Montag, 31. Oktober 2011

4 - 1. Pause


Es klingelte zur ersten Pause.
Ich wollte gerade aus der Tür gehen, da rief Jojo: „Sam, soll ich dir das Gebäude mal zeigen, dass du dich schon ein bisschen auskennst?“
„Oh ja, das wäre sehr nett von dir“, antwortete ich mit einem Grinsen im Gesicht.
Und so schlenderten wir durch die Gänge. Dort war der Physiksaal, dort der Chemiesaal und so weiter.
„Was machst du eigentlich freizeitlich? Ich meine so von Hobbys her?“- Jojo
„In München hatte ich Tanzunterricht, also R’n’B mäßig und ab und zu Hip Hop dazu. Singen muss auf jedenfall dabei sein und Gitarre- und Klavierspielen ist ein absoltues Muss!“
Jojo fing an zu strahlen:  „Wirklich?! Das ist ja fantastisch! Weißt du, ich bin in der Schulband. Hättest du Lust bei uns mitzumachen? Wir suchen nämlich noch welche.“
„Eigentlich wollte ich noch nicht so schnell in eine Gruppe gehören, aber ich werde es mir noch überlegen“, ich musste anfangen zu grinsen.
Wir liefen weiter und ich war mal wieder in Gedanken versunken.
Peng! – Schon fiel ich wieder auf den Boden...
‚Ne, oder? Wie oft soll mir das noch passieren?’
Ich sah nach oben und mich traf der Schlag. Vor mir stand Basti und sein Grinsen wurde breiter. „Das passiert dir wohl öfters, was?“, er musste sich das Lachen verkneifen und reichte mir seine Hand.
Mit einem Ruck war ich wieder auf den Beinen und sah ihm wieder direkt in die Augen.
Ich merkte, wie mein Mund offen stand und stammelte: „Ähm .. Ja .. Vielleicht hast du Recht ..“
Er sah mich immernoch mit diesem süßen Lächeln an.
‚Kann er mal bitte damit aufhören? Ich fall gleich wieder um!’
Jojo unterbrauch meine Gedanken: „Basti? Ich soll von meinen Eltern aus fragen, ob ihr morgen zu uns kommt?“
‚Wie, die kennen sich?’
Basti ließ meine Hand langsam los und antwortete Jojo: „Soviel ich weiß kommen wir schon, aber um wie viel Uhr weiß ich noch nicht“, er sah auf die Uhr, „Oh Mist, ich muss los, ich komm sonst wieder zu spät zum Unterricht! Tschüss!“ Und schon verschwand er wieder.
Es dongte und die Pause war zu Ende.
Langsam schlenderten Jojo und ich wieder zurück ins Klassenzimmer.
‚Basti ... Wieso geht er mir nicht mehr aus dem Kopf? Kann es sein, dass ich ... Nein, das kann nicht sein ...’
“Hast du Basti schon kennen gelernt?“, fragte Jojo mich.
„Also so richtig nicht. Ich bin nur heute Morgen mit seinem Kumpel zusammen gestoßen.“ – „Ach deshalb sein Kommentar: ‚Das passiert dir wohl öfters’?“, sie fing an zu lachen. Ich merkte, wie die Röte mir ins Gesicht stieß.
„Jojo, kann ich dich mal was fragen?“ – ich
„Ja, was gibt’s?“ – „Du kennst Basti doch, oder? Wie ist er eigentlich so? Also vom Charakter her?“
Jojo überlegte fünf Sekunden und erzählte: „Also, er ist ein echt netter Kerl. Wenn jemand hilfe braucht, dann ist er immer da, egal welches Problem. Manchmal kann er ungeduldig sein und außerdem ist er ein fantastischer Sänger. Wenn er mal eine Gitarre in der Hand hat, dann ist er nicht mehr aufzuhalten ...“ Sie quasselte pausenlos und ich hörte ihr gespannt zu, ohne zu merken, dass wir wieder auf unseren Plätzen saßen ...

3 - Neue Klasse


Klopf, Klopf!
„Herein?“
Ich öffnete langsam und leise die Tür des Sekretariats und trat rein.
„Hallo, ich bin Samantha Layer. Ich bin die Neue an dieser Schule“, sagte ich mit etwas zittriger Stimme.
Mitten im Raum standen runde Tische. Dahinter saßen drei elegant gekleidete Sekreterinnen, deren Blicke an mir klebten.
„Hallo Samantha, ich bin Frau Regensburg“, sagte eine von ihnen, lächelte mich an und gab mir die Hand, „ Na, bist du aufgeregt?“
'Wieso müssen mich das alle fragen?’, dachte ich mir nur.
„Ja ein bisschen schon, aber das legt sich mit der Zeit“, entgegnete ich etwas lockerer zurück.
„Wie ich sehe, hast du die restlichen Unterlagen dabei, die kannst du mir gleich geben“, ich übergab sie ihr und sie sprach weiter: „ Du bist jetzt in der Klasse 10 d  im Zimmer 113, 1. Stock. Klopf dort an. Viel Spaß wünsch ich dir. Und wenn Probleme auftauchen, dann kannst du jeder Zeit zu mir kommen.“
Ich bedankte mich schnell und suchte das Klassenzimmer.

