als ich mich gerade für den heutigen Abend fertig machte. Ein brauner Wuschelkopf spähte durch den Türspalt.
„Bist du fertig, Schatz?“, fragte mein Freund und küsste mich zur Begrüßung.
„Noch nicht ganz, aber gleich. Wie viel Zeit haben wir noch?“
„Ähm“, er zog sein Handy aus seiner blauen Jeanshose, „ungefähr noch 15 Minuten.“
Mit einem kleinen Nicken, wusste er nun Bescheid, dass ich mich beeilen würde.
Was heute ist fragt ihr euch? Heute ist Silvester! Basti und ich gehen mit unseren Freunden zum Bowlen und wollten mit ihnen ins neue Jahr feiern. Meine Mutter ist nach Frankreich geflogen, zu ihrer Schwester, um dort ihren Spaß zu haben, also muss ich wohl die nächsten Tagen bei Basti Unterschlupf finden, was mir allerdings nichts ausmachte, denn meine Mam fand, ich wäre noch zu jung um alleine in einem Haus zu bleiben. Typisch Eltern!
„Ich wäre jetzt so weit. Kommst du?“ Basti saß gerade auf seinem Bett und tippte auf seinem iPhone herum. Er packte es schnell wieder ein und schon konnte der Abend beginnen!

„Sam!“, hörte ich jemanden schreien und ehe ich erkannte, wer es war, fiel mir diese Person auch schon förmlich um den Hals.
„Hey Jojo!“, gegrüßte ich sie ebenfalls mit einer Umarmung, auch wenn es nicht so fest ausfiel, wie bei ihr. Max kam auch um die Ecke und schlug erst einmal mit Basti ein, dann wurde ich von ihm herzlich in die Arme geschlossen.
Wir wurden von den beiden in einen mittelgroßen Raum geführt, in der sich ein großer Tisch und zwei Bowling-Bahnen befanden. Dort saßen schon die anderen alle und amüsierten sich prächtig mit Essen und Trinken. Oder besser gesagt: Alkohol. Aber heute war ja ein besonderer Tag, an dem man sich so etwas gönnen durfte. Ok, ich gib es ja zu, wir gönnen es uns öfter als nur einmal im Jahr!
Die Jungs kämpften förmlich, wer zuerst die Kugel in die Hand nehmen durfte. Aber auch einige Mädchen versuchten ihr Glück bei der Bahn zu ergreifen. Ich allerdings traute mich dazu nicht. Ich wusste schon von Anfang an, dass ich eine Niete bin. Wenn man einmal versucht hatte, die Kugel auf die Bahn zu rollen, aber dann doch dem Hintermann den schweren Ball auf den Kopf scheuert, ist es wirklich nicht so prickelnd. Das war ungefähr 10 Jahre her und seitdem hatte ich nie eine Bowling-Kugel mehr in der Hand – auch aus gutem Grund!
„Du bist also auch nicht so der Fan von Bowlen?“ Jojo setzte sich neben mich und trank aus ihrem Weizenglas.
Ich schüttelte eifrig den Kopf. „Lieber nicht, sonst kann es passieren, dass einer von euch eine Gehirnerschütterung bekommt und ich möchte, dass jeder von euch gut ins neue Jahr rutscht.“
Jojo musste anfangen zu lachen, was mich auch dazu leitete, mit einzustimmen.
„Sag mal... Geht es dir eigentlich gut? Also wegen der Sache in Österreich...“, flüsterte meine beste Freundin mir ins Ohr. Außer ihr wusste keiner, was mir und Basti dort passiert ist.
„Es geht eigentlich. Es ist noch nicht ganz so verheilt, aber die Ärzte meinen, dass es schneller zuwächst, als sie dachten.“
„Das ist schon mal gut. Und du kannst wirklich keine Kinder mehr bekommen?“, hakte sie nach.
Ich schüttelte langsam den Kopf und starrte geradeaus: „Nicht, dass ich wüsste. Klar, ich hätte gerne welche gehabt, aber wenn das Schicksal so will...“
„Ich hab dich vermisst kleine Maus“, murmelte Basti in mein linkes Ohr hinein, wodurch es fürchterlich anfing zu kitzeln.
„Ich dich auch!“ Schon küsste er mich. Dann zog er mich hoch, setzte sich auf meinen Stuhl und platzierte mich auf seinen Schoß. Das Selbe wurde mit Jojo veranstaltet, nur war es Max.
„Ey Jungs, ihr seid dran! Wenn ihr verliert müsst ihr uns das nächste Mal einen Kasten Bier kaufen!“, rief Phil von der Bowling-Bahn. Brummend erhoben sich die beiden Jungs wieder. Ich beobachtete Basti, wie er die Kugel gekonnt auf die Bahn zusteuerte. Auf einmal sprang er nach oben und schrie: „Strike! Ich glaube, der Kasten gehört uns, Max!“ Sie klatschen miteinander ein und hielten sich eine Zeit lang an erster Stelle, bis Phils Gruppe immer höher mit ihrer Punktzahl stieg.
„Der Kasten ist unser!“ Dabei tanzten Phil und Moritz hinternwackelnd vor den Gesichtern unserer Freunde herum.
Jojo beugte sich ein bisschen zu mir vor: „Sie spielen immer um einen Kasten Bier und dann trinken wir den sowieso alle zusammen, egal ob wir verloren, gewonnen, oder auch gar nicht mitgespielt haben.“
Mein Grinsen wurde breiter: „Also heißt es, wir bekommen dann auch etwas ab?“
„Genau! Sie schaffen den Kasten nämlich nicht alleine. Deshalb steht der Kasten vom letzten Spiel auch noch im Keller von Max.“
Unsere Blicke waren wieder auf die Bowling-Bahn gerichtet. Nun fand der Endfight statt. Basti musste mindestens sieben Kegel umwerfen, dann hatte er den Kasten sicher. Er nahm einen kleinen Anlauf und warf die Bowling-Kugel auf die Rollbahn. Ich drückte natürlich die Daumen für meinen Freund. Eins, zwei, drei, vier, fünf Kegel sind umgeflogen. Der sechste taumelte noch im Kreis, bis er dann schließlich den siebten und schließlich achten umstieß.
„Ich glaube, da haben wir uns wohl Gewinner ausgesucht, Jojo!“, rief ich vergnügt und stieß mit ihrem Glas ein.
Zwei weiche Lippen berührten leicht meine Wange. „Hast du gesehen, wie ich die alle voll abgezockt habe?“
„Und ob ich das habe! Super gemacht!“, lachte ich mit ihm und küsste ihn diesmal richtig.
Auch Max hing nun an seiner Freundin, wie ein Kaugummi und konnte anscheinend nicht genug von ihr bekommen.
Auf einmal rief das blonde Mädchen neben Phil: „Leute, wir müssen raus! In fünf Minuten ist es soweit!“
Ich ließ mir etwas Zeit, um mir die Jacke anzuziehen. Es waren nur noch wenige Leute im Raum, die sich ebenfalls auf den Weg nach draußen machten. Basti nahm dann meine Hand und lief mit mir zu den anderen auf die Terrasse. Überall wurden schon Flaschen aufgestellt, die für das Abfeuern der Raketen gedacht war.
Mein Freund legte seine Arme an meinem Bauch ab und strich immer einen Kreis an meinem Bauch.
„Noch zwei Minuten!“, riefen wieder das Mädchen von vorhin.
„Weißt du, wie glücklich ich bin?“, flüsterte Basti ganz leise, dass nur ich es hören konnte.
„Ich kann es mir vorstellen. Und glaub mir: Ich bin auch glücklich!“
Jetzt strahlte Basti, das spürte ich, auch wenn ich ihn gerade nicht ansah.
Jojo kam mit Max zu uns und hielt mir eine Wunderkerze hin, die wir uns nacheinander anzündeten. „Meine Wunderfee!“, sprach mein Freund immer noch so leise wie vorhin, woraufhin ich anfangen musste zu grinsen.
Auf einmal ertönte das Gegröle: „10 – 9 – 8 – 7 – 6 – 5 -“ Ich blickte nun in alle Gesichter, die hier waren. Wie glücklich sie waren. So wie Max, Jojo, Basti und ich. „4 – 3 – 2 – 1 – HAPPY NEW YEAR!“
Ja, im Moment war ich vielleicht einer der glücklichsten Mädchen überhaupt. Trotz den ganzen Schwierigkeiten in den letzten Monaten wusste ich, dass ich das alles gerne in Kauf genommen habe, um bei meinem Freund zu bleiben. Vielleicht kennt ihr es ja: Wenn du die richtigen Personen um dich hast, fühlst du dich geborgen. Und das war ich gerade in diesem Zeitpunkt.
Aber zur der Zeit hatte ich keinen blassen Schimmer, dass dieses Glück von einem Tag auf den anderen vorbei sein könnte...

Sonntag, 15. April 2012

101 - mein Geschenk an dich

„Oh... Sorry, d-das ist mir nicht aufgefallen...“
Basti schüttelte nur den Kopf und drückte seine Lippen auf meine. „Na los! Pack weiter aus! Oder ich mach es!“
Schon nahm ich meine Geschenke vor seinen Händen in Schutz und öffnete jedes weitere...

Mein Geschenkstapel wurde immer größer. Dabei war ein neuer MP4-Player, ein neuer Laptop, Geld und vieles mehr. Dann kam das letzte.
„Das ist von mir...“, wisperte Basti ganz leise und schaute verlegen zu Boden.
Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich schnitt von der quadratischen Schachtel den roten Verband mit der kleinen Schere durch, dann öffnete ich vorsichtig das Papier von jeder Seite.
Meine Augen wurden größer. Immer wieder drehte ich diesen riesigen Würfel in meinen Händen umher und sah mir jedes einzelne Bild an, was darin befestigt wurde. Doch dann bemerkte ich die Seite, auf der ein Text geschrieben war.
Ich drehte meinen Kopf zu Basti, der immer noch verlegen zwischen meine Händen und meinem Gesicht hin und her guckte. Als er merkte, dass ich diesen Text lesen wollte, griff er gleich nach dem Würfel: „Nein, das darfst du jetzt nicht lesen!“
„Wieso nicht?“, fragte ich nach.
„Der … Der ist peinlich“, murmelte er nur leise.
Mit einem Schmollmund kam ich ihm näher: „Soll ich ihn dann morgen lesen, wenn ich bei mir bin?“
Ganz leicht nickte Basti. „Ach ja, das ist übrigens ein rotierender Fotowürfel und ja ähm...“ Unsere Gesichter waren vielleicht nur fünf Zentimeter voneinander entfernt. „Ach scheiß drauf, küss mich endlich!“
Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Er drückte seine Lippen immer fester auf meine und ließ seinen warmen Atem in meinen Mund strömen. Die Schmetterlinge machten mal wieder viele Purzelbäume in meinem Bauch. Leicht biss ich auf seine Unterlippe, wobei er einen kleines Seufzen nicht unterdrücken konnte.
Als wir uns einigermaßen wieder voneinander lösen konnten, flüsterte Basti: „Hättest du nicht deine Wunde, dann wären wir jetzt wo anders...“
Ja, der Arzt meinte, es würde mir nicht gut tun, wenn wir uns unsere Liebe so demonstrieren wollen. Aber das war mir egal! Ich wollte ihn jetzt haben. Mit Jojo habe ich dieses Geschenk vor drei Wochen ausgesucht und etwas Neues kaufen? - Nein!
„Du hast noch nicht dein Weihnachtsgeschenk bekommen, mein Süßer“, sagte ich und stupste mit meinem Finger seine Nase an.
Jetzt breitete sich ein Grinsen auf Bastis Gesicht auf. Er saß nun kerzengerade und klatschte dabei wie ein Kleinkind in die Hände: „Ich will das Geschenk! Ich will das Geschenk! Ich will das Geschenk! Bitte!!“
„Wie du willst...“ sprach ich mit einem verführerischen Unterton und setzte mich auf seine Beine. Dabei waren meine Füße um seine Hüften geschlungen. Wieder näherten sich – wie die vorherigen Male – unsere Lippen.
„S-Sam, wir sollen nicht...“
„Pscht! Ich will nicht warten, bis es verheilt ist... Und außerdem“, ich griff zwischen seinen Schritt, „kann es der hier auch nicht länger abwarten...“ Eine kleine Beule formte sich in seiner Hose. Basti presste seine Lippen zusammen.
„Gehen wir nach oben?“ Ich nickte zur Bestätigung.

„Und was ist jetzt eigentlich das Geschenk? Ich meine, Sex bekomme ich sowieso mit dir“, ein Gesichtszug breitete sich bei ihm aus, der deuten sollte: Ich bin der King und kriege dich immer rum!
„Wenn du so denkst, dann können wir alles abblasen und du kannst wieder nach unten gehen“, murmelte ich böse.
Er packte mich am Arm und drücke mich ganz fest an sich heran. „War doch nicht ernst gemeint...“, hauchte er gegen mein Ohr, was mir eine Gänsehaut verursachte. Dann küsste er mich, während er mich langsam zu seinem Bett steuerte.
Der erste Knopf von meiner weißen Bluse wurde mir aufgemacht, dann den zweiten, den dritten...
„Wow!“, kam es nur aus Bastis Mund geschossen. Daraufhin glitten seine Lippen meinen Hals hinunter. „Das sieht sehr heiß aus...“
Ein schwarzer Dessous stach hinter meiner Bluse vor. „Frohe Weihnachten, Schatz!“
Er fing leicht an zu schmunzeln und glitt immer weiter nach unten.
„S-Soll ich wirklich?“, fragte Basti immer noch unsicher, als wir splitterfasernackt dort lagen.
Die Fragerei nervte mich irgendwie. Also griff ich an seinen Po und drückte ihn in mich.
Schmerz! Er breitete sich überall aus. Alles krampfte sich in mir zusammen. Es fühlte sich so an, als würde man mir die Wunde aufreißen. Fest biss ich meine Zähne zusammen um nicht los zuschreien.
Basti beruhigte mich dadurch, dass er meinen Körper weiter liebkoste, dennoch fühlte ich den Mitleid, der von ihm ausging. Irgendwann spürte ich auch dieses Brennen nicht mehr in mir und wir beide konnten den Heiligabend – schweißüberströmt und in unseren Armen liegend – ausklingen lassen.

Sonntag, 8. April 2012

100 - Weihnachten!

„Basti?“ - „Mhm?“ - „Danke!“ - „Für was?“ - „Danke dass du da bist und mich nicht alleine gelassen hast...“ Und schon schlief ich wieder ein. Diesmal an der Seite meines Freundes. Doch davor konnte ich noch ihn weinen hören: „Ich liebe dich.“

Die nächsten Tage vergingen schnell. Die österreichischen Ärzte überschrieben mich zu Untersuchungen nach Deutschland. Es tat natürlich noch immer etwas ziehen. Ich bekam gestern, ein Tag vor Heiligabend, jedoch eine etwas unschöne Nachricht: Ich konnte nicht mehr schwanger werden. Die Schnittwunde reichte bis zu meiner Gebärmutter. Was mit Eric war? Keine Ahnung. Wir bekamen nur Bescheid, dass er nun in einer Psychiatrie in der Schweiz untergebracht wurde. Jojo kam sofort nachdem wir zu Hause angekommen sind, zu uns. Als ich ihr die ganze Geschichte erzählte – natürlich auch mit Tränen – musste sie auch anfangen zu weinen. Ich wollte sie nicht so sehen. Niemand sollte wegen mir Tränen vergießen, oder sich Sorgen machen. Ok, egal jetzt. Wie schon vorhin erwähnt ist heute Heiligabend!
Meine Mam und ich waren bei den Wurths eingeladen. Aber zuerst steuerten wir zu sechst den Weg zur Kirche an. Die sechste Person war Florian, der Bruder meines deutschlandweit bekannten Freund. Es war schon etwas dunkel. Die Sterne strahlten wieder um die Wette und kleine Schneeflocken fielen vom Himmel hinunter. Auf meinen lockigen Haaren hatte ich eine blau-weiße Mütze auf, die meine Ohren bedeckte und meine Hände waren mit Plüschhandschuhen überzogen. Ich spürte Finger, die sich dann mit meinen verschränkten. Ein breitgrinsender Basti stand neben mir und schwang unsere Arme mit vollem Schwung vor und zurück und hopste wie ein kleines Kind neben mir her.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte ich ihn und stupste ihn mit meinem Zeigefinger in den Bauch.
Er zuckte mit den Schultern: „Es ist Weihnachten und ich bin mit dem wundervollsten“, er stoppte und drückte mir einen Kuss auf, „und wunderhübschesten Mädchen auf der ganzen Welt zusammen“, wieder ein Kuss. „Das ist doch ein Grund fröhlich zu sein, oder?“
„Pass auf, dass du nicht auf deiner Schleimspur ausrutscht, mein Süßer!“ Schon wuschelte ich ihm durch die Haare. Basti packte meine beiden Handgelenke, wodurch ich mich dann allerdings nicht mehr wehren konnte und dann lagen seine Lippen leidenschaftlich auf meinen. Ich krallte meine Finger – so gut es mit Handschuhen ging – in seine weichen Haaren hinein.
„Ihr Turteltauben, aufhören! Sonst kommen wir noch zu spät!“ Flo. Ist ja nicht so, als hätte er uns heute Nachmittag in Bastis Zimmer auch schon gestört. Er kam schon sehr oft in unpassenden Momenten hereingestürmt.
„Wir kommen ja!“, rief Basti genervt und holte schließlich mit mir an der Hand die anderen ein.

„Mir ist so kalt!“ Ich ließ mich bei den Wurths vor den Kamin fallen. Währenddessen drehte ich mich wie so ein Würstchen im Kreis, dass ja jede Stelle warm wurde. Auch Basti schien es nicht anders zu gehen, denn er hauchte ständig gegen seine Hände.
„Ihr könnt zu Tisch kommen! Oma hat das Essen schon fertig“, sagte Flo fröhlich und ließ sich gleich auf den nächstbesten Stuhl fallen.
Bastis Arme schlossen mich in eine angenehme Körperwärme, die dann aber am Tisch unterbrochen werden musste. Der Anblick der Riesengans ließ mir das Wasser im Mund zusammenfließen. Alle lachten und redeten miteinander. Auch meine Mutter schien es gut zu gehen. Man sah ihr an, dass sie glücklich war.
„Ich liebe dich!“ Sein Atem strich an meiner Wange entlang bis zu meinem Hals.
Ich legte meine Stirn an seine und schloss die Augen: „Wenn du wüsstest, was du mit diesen drei Worten alles in mir auslöst...“
Ok, nicht mal ich wusste es so genau, aber es brachte mich immer wieder um den Verstand. Aber nicht nur diese drei Worte, sondern auch seine Nähe oder sein Geruch. Ich brauch auch keine Schokolade, die meine Glückshormone ausschütten, sondern einfach nur ihn.
Ein Räuspern unterbrach unser Lippenspiel. Ich erschrak und blickte in die vielen Augenpaare, die auf uns gerichtet waren. Mein Kopf wurde sicher jetzt knallrot, denn ich spürte, wie das Blut in mein Kopf stieg. Jetzt fingen alle an zu lachen, auch Basti, dessen Gesicht ebenso eine Farbe wie eine Tomate hatte. Ja, ich war gerade wirklich dabei, gleich in den Erdboden zu versinken!

„Wie wäre es jetzt mit den Geschenken?“, fragte Margit in die Runde, als jeder auch wirklich satt war.
Zack, schon standen Basti und Florian auf und liefen gleich ein Wettrennen, wer zuerst am Baum ankam. Sie konnten froh sein, dass sie den nicht umgeschubst haben. Ich beobachtete jede einzelne Bewegung von meinem Freund. Alles um mich verschwand. Nur er war noch vor meinen Augen.
„Süße, willst du nicht auch deine Geschenke auspacken?“ Basti stand nun vor mir mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
„Äh, ja. Doch.“ - „Dann komm!“
Ich erhob mich und lief zu meinen Platz unter dem Baum. Mein Freund setzte sich nah neben mich. Während ich vorsichtig das erste Papier zerriss, schmiegte ich mich an seine Schulter.
„Oh Gott, die ist ja schön!“ Ich hielt eine goldene Fußkette in meiner Hand. Blaue kleine Steinchen waren in gleichen Abständen daran befestigt. „Von wem ist die?“
Ich sah mich im Raum um, doch da stand keiner mehr.
„Wo sind denn alle hin, Schatz?“ - „Sie wollten uns alleine lassen, so wie ich das mitbekommen habe...“
Leicht strich er mich eine Haarsträhne hinter mein rechtes Ohr. Als seine Hand paar Sekunden dort haften blieb, kam er meinem Gesicht näher. „Ich bin froh, dass ich mit dir hier feiern darf. Ich brauche kein anderes Geschenk als dich. Eigentlich bin ja schon der glücklichste Mensch, den es überhaupt geben kann“, flüsterte er sanft.
„Basti?“
Seine Augen öffneten sich einen kleinen Spalt. „Was?“
„Willst du eigentlich die ganze Zeit so vor meinem Gesicht hängen, oder bekomm' ich endlich den Kuss?“
Auf einmal prustete er los. Er fiel auf den Rücken und hielt sich seinen Bauch.
„Wieso lachst du mich jetzt aus?“, weitete ich meine Augen. Wieso lachen nur heute alle wegen mir? Bin ich heute so lächerlich? Beleidigt stand ich auf, doch dann wurde ich prompt wieder auf den Boden geholt. Basti hatte mich auf seinen Schoß platziert. „Tut mir leid, Süße. Du bist heute nur neben der Spur und träumst vor dich hin. Das sieht einfach so niedlich aus und wenn ich weiß, dass ich der Grund deswegen bin, dann ist es einfach umso schöner!“
„Tu ich erstens gar nicht! Und zweitens: Woher willst du wissen, dass ich von dir träume?“
„Dann sag mir, wieso du mir jetzt gerade im Moment dauernd auf die Lippen starrst?“ Sein Schmunzeln war nicht zu überhören. Was? Tu ich das?
„Oh... Sorry, d-das ist mir nicht aufgefallen...“
Basti schüttelte nur den Kopf und drückte seine Lippen auf meine. „Na los! Pack weiter aus! Oder ich mach es!“
Schon nahm ich meine Geschenke vor seinen Händen in Schutz und öffnete jedes weitere...