Samstag, 31. Dezember 2011

61 - 'Komm bitte wieder zurück!'

'Verdammt, ich komm einfach nicht weiter!! Was soll ich denn schreiben?'
Ich lehnte mich auf das Kopfkissen zurück. Auf einmal berührte ein Finger meinen Display. Erschrocken starrte ich drauf. 'Nein, das darf doch wohl nicht wahr sein?! Jetzt habe ich die verdammte SMS abgeschickt!!'

Lange starrte ich aus dem Fenster, aber mein Handy blieb immer noch still.
Es war schon 21:20 Uhr. Es lief gerade 'Two and a half men'. Ich liebte die Serie sehr. Ich war so in den Bildschirm vertieft, als mein Handy auf einmal vibrierte. Wie aus dem Nichts packte ich es. Eine Nachricht von ihm...

Hey..
geht es dir schon besser?

Es waren zwar nur sechs Wörter, aber ich las sie mir immer und immer wieder durch. Aber er machte es mir mit dem letzten kleinen Zeichen so verdammt schwer. Mit zittrigen Händen schrieb ich ihm zurück.

Heute passierte nicht wirklich etwas.
Aber ansonsten tut halt nur eine bestimmte Stelle weh ;/

Ok, das freut mich ;)
Nicht nur dir … -.-
Ich komme morgen zu dir, ok? :D
Ich vermisse dich .

Ja kannst du machen. Kannst du dann nicht mein Herz heilen? ;/
Ich dich auch :)

Würde ich am liebsten jetzt sofort machen!
Ich kann wenigstens versuchen, dass etwas ein bisschen besser wird, aber ob ich es schaff ganz zu heilen, weiß ich nicht ;(

Jetzt Basti! Ich halte das nicht aus ohne dich!
Komm bitte wieder zurück!!

Tränen liefen mir über die Wangen. Einige tropften auf das Display.
Die Tür öffnete sich und Jasmin trat ein. Ich versuchte, das Nasse aus meinem Gesicht zu streichen, doch sie merkte es.
Was ist denn los?“
'Soll ich es ihr wirklich erzählen? Doch, denk schon...'
Mein Freund hat gestern Schluss gemacht ...“ - „Das tut mir leid. Willst du mir erzählen, wieso?“
Ich sah ihr in die Augen. Sie saß jetzt neben mir auf dem Bett. Ich überlegte nicht lang, sondern erzählte ihr einfach alles. „- und er hat mir auch diesen Brief dann geschrieben...“ Ich überreichte ihn ihr. Sie las ihn aufmerksam durch und auch ihr stiegen Tränen in die Augen auf. Dann gab sie ihn mir wieder.
Ihr werdet wieder zusammen kommen. Ich hoffe es wenigstens. Er liebt dich wirklich ...“
Mein Handy blinkte auf. Wieder eine Nachricht von ihm.

Mhmm...
Ich liebe dich ♥

Was habe ich gesagt?“, triumphierend jubelte sie. Es sah ziemlich komisch aus. Ich musste einfach mitlachen. „Die Frage ist nur, wie lange es noch dauert ...“ - „Kämpfe um ihn, so wie du es gestern auch gemacht hast!“

60 - Mädchen-SMS

Dann sprach ich mir Mut zu: 'Ich werde auch um dich kämpfen und dir meine ganze Liebe zeigen! Auch, wenn ich dafür das tun muss, wovor ich trotz allem Angst habe …! So schnell gebe ich dich nicht auf!!'

Am Sonntag ließ sich Basti nicht blicken. Auch mein Handy blieb still. Von Eric habe ich an diesem Tag auch nichts gehört, aber das war mir egal.
Meine Mutter kam zu Besuch und klärte mit dem Arzt den Ablauf des EKGs. 'So lange wach bleiben ist sicher anstrengend!'
So mein Liebling. Ich geh dann mal wieder nach Hause. Wenn du Glück hast, dann bist du morgen wieder daheim!“, verabschiedete sie sich von mir.
Tschüss Mama! Bis morgen!“
Dass Basti und ich nicht mehr zusammen sind, habe ich ihr noch nicht erzählt. Ich musste es erst selbst verkraften.
'Klopf, Klopf!' Die Tür ging langsam auf und eine Krankenschwester kam herein. „Hallo, ich bin Jasmin. Ich werde dich die ganze Nacht sozusagen begleiten. Ist das ok für dich?“, fragte sie mich mit einem breiten Lächeln.
Jo jo, geht klar. Und wie soll ich die ganzen Stunden hier wach bleiben?“, ich musste anfangen zu lachen. „Mit ganz viel Kaffee und viele Geschichten erzählen? Du kannst mit mir über alles reden, was du willst. Und ich fahre dich im Rollstuhl durch das Gebäude!“
Ja, das sind gute Ideen!“ - „Gut, ich komme dann in ca. zwei Stunden wieder zu dir. In diesen Stunden kannst du noch schlafen. Tschüss!“ - „Tschüss“, antwortete ich dann leise zurück.
'Wie viel Uhr ist es denn jetzt eigentlich?' Ich holte das Handy wieder vom Nachttisch und machte Licht an. 17:48 Uhr. 'Toll, in zwei Stunden kann ich eh nicht schlafen. Bestimmt nicht, was gestern passiert ist! Weiß Jojo schon alles davon?'
Ich tippte ihr eine SMS.

Hey Süße! :)
Du, ich bin im Krankenhaus … Ich weiß nicht, ob Basti es dir schon erzählt hat, oder nicht.
Und ja, wir sind auch nicht mehr zusammen! :'(
Weißt du, wie scheiße es mir momentan geht?
Bitte komm mich morgen besuchen! Ich muss mit dir reden …
Ichliebedich ♥

Nach wenigen Minuten kam auch schon eine Antwort:

Hey Maus!
Ja, das hat mir Basti vor genau 20 Minuten erzählt, aber dass ihr nicht mehr zusammen seid nicht! :O
Ich glaube nicht, dass du die einzige bist, der es scheiße geht. Basti sah auch gar nicht gut aus. Er war total blass im Gesicht...
Ja, mache ich gerne! ;) Ich komm gleich nach der Schule, wenn es für dich ok ist?
Ich dich auch :*

Mhmm ;/
Er hat mir auch einen Brief geschrieben, aber seitdem habe ich gar nichts mehr von ihm gehört...
Ja, das ist in Ordnung. Es kann sein, dass ich aber noch schlafe, weil ich jetzt 24 Stunden wach bleiben muss. Du weckst mich halt dann einfach! :D
♥♥

Einen Brief? Ich lese ihn mir dann morgen mal durch.
Keine SMS oder sonst etwas?
Du armes Mädchen! :D Ich wünsche dir viel Spaß! ;)
;*

Ja mach das.
Nein, überhaupt gar nichts! Ich vermisse ihn so sehr! ;(
Es ist, als würde mein ganzes Herz zerreisen!
Danke, werde ich sicher haben! XD
<3

Süße, das wird sicher wieder.
Vielleicht solltest du ihn kontaktieren. Ich glaube, er wird sich auf eine Nachricht von dir freuen! ;)

'Vielleicht hat Jojo ja Recht...'

Hey Basti …

'Verdammt, ich komm einfach nicht weiter!! Was soll ich denn schreiben?'
Ich lehnte mich auf das Kopfkissen zurück. Auf einmal berührte ein Finger meinen Display. Erschrocken starrte ich drauf. 'Nein, das darf doch wohl nicht wahr sein?! Jetzt habe ich die verdammte SMS abgeschickt!!'

Freitag, 30. Dezember 2011

59 - Brief

Mein Atem ging schwer, doch das Schwindelgefühl stieg an. 'Mein Körper hält das nicht mehr lange aus …'
Ich packte Basti an den Schultern und drehte ihn ruckartig um. Dann drückte ich meine Lippen auf seine, bis ich in diesem Kuss zusammenfiel.

Wieder berührte mich eine Hand, wodurch ich bald wieder aufwachte. Ich lag wieder in meinem Zimmer. In meinem Bett. Das Bett von Basti war nicht mehr hier.
'Also hat es nichts gebracht … ?' Meine Augen fielen wieder zu, aber jetzt nur, um die Tränen zu verbergen. Die Krankenschwester von vorhin stand neben mir am Bett, sonst war niemand im Zimmer. Sie lächelte mich leicht an: „Da hast du aber ziemlich viel Mut bewiesen. Die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen, nur um die große Liebe zu beweisen, dass man sie liebt...“
Musste ich ja wohl machen“, antwortete ich ihr. Aber mein Lächeln war gezwungen. Jetzt ging mir ein Licht auf: „Wissen Sie, was er danach gemacht hat? Also, nachdem ich zusammengebrochen bin?“
Das Grinsen von der Pflegerin wurde breiter: „Ja, weiß ich. Er ist mit einem besorgten Blick, mit dir auf den Armen, zurückgegangen und hat dich in dein Bett gelegt. Seine Augen waren die ganze Zeit auf dich gerichtet, während du dort lagst und geschlafen hast. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube er hat sogar geweint. Vor ungefähr einer halben Stunde ist er dann gegangen ...“ - „Oh ok!“
Ich soll dir das von ihm geben!“ Die Pflegerin reichte mir einen Umschlag. Ich sah zu ihr und dann wieder auf das Kuvert. Ich drehte es einmal in meiner Hand. Hinten stand drauf 'Für meine Liebe!' „Ich geh dann mal raus. Du willst sicher nicht beim Lesen gestört werden“, das Lächeln von Helena, so hieß die Krankenschwester, machte mir Mut. Die Tür fiel ins Schloss und ich war alleine. Ganz langsam öffnete ich die Oberseite des Umschlages und holte den Zettel, der darin lag, heraus.

Hey Sam...

das, was passiert ist, können wir nicht mehr rückgängig machen.
Weißt du noch, wie wir uns vor zwei Wochen kennengelernt haben? Ich schon, und zwar an jede einzelne Detail. Wie du mir das erste mal in die Augen gesehen hast, als ich zum aller ersten Mal deine Hand genommen habe, wie du mich angegrinst hast. Einfach an alles! Es war … Liebe auf den ersten Blick.
Dich hier liegen zu sehen, tut mir wahrscheinlich mehr weh, als jedem anderen hier.
Ich bin froh, dass ich so ein wundervolles und zugleich hübsches Mädchen wie dich kennenlernen durfte. Wenn du bei mir bist, dann vergesse ich alles um mich herum. Wenn du mich küsst, mich berührst oder mir nur 'ich liebe dich' flüsterst, wünschte ich mir, dass du für immer bei mir bleiben könntest.
Für mich bist und bleibst du das einzige Mädchen, was ich haben will! Egal, wie viele Typen auf dich stehen, oder nicht.
Aber, das von vorhin … Ich weiß nicht, ob ich es vergessen kann oder will. Es hat mir das Herz gebrochen, zu wissen, dass du diesen Kuss entgegengenommen hast.
Ich glaube es ist besser, wenn wir erst einmal getrennte Wege gehen. Ich weiß nicht, ob wir wieder zusammenfinden, aber ich hoffe es so sehr! Und ich will auch nicht den Kontakt zu dir abbrechen.
Bitte vergiss nicht, dass ich dich über alles lieben werde! Du bist und bleibst meine große Liebe. Aber was geschehen ist, ist eben geschehen. ;/
Und ich kann dir eins sagen: Ich werde um dich kämpfen, auch wenn ich mir tausende Verletzungen zuziehen würde! Weil du das Wichtigste für mich bist...

Süße? Ich liebe dich!!

Basti

Während dem Lesen fielen mir tausende von Tränen auf das Blatt Papier.
'Ich habe alles kaputt gemacht!!'
Ich zog meine Knien zu mir hoch und legte meinen Kopf darauf. 'Basti, bitte bleibe bei mir!'
Nach paar Minuten hatte ich mich beruhigt. Langsam hob ich den Kopf. Dann sprach ich mir Mut zu: 'Ich werde auch um dich kämpfen und dir meine ganze Liebe zeigen! Auch, wenn ich dafür das tun muss, wovor ich trotz allem Angst habe …! So schnell gebe ich dich nicht auf!!'

Donnerstag, 29. Dezember 2011

58 - Verfolgung

Ich zog meine langsam wieder weg. „Jetzt sag schon. Was ist passiert? So schlimm wird es schon nicht sein. Auch wenn es der größte Fehler wäre, ich würde ihn dir verzeihen.“
Eric war hier und wir haben uns geküsst!“, brach es auf einmal aus mir aus.

Basti saß da und starrte mich an. Sein Blick war nicht zu deuten. 'Wieso sagt er nichts?'
Basti, bitte sag was“, die Tränen liefen weiter. Er senkte seinen Kopf nach unten, dann von mir weggedreht. „Was soll ich denn bitte darauf sagen?“, murmelte er, sodass man es kaum verstand. „Schau mich bitte an...“ Ich legte meine Hand auf seine Schulter, doch er stieß sie zurück. Ich zog sie zurück. 'Nein … Bitte … Es darf nicht so enden …!'
Basti drehte sich nach Sekunden wieder zu mir. In seinen Augen saßen Tränen, die endlich austreten wollten. Dann sah er nach oben an die Decke. „Wenn das der Dank ist, dass ich immer versucht habe, dich vor ihm zu schützen, dann … Ahh!!“, er stand wütend auf und nahm seinen Rucksack, der in der Ecke lag. „Basti, bitte bleib hier!“ - „Brauch ich ja wohl nicht mehr. Er ist doch wieder an deiner Seite. Aber ich sag dir eins: Wenn er wieder dir das selbe antut, wie damals, dann brauchst du nicht noch einmal zu mir herkommen und dich ausheulen!“
Bitte, ich muss es dir erklären!“ - „Da gibt es aber nichts zu klären. Für mich ist es einleuchtend!“, er stand an der Zimmertür und drückte schon die Klinke nach unten, „Ich hätte nicht gedacht, dass du so bist ...“ Dann ließ er die Tür hinter sich zu fallen.
'Nein!! Basti, bitte!!' Ich schmiss die Decke auf die Seite. 'Scheiße, ich kann fast gar nicht laufen!' Ich musste mich an der Wand festhalten, dass ich nicht umkippe. Auf einmal fing wieder alles an sich zu drehen. 'Sam! Nein, mach jetzt nicht schlapp! Einen Schritt, zwei Schritte, drei, vier …' Endlich war ich an der Tür angekommen und nur mit Mühe schaffte ich es raus auf den langen Gang.
Ich hörte Basti mit jemanden sprechen: „Sie können das Bett von mir wegräumen. Ich werde es wohl nicht mehr gebrauchen.“
Ja ok, werden wir machen. Auf Wiedersehen!“, antwortete die Krankenschwester gegenüber von ihm.
Er wollte gerade gehen, aber dann sah er doch noch einmal zurück und seine Augen trafen genau auf meine. Aber auch die der Krankenschwester erblickte mich. „Frau Layer, bitte gehen Sie wieder zurück in Ihr Zimmer!“ Mein Blick wanderte zwischen ihr und Basti hin und her, aber er drehte sich um und lief weiter.
'Nein, nein, nein!' Wieder lief ich der Wand entlang, aber diesmal etwas schneller. Mein Kopf dröhnte laut. Es war mehr als unerträglich. Die Schweißperlen liefen mir schon an meinem Hals hinunter. Die Pflegerin kam nun auf mich zu und hielt mich fest. „Gehen Sie bitte wieder zurück?“
'Gehen Sie bitte wieder zurück?', maulte ich ihr in Gedanken zurück, doch ich sprach ihn nicht aus, sondern sah sie bitterböse an. „Bitte lassen Sie mich los! Ich muss ihm hinterher!“ - „Aber wenn Sie weiterlaufen, brechen Sie wieder zusammen!“ - „Das ist mir egal!!“ Die Tränen liefen meinen Wangen hinunter. Der Gang verschwamm, aber ich wollte nicht so leicht aufgeben. „Bitte, was würden Sie tun, wenn ihre große Liebe davon läuft und Sie alles versuchen würden, dass diese Person wieder zurückkommt?“ Flehend sah ich ihr in die Augen. Die Pflegerin ließ mich dann ohne Weiteres los und ich konnte meinen Weg wieder fortsetzen.
Auf einmal konnte ich rennen. Immer weiter und weiter.
Dann stand er da vor den Aufzügen. Den Finger kurz vor dem Knopf, aber er drückte einfach nicht. Jetzt stand ich genau hinter ihm. Mein Atem ging schwer, doch das Schwindelgefühl stieg an. 'Mein Körper hält das nicht mehr lange aus …'
Ich packte Basti an den Schultern und drehte ihn ruckartig um. Dann drückte ich meine Lippen auf seine, bis ich in diesem Kuss zusammenfiel.

Dienstag, 27. Dezember 2011

57 - Beichte oder keine?

'Basti, ich hoffe, du wirst mir das verzeihen …' Mir wurde wieder schwarz vor Augen. Diesmal hoffte ich aber, dass ich nie wieder aufwache ...

Eine kalte Hand schlug mir mehrmals leicht auf die Wange. Wie immer blinzelten meine Augen, um sich an das Licht zu gewöhnen. „Samantha! Hörst du mich?“, die Stimme meiner Mutter. Sie war besorgt.
Ich nickte leicht. „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass es passiert ist. Auf Ihnen lastet zu viel Stress. Was ist Ihnen denn passiert? Schule, Familie?“, fragte der Arzt mich. Ich wollte gerade antworten, da fing meine Mutter auch schon an zu reden: „Nein, das kann nicht sein. Sie ist erst seit ungefähr zwei Wochen an ihrer neuen Schule und wir sind nur zu zweit. Ich glaube kaum, dass da etwas dran sein könnte.“ Der Arzt sah mich an. Ich wusste, dass er die Wahrheit wissen wollte. Er schien nun zu überlegen. „Ich messe jetzt erst einmal ihren Blutdruck, dann sehen wir weiter.“
Dies war nach ca. zwei Minuten vorbei. Der Arzt, Dr. Elger, runzelte die Stirn. „Ihr Blutdruck ist ganz normal. Sie bleiben auf jeden Fall noch zwei Tage hier. Morgen machen wir ein EKG, dafür müssen Sie dann 24 Stunden am Tag wach bleiben. Durch das Schlafen können wir Reaktionen in ihrem Gehirn wahrnehmen.“
Er stand auf und verabschiedete sich von uns. Zu meiner Mutter fügte er noch hinzu: „Es wäre gut, wenn sie morgen noch einmal kommen könnten. Wir müssen Sie über alles aufklären, wie das abläuft.“ Meine Mutter stimmte ihm zu. Dann war der Arzt auch schon weg.
'Was habe ich nur getan?' Meine Unterlippe zuckte. Das tut sie immer, wenn ich kurz vor Tränenausbruch bin. Genauso wie bei meinem Vater. Meine Mutter merkte es. „Sam, was ist los? Ist etwas mit Basti?“
'Basti …' Genau in die Wunde getroffen. „Mam? Bitte, ich kann darüber nicht reden ...“
Sie kam auf mich zu und streichelte meinen Rücken und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. „Wenn du darüber reden willst, dann sag Bescheid. Ich muss jetzt leider wieder los. Bis morgen mein Schatz!“ Meine Mutter nahm ihre Tasche. Bevor sie aus der Tür tritt, lächelte sie mir noch einmal zu und dann war sie auch schon ins Schloss gefallen.
Wieder dachte ich an heute nach. Was alles passiert ist. Ich nahm mein Handy zu mir. Jetzt war es 10 Uhr. 'Noch 5 Stunden …'
Ich schaltete den Fernseher ein und klickte die Kanäle durch. Irgendwann blieb ich an einem hängen, doch so richtig konzentrieren konnte ich mich nicht. 'Soll ich es ihm erzählen? Oder soll ich nur sagen, dass er mich geküsst hat?' Die Vorstellung daran, dass ich Basti anlügen würde, ließ meinen ganzen Körper unter Strom setzen. 'Ich liebe aber nur ihn! Ich will einfach nur bei Basti bleiben!'

Schatz! Aufwachen. Ich bin wieder da!“ Seine Stimme war wie Musik in meinen Ohren. Mein Herz fing an laut zu pochen, als würde es gleich aus mir raus springen.
Ich öffnete meine Augen. Seine strahlten eine Lebensfreude aus, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe.
Ich komm gleich wieder. Ich muss nur kurz für kleine Jungs.“ Und schon schloss er die Badetür hinter sich zu.
'Nein, ich kann ihn doch nicht verletzten. Nicht jetzt, wenn er so gut drauf ist... Aber gehört Vertrauen nicht eigentlich in eine Beziehung? Wenn, dann habe ich komplett versagt...' Ich wurde durch Bastis Stimme wieder unterbrochen. „Schatz, du weißt gar nicht, wie happy ich bin! Das war so ein toller Tag, das glaubst du -“
Basti? Ich muss mir dir reden ...“, unterbrach ich ihn.
Verwirrt sah er mich an. „Was ist denn los?“
Ich biss mir auf die Lippen. „Ich weiß nicht, ob du es mir jemals verzeihen wirst...“
Basti kam jetzt auf mich zu, hockte sich neben mich und verschränkte seine Hand mit meiner. Ich zog meine langsam wieder weg. „Jetzt sag schon. Was ist passiert? So schlimm wird es schon nicht sein. Auch wenn es der größte Fehler wäre, ich würde ihn dir verzeihen.“
Eric war hier und wir haben uns geküsst!“, brach es auf einmal aus mir aus.

Montag, 26. Dezember 2011

56 - Bauchkribbeln

Sein Gesicht war entspannt und auf seinen Lippen lag ein kleines Lächeln. Ich drückte leicht meine Lippen auf seine Wange und nach wenigen Minuten schlief ich auch wieder ein …

Ich wurde durch die hellen Sonnenstrahlen geweckt. Meine Augen gewöhnten sich allmählich an diese Helligkeit. Alles war ruhig. Neben mir lag niemand mehr. 'Habe ich die Szene in der Nacht nur geträumt?' Diesen Gedanken verdrängte ich gleich wieder. Auf dem Boden war ein Rucksack abgelegt, den ich schon einmal bei Basti gesehen hatte. Ich schob meinen Körper etwas nach oben. Neben mir stand schon das Frühstück, doch dann fand ich einen Zettel daneben liegen.

Wenn du wach wirst, bin ich sicher noch nicht da.
Um 15 Uhr komme ich wieder!
Ich liebe dich ♥

'Um 15 Uhr?' Meine Augen wanderten zu meinem Handy und sah auf die Uhr.
'Toll, es ist 9 Uhr. Noch genau sechs Stunden warten.'
Auf einmal wurde die Tür aufgerissen. Vor mir stand der, vordem ich am meisten Angst hatte. 'Zapp!' Die Tür war geschlossen. Er stand vor mir und sah mich an. Seine blauen Augen waren voller Schmerz. Oder bilde ich mir das nur ein?
Langsam kam Eric auf mich zu. Stille. Es herrschte einfach Stille, bis er anfing leise zu flüstern. „Es tut mir leid ...“
'Was?!'
Ich wollte nicht, dass du meinetwegen hier rein kommst...“
Bin ich aber, und jetzt? Willst du auf heile Welt machen, oder was?“ In mir stieg Wut auf. Er schüttelte leicht den Kopf und biss sich auf die Lippe. Sein Blick ruhte auf das Fenster. 'Was ist denn jetzt mit ihm los?'
Eric, was willst du?“ Eine kurze Zeit war alles ruhig. Sein Kopf war nach unten gesenkt. „Vielleicht wird mir jetzt erst klar, wie viel du mir bedeutest...“ Jetzt sah er mir in die Augen. Der Klang seiner Stimme war glaubhaft. 'Ich habe mich wohl jetzt verhört, oder?'
Er kam auf mich zu und streichelte meine Wange. Sein Zeigefinger war rau. Sein Blick war die ganze Zeit auf meine Lippen gerichtet.
Dann, nach wenigen Sekunden lag sein Mund auf meinem. Ein kleines Kribbeln im Bauch brach in mir aus. Ich wusste nicht wieso, aber ich erwiderte diesen Kuss. Es fühlte sich … gut an. 'Moment, was mache ich hier eigentlich?!' Ich schubste Eric von mir weg. 'Was habe ich getan? Ich kann doch nicht … Nein, ich wollte das nicht...' Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich einen großen Fehler begangen habe. Ich habe Basti betrogen...
Geschockt sah Eric mich an. „Sam, tut mir leid ...“ - „Verschwinde!!!“ - „Aber -“
Ich unterbrach ihn: „ Nichts aber! Du hast schon damals mein Leben zerstört und noch einmal wirst du es nicht mehr! Geh weg!!“
Vor der Tür drehte er sich noch einmal zu mir um. Dabei murmelte er: „Ich liebe dich noch. Mehr als alles andere...“
'Was sollte das? Musste er das machen?! Dieses Kribbeln. Wieso war es hier? Was war mit den ganzen SMS von ihm? Er wollte Basti was antun. Oder wollte er uns durch den Kuss auseinander bringen? War das vorhin alles nur gespielt?' Tausende Fragen kreisten in meinem Kopf umher. Die Tränen liefen meine Wangen hinunter.
'Basti, ich hoffe, du wirst mir das verzeihen …' Mir wurde wieder schwarz vor Augen. Diesmal hoffte ich aber, dass ich nie wieder aufwache ...

Freitag, 23. Dezember 2011

55 - Nacht im Krankenhaus

Eine Hand nahm meine Finger und streichelte sanft darüber. Das waren die von Basti. Mit aller Kraft versuchte ich sie fester zuzudrücken, was mir auch etwas gelang. „Sie spürt, dass ich da bin!“

Jetzt drückte er meine Hand und küsste kurz darauf. Bastis Atem strich meine Haut. An meinem Ohr flüsterte er noch ganz schnell zu: „Ich bin hier, hab keine Angst!“
Dann merkte ich nur noch, wie etwas zum Rollen anfing und dann war er nicht mehr an meiner Seite. Sein Duft, seine Berührungen. Es machte mich wahnsinnig!
Die Personen hievten mich in etwas hinein. „Georg beeile dich! Wir müssen jetzt ins Krankenhaus!“
'Krankenhaus? Nein! Lasst mich hier!' Ich war nun fähig meinen Körper zu bewegen. Zwei Hände hielten mich fest. „Maus, keine Angst. Ich bin hier!“, die vertraute Stimme meiner Mutter drang mir ins Ohr. Ich versuchte aus meinem Mund einen Satz zu sprechen: „Mama? Wo ist Basti?“ Aber das alles nuschelte ich unverständlich. „Sie hat versucht mir zu antworten!“, rief sie aufgeregt und nahm meine Hand. „Sam? Hörst du mich?“ 'Die männliche Stimme von vorhin.'
Leicht nickte ich. „Ich bin John. Einer vom Rettungsdienst. Wir bringen dich jetzt ins Krankenhaus.“
'Mir wird wieder so schwindlig …'
Georg! Schnell! Ihr Blutdruck sinkt wieder!!“ Und schon verlor ich wieder das Bewusstsein.

Der unangenehme Geruch von kranken Leuten stieg mir in die Nase. Meine Augen ließen sich endlich mal wieder öffnen. Um mich herum war es stockdunkel. Die Vorhänge waren zugezogen. Alles fühlte sich so an, wie in einem Krankenzimmer. Jetzt spürte ich eine Hand an meinem Bauch liegen. Beschützend waren die Arme um mich gelegt. 'Basti!', stieß es mir in den Kopf. Ich wollte mich im Bett umdrehen, aber meine Kraft war dazu noch zu schwach. 'Dann eben anders.'
Basti ...“, krächzte ich aus meinem Hals. Keine Antwort. „Basti!“ Nun etwas lauter.
Der Körper, der nah an meinem gepresst war, zuckte leicht zusammen. Er setzte sich auf. „Sam? Bist du wach?“ - „Ja.“ Mein Hals brannte.
Basti beugte sich leicht über mich und drückte auf der Fernbedienung neben dem Bett eine Krankenschwester. Dann kam er wieder zu mir. Er schenkte mir einen wundervollen Kuss, der voller Angst und Sehnsucht gemischt war. „Scheiße, hatte ich Angst um dich!“ Jetzt fiel etwas nasses auf meine Wange. „Schatz, nicht weinen! Komm her!“, murmelte ich. Jetzt war ich diejenige, die ihn mal in die Arme nimmt.
Die Tür wurde langsam aufgemacht. Eine breitere Frau trat hinein. „Ist irgendetwas passiert?“, fragte sie. „Sie ist aufgewacht.“ In Bastis Stimme lag viel Erleichterung.
Gut. Ich sag morgen in der Früh dem Chefarzt Bescheid. Er wird sie dann untersuchen, falls sie dann immer noch auf den Beinen ist. Kann ich noch was für euch tun?“ - „Ich brauch Wasser! Bitte!“
Basti und die Krankenschwester fingen an zu lachen, dann war sie aus dem Zimmer verschwunden.
Maus, ich will weiter schlafen. Es ist erst 02:23 Uhr.“ - „Mach das.“ - „Und ich muss dir noch etwas sagen ...“ - „Mhmm?“ - „Ich liebe dich!“
Diese drei Worte ließen mein Herz schneller schlagen. „Ich dich auch!“, folgte von mir und dann verschmolzen unsere Lippen wieder. „Bitte versetz mich nicht mehr in diesen Schock, ja? Ich kann das nicht mit ansehen ...“ - „Das bin ja nicht ich, sondern Eric, der das sozusagen auslöst.“
Ja, du hast wahrscheinlich Recht. Dann müssen wir ihn loswerden.“ - „So schnell geht es nicht Basti. So schnell kann man ihn nicht loswerden ...“
Die Krankenschwester von vorhin brachte mir das Wasser. Das war danach halb leer. Ich versuchte mit all meiner Kraft mich anders hinzulegen, was mir nach wenigen Sekunden doch glückte. 'Er ist eingeschlafen …' Sein Gesicht war entspannt und auf seinen Lippen lag ein kleines Lächeln. Ich drückte leicht meine Lippen auf seine Wange und nach wenigen Minuten schlief ich auch wieder ein ...

Mittwoch, 21. Dezember 2011

54 - Fieber

Es war schon 16:30 Uhr und draußen fing es schon an zu dämmern. Irgendwann fielen meine Augenlider zu. Doch davor sog ich noch Bastis Duft ein und spürte leicht seine weichen Lippen auf meiner Stirn.

Als ich aufwachte, flimmerte der Fernseher vor sich hin und viele einzelne Stimmen konnte ich daraus wahrnehmen. Meine Augen waren immer noch geschlossen. Sie fühlten sich so schwer an. Kein einziges Licht brannte. Langsam fuhr ich mit meiner Hand neben mich, doch Basti war nicht da. Langsam richtete ich mich auf und schaffte es, meine Augenlider zu öffnen. An meinem Fernseher wurde ein Zettel befestigt.

Schatz, ich bin schnell zu Hause.
Komme aber dann so schnell es geht wieder zu dir!
Ich liebe dich ♥

Ich ließ mich langsam wieder nach hinten sinken. Mein Kopf tat so übelst weh. Er dröhnte und der Puls pochte laut. Es ging mir noch schlechter als vorher.
Die Tür wurde langsam geöffnet. Meine Mutter trat zu mir und setzte sich an die Bettkante. „Na Süße? Ich hab von Basti gehört, dass es dir nicht so gut geht wegen … Du weißt schon.“ Nebenbei legte sie ihre Hand auf meine Stirn. Ihre Augen wurden größer. „Sam, du hast Fieber. Ich hohle schnell das Fiebermessgerät.“
Und schon war sie auf der Suche nach eines.

Mhmm … 39,2° C. Das ist ziemlich hoch. Der ganze Stress macht dich wohl zu schaffen“, sagte meine Mutter zu mir, als sie meine Wange runter strich. Zur Antwort brummte ich sie erschöpft an. Auf einmal ging wieder die Tür auf und Basti stand jetzt mit seinem Rucksack vor mir. Meine Mutter verabschiedete sich von mir mit einem kleinen Kuss auf der Stirn, dann wandte sie sich an Basti: „Wenn du dich nicht anstecken willst, dann solltest du sie lieber nicht küssen oder in ihrer Nähe sein. Sie hat verdammt hohes Fieber...“ Der Blick meines Freundes lag auf mir. „Das ist mir egal. Ich will bei ihr bleiben!“ Meine Mutter verließ das Zimmer mit einem Schmunzeln.
Und kaum war sie verschwunden, lief Basti auf mich zu und drückte seine Lippen auf meine, in der Hoffnung, dass seine Küsse die Medizin gegen das Fieber wären.
Schatz, hast du Hunger?“ Ich nickte auf seine Frage. „Aber ich muss zu erst aufs Klo, ok?“ Er fing an zu lachen. „Na dann hoch mit dir kleine Maus!“
Ich lief gesteuerte auf die Toilette zu, doch dann blieb ich stehen. Mir wurde auf einmal schwindelig und alles begann sich zu drehen. „Sam? Was ist -“
Mehr bekam ich nicht mehr mit und fiel mit schwarzen Augen auf den kalten Boden.

'Was ist das für ein Geräusch?' Eine laute Sirene tönte durch mein Ohr. „Hier oben ist sie! Schnell!“
'Mama? Was ist denn los? Was ist passiert? Wo ist Basti? Basti??!! Wo bist du?'
Sie bewegt sich ein bisschen! Georg, wir müssen sie auf die Trage legen!“
'Georg? Wer ist das?' Ich spürte zwei Arme unter meinen Axels und zwei an meinen Beinen. 'Was machen die mit mir?'
Dürfen wir beide mitfahren?“, fragte meine Mutter aufgelöst. Ich hörte keine Antwort. Unter mir lag jetzt etwas weiches und warmes. Eine Hand nahm meine Finger und streichelte sanft darüber. Das waren die von Basti. Mit aller Kraft versuchte ich sie fester zuzudrücken, was mir auch etwas gelang. „Sie spürt, dass ich da bin!“

Dienstag, 20. Dezember 2011

53 - Pizza als Ablenkung

Und ich dich erst!“, entgegnete ich ihm mit einem breiten Grinsen. Und es dauerte auch gar nicht lange, da waren seine Lippen wieder mit meinen verschmolzen.

Und jetzt wieder zu dem eigentlichem Thema“, fing Basti nach dem Kuss wieder an. „Ja, du weißt schon, dass Eric jetzt in meine Klasse gekommen ist. Wenn du wüsstest, welcher Schauer mir über den Rücken gelaufen ist. Das … war der Horror für mich ihn wieder so nah zu sehen...“ Mein Kopf war auf den Boden gerichtet. Wir waren inzwischen auf der Couch in unserem Wohnzimmer. Basti legte beide Arme um meinen Rücken. Dabei war sein Kopf in meiner Halsbeule. „Ich werde niemals zulassen, dass er dich nur ein einziges Mal anfasst. Ich kann dich nicht so leiden sehen, wie du es schon getan hast, als er noch gar nicht hier war.“
Seine Stimme klang besorgt und auch Angst spielte sich damit hinein. „Basti? Ich habe Angst ...“ Jetzt war ich es, die sich an seine Brust zog. Ich presste meine Augen auf seine Schulter, damit die Tränen nicht meinen Wangen runter liefen. „Ich will das alles nicht! Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben, nicht mehr in seiner Nähe sein... Bitte, hilf mir!“ Die Tränen flossen einfach. Immer weiter auf sein Oberteil, das sich voller Wasser saugte. „Ich bleibe bei dir Sam, egal was passiert! Er wird dir nicht mehr wehtun. Gemeinsam schaffen wir es schon, Süße.“ Basti wich ein bisschen nach hinten, dann sah er mir in die Augen. Er wischte die Tropfen von meiner Wange und lächelte mich leicht an. „Habt ihr eine Pizza da?“, fragte er, auch ohne nur seinen Gesichtszug zu verändern.
'Wie kommt er jetzt auf eine Pizza?'
Äh, ja schon. Wieso?“ - „Frustessen“, kam es überzeugt über seine Lippen.
Ich dachte, das machen nur Frauen.“ - „Hab ich jemals gesagt, dass ich die essen werde?“
Grinsend sah ich ihn an. „Du willst mich also fett werden lassen? Wie du willst!“ Und schon stand ich auf den Beinen und wollte gerade zur Tiefkühltruhe laufen, bis mich zwei Arme packten und mich hochzogen. „Auch wenn du die dickste Frau der Welt wärst, du wärst dann trotzdem mein dickes Mädchen!“ Und daraufhin küsste er mich. „Basti? Ich hab aber wirklich Hunger auf Pizza...“
Grad wo du es sagst: Ich will auch eine!“ Wir beide fingen an zu lachen.

Nach einer Stunde waren wir dann endlich fertig. Dann vibrierte mein Handy.

War es so ein Schock für dich, mich wieder zu sehen?
So schnell wirst du mich nicht los! ;)
Du weißt, dass du zu mir gehörst.
Ich gebe dir genau zwei Wochen. Wenn du willst, dass deinem neuen Freund nichts passiert, dann sieh zu, dass er so schnell wie möglichst aus deinem Leben verschwindet!

Ich starrte mit großen Augen auf den Display. Mein Handy fiel aus meiner Hand. Dann ging alles ganz schnell. Der Brechreiz stieg hoch und ich rannte auf die Toilette. Als ich über der Kloschüssel hing, nahm ich Schritte hinter mir war. Basti stand dicht hinter mir und hielt meine Haare zurück. Er kniete sich jetzt neben mich und strich meinen Rücken. Mein Magen hatte sich nach einiger Zeit beruhigt, aber wohl war mir immer noch nicht. Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, lief ich wieder zu Basti, der währenddessen in die Küche verschwunden war, um alles aufzuräumen.
Ich lehnte mich geschwächt an den Türrahmen. Als er mich sah, ließ er alles liegen und stehen. „Geh lieber ins Bett. Du siehst ausgepowert aus.“ Ich schüttelte nur den Kopf und zog ihn an mich. „Bitte bleib da ...“
In diesem Zustand lasse ich dich sicher nicht alleine. Ich geh mit hoch, ok?“ Jetzt nickte ich.
Es war schon 16:30 Uhr und draußen fing es schon an zu dämmern. Irgendwann fielen meine Augenlider zu. Doch davor sog ich noch Bastis Duft ein und spürte leicht seine weichen Lippen auf meiner Stirn.

Sonntag, 18. Dezember 2011

52 - zu Hause

Dann schloss sie mich in die Arme. „Sag mir bitte, dass das nicht die Realität ist! Bitte sag es mir!!“, forderte ich mit den Kopf an ihrer Schulter sie auf. Ihre Hände streichelten meinen Rücken.
Es tut mir leid Sam. Ich kann das leider nicht...“

Nach Minuten fragte Jojo mich, ob ich nach Hause möchte. „Ja, bitte ...“
Also liefen wir vor unser Klassenzimmer. Ich wartete, bis Jojo wieder raus kam und dann wurde ich im Sekretariat für den Unterricht befreit. Meine Mutter konnte mich nicht abholen, weil sie wie immer in der Arbeit ist. Ich brauchte auch keine Angst haben, weil Eric jetzt gefangen in der Schule saß und nicht weglaufen dürfte.
Draußen war es ziemlich kalt. Der Wind blies mir unter die Jacke. 'Was würde Basti dazu sagen?'
Zu Hause aß ich erst einmal etwas. 'Ich esse eindeutig zu wenig!' Ich sah auf die Uhr. Schon 09:36 Uhr. 'Basti hat jetzt Pause …', dachte ich mir. Ich zuckte mein Handy aus meiner Hosentasche und schrieb ihm gleich eine SMS, dass er sich dann nicht so viele Sorgen machte.

Hey Schatz.
Ich bin zu Hause. Jojo soll dir alles Weitere erzählen...
Ich liebe dich (:

Ich ging hoch in mein Zimmer. Die Müdigkeit wurde in mir immer größer und machten meine Augen schwerer.
'Psrrrt -psrrrt'
Mein Handy leuchtete jetzt auf meinem Schreibtisch auf, als ich mir meine Schlafsachen anzog.

Ich komm nach der Schule gleich zu dir! -.-
Und du wirst auf keinen Fall mehr in diese Klasse da gehen!
Ich kann es nicht haben, wenn er dich dann die ganze Zeit anschaut ...
Ich dich auch ♥

'Irgendwie klingt das ja ganz niedlich!' Ich musste ein bisschen Schmunzeln.
Jetzt war ich fertig umgezogen und schlüpfte in meine Decke hinein. Auch wenn ich müde war, konnte ich nicht einschlafen. 'Was würde Eric machen, wenn er Basti sieht? Würde er ihm etwas antun? Ahhh! Ich muss diesen Gedanken abschalten. Fernseher. Ja, das wird sicher gut sein!' Schnell machte ich die Glotze an. Es lief zwar nichts Besonderes, aber ich lief einfach Viva laufen. Aber irgendwann sackten meine Augenlider zu und schon schlief ich wie ein Murmeltier.

Das schrille Klingeln der Haustür ließ mich aus dem Schlaf erwecken.
Verschlafen tapste ich an die Tür und öffnete sie. Zwei wundervolle braun-grüne Augen blickten mich an und Bastis Lippen umspielten ein bezauberndes Lächeln. Ich breitete weit meine Arme auf und er kam auf mich zu. Er hob mich leicht nach oben und drückte seinen Mund auf meinen.
'Also vermisst habe ich das schon …'
Nach einigen wunderschönen Minuten löste Basti sich schweren Herzens von mir und sah mir tief in die Augen. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich immer vermisse?“, fing er dann an. Sein Blick war so süß verträumt und seine Finger streichelten meine Wange bis hoch zu meinen Wimpern. „Und ich dich erst!“, entgegnete ich ihm mit einem breiten Grinsen. Und es dauerte auch gar nicht lange, da waren seine Lippen wieder mit meinen verschmolzen.

Freitag, 16. Dezember 2011

51 - neuer Mitschüler

Doch für was es genau war, sagte ich ihnen nicht. In drei Monaten war von der Schule aus ein Ball, wohin ich unbedingt gehen wollte. 'Ich hoffe nur, dass Basti mich dann auch dazu einlädt...'

'Piep – Piep – Piep – Piep!'
An Bastis Brust geschmiegt wurde ich durch den Wecker aus meinem Schlaf gerissen. Ich versuchte so wenig wie möglich mich zu bewegen, da Basti schlafend neben mir lag und seine Arme um mich geschlungen hatte. Dann war dieses ohrenbetäubendes Geräusch endlich vorbei. Ich machte die Nachttischlampe an und sah meinem Freund noch beim Schlafen zu. Dann küsste ich seinen Hals, seine Nase und schließlich seine Lippen. „Schatz, aufwachen ...“, flüsterte ich leise in sein Ohr. Er hatte zwar die Augen geschlossen, aber er rollte sich halb auf mich und küsste mich sanft weiter. Basti nuschelte: „Das ist wirklich die beste Art geweckt zu werden!“

Nach fast zwei Stunden waren wir beide an unserer Schule angelangt. Ich verabschiedete mich von ihm mit einem längeren Kuss und dann traf ich auch schon Jojo vor unserem Klassenzimmer.
Hast du schon gehört, dass wir einen Neuen in unsere Klasse bekommen?“, hörten wir beide von zwei Jungs aus der letzten Reihe. Jojo verzog die Augenbraue und ich fing an zu lachen. „Was ist denn los?“
Wir haben hier sowieso schon so viele Jungs an unserer Schule.“ - „Und das ist dein Problem?“ Jojo schüttelte