Nun war es schon 8:07 Uhr. Ich erreichte die Tür des Klassenzimmers und blieb davor stehen. Auf dem Schild neben der Tür stand: ‚ Zimmer 113 - Klasse 10 d – Frau Hofrichter. Ich atmete noch einmal tief ein.

Klopf, Klopf! – „Ja bitte?“
Langsam öffnete ich die knarrende Tür und vor mir stand eine etwas jüngere Dame gegenüber, ich schätze mal die Lehrerin. Nun ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und mich sahen 27 Schüler an.
Noch einmal holte ich teif Luft und stellte mich vor: „Hallo, ich bin Samantha Layer. Ich bin die neue in dieser Klasse.“
„Achja. Hallo Samantha. Ich bin Frau Schmidt, die Mathelehrerin“, sie reichte mir die Hand. Jetzt wante sie sich an die Schüler: „So ihr Lieben. Frau Hofrichter hat euch sicher schon mitgeteilt, dass ihr eine neue Mitschülerin bekommen werdet.“ Wieder an mich gewant: „Stell dich doch mal vor!“
Ich drehte mich zur Klasse: „Ähm. Ja also wie schon gesagt, ich heiße Samantha Layer, aber nennt mich Sam, bin 16 Jahre alt und komme eigentlich aus Bayern in der Nähe von München.“
„Wow. Das ist schon weit weg. Aber du wirst dich hier wohl fühlen, das verspreche ich dir. Such dir einen Platz aus, dann können wir gleich weiter mit dem Unterricht machen.“ – Frau Schmidt
Ein Mädchen in der dritten Reihe zeigte mir eine Handbewegung, die soviel hieß wie: ‚Setz dich ruhig zu mir.’
Ich setzte mich schnell auf den freien Platz und holte meine Schreibsachen und den ganzen Kram heraus, den man für Mathe eben braucht.
Eine hohe, freundliche Stimme neben mir fing an zu mir zu flüstern: „Hallo, ich bin Jojo.“ Sie reichte mir die Hand. Ich erwiderte ihr Lächeln und nahm ihre Hand freundlich an. „Hallo, ich bin Sam!“

Und schon fing der normale Alltag wieder an.

Doch bis dahin wusste ich nicht, dass mein Leben sich bald langsam ändern würde ...

1 - Neues Zuhause

„Samantha! Samantha, beeil dich! Du kommst sonst noch zu spät zur Schule!“
„Ja Mam, ich komm doch schon!“
Ich runzelte die Stirn. ‚Wie oft soll ich ihr noch sagen, dass ich Sam genannt werden will? Und wo sind schon wieder meine Schuhe hin?’
So geht es jeden Morgen. Aber heute ist nicht irgendein Morgen, nein, heute gehe ich auf meine neue Schule – um genau zu sein, auf das St. Angela Gymnasium in Wipperfürth. Es ist ja nicht so, dass das Schuljahr jetzt erst anfängt, es muss ja unbedingt genau mittendrinn sein! Die Schule habe ich mir gestern schon von außen angesehen. Ich weiß jetzt schon, dass ich Wochen brauchen werde, mich da zurechtzufinden. Seit gestern wohne ich schon in dieser Stadt. Meine Mutter hat vor paar Monaten hier Urlaub gemacht und war sofort hin und weg von dieser Umgebung, dass sie – im wahrsten Sinne des Wortes – sofort ein Haus kaufte und unsere Sachen packte.
Nun steh ich hier, voll von lauter Umzugskisten und einer Matratze. Unsere Möbel kommen wahrscheinlich erst heute, wenn es dumm läuft erst in zwei Tagen. Jedenfalls konnte ich meine Mutter noch überreden meinen Spiegel mitzunehmen.
Ich starrte mich an. Meine strohblonden, lockigen Haare waren zu einem Seitenzopf zusammengepflochten. Ich trug einen braunen Long-Rollkragenpullover von ‚Bon Prix’ und dazu noch eine dunkelblaue Röhrenjeans die meine Beine richtig – wie soll ich sagen – zur Geltung bringt. ‚Wird schon schief gehen’, dachte ich mir. Schnell zog ich meine schwarze Winterjacke an und die passenden schwarzen, nicht zu hohen Absatzschuhen, packte meine Tasche und lief runter in die Küche. Dort wartete meine Mam schon mit dem Autoschlüssel auf mich. „Du siehst aber heute schön aus Samantha!“, sagte meine Mutter lächelnd zu mir. „Danke Mam. Und ich sag es dir nochmal: Bitte nenn mich Sam.“ Kopfschüttelnd und immer noch mit einem Grinsen im Gesicht drehte sich meine Mutter zur Tür. Ich steckte schnell die Brotzeitbox und die Trinkflasche in meine Tasche und schon ging es los...

das ist der erste Teil!
ich bitte um Kommentare ;)

Sonntag, 30. Oktober 2011

2 - Das fängt ja schon mal gut an ...

Ich steckte schnell die Brotzeitbox und die Trinkflasche in meine Tasche und schon ging es los...

Ich hatte den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt, einen Kopfhörer ins Ohr gesteckt und sah nach draußen.  Es war kein besonders schönes Wetter und auf den Straßen war es noch nass vom Regen in der Nacht.
Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen: „Und? Bist du schon aufgeregt?“ Zwei grün-blaue Augen blickten mich an.
„Naja, es geht“, bekam ich nur raus. Ich drehte mich nach vorne und klappte die Luke auf, in dem sich ein Spiegel befand. Alles sah noch so aus wie vorher. Schnell klappte ich die Luke wieder zu. Wieder lehnte ich mich zurück und beobachtete die noch leuchtenden Straßenlampen und die aufgehende Sonne...

Auf einmal blieb der Wagen stehen. Nun wurde es mir doch mulmig im Bauch. Auf dem Schulhof war schon großes Gedrängel.
„Na los, Sam. Du musst vor 8 Uhr im Sekretariat sein! Achja, und diese Unterlagen musst du noch dort abgeben“, sagte meine Mutter.
Ohne auch nur zu ihr rüberzusehen, öffnete ich die Autotür und stieg aus, nahm noch die restlichen Unterlagen auf den Arm und flüsterte ein kleines „Tschüss“. „Warte noch Samantha. Wenn du Schluss hast, dann ruf mich auf mein Handy an. Ich hohl dich dann ab.“ Das war das letzte, was ich von ihr hörte und ging zielstrebig Richtung Haupteingang.
Ich weiß nicht wieso, aber ich spürte Blicke auf mir, die alles andere als freundlich waren.
‚Ich will hier weg! Ich muss wieder zurück, ich schaff das nicht!’
In Panik drehte ich mich wieder um, doch das Auto von meiner Mam war schon weg.  Mir blieb also nichts anderes mehr übrig. Mit paar Tränen in den Augen bewegte ich mich langsam und mit gesenktem Kopf wieder der Türe zu, die mich in eine neue Welt, neue Menschen und neue Lehrer führen wird.

Peng! All meine Dokomente flogen auf den Boden – natürlich welche auch in den Dreck!
„Ey, kannst du nicht aufpassen?“, hörte ich eine etwas tiefere Stimme.
Ich schwieg und fing an meine Unterlagen aufzuheben. „Hast du keine Augen im Kopf, oder was?“, wieder die selbe dunkle, finstere Stimme von vorhin. Langsam hob ich meinen Kopf und sah zwei Jungs vor mir.

Der erste, war etwas fester und hatte blonde Haare. Immernoch den Blick auf mich gerichtet fragte er: „Hallo? Kannst du jetzt mal antworten?“
‚Oh man, der ist ja mal sehr toll drauf.’
„Ich ... ähm ... tut mir leid ... ich ...“ Weiter kam ich nicht, denn der zweite Junge unterbrach mich: „Mann Max, jetzt chill. Das kann doch mal passieren!“ Dieser jemand half mir die Dokumente aufzusammeln und hielt mir die Hand hin, sodass ich aufstehen konnte. Ich nahm sie an und mir wurde schummrig. ‚Wie kann einer solche weiche Hände haben?’
„Ist alles in Ordnung?“
Ich nickte leicht und sah ihm in die Augen, während er mir die Blätter in die Hand drückte.
Ich konnte es nicht glauben. Diese Augen waren einfach so wunderschön. Sie waren so schön dunkelbraun und darin strahlte förmlich die Lebensfreude raus. Ich bekam nur ein leichtes Nicken zustande.
Irgendwas faszinierte mich an ihm, aber ich weiß nicht genau was!
Max verdrehte die Augen und seine Stimme klang genervt: „Können wir jetzt weiter gehen Basti? Wir müssen los!“
„Ja, wir gehen ja schon!“ Man hörte nun den Stress in seiner Stimme.
Er drehte sich nochmal zu mir, grinste mich mit seinen vollen Lippen an und sagte: „Wir sehen uns.“
Und schon waren die beiden an mir vorbeigedüst.

Ich sah ihnen noch hinterher.
‚Basti heißt er also ...’ Und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.


Hier ist auch schon der nächste Teil! Viel Spaß! ;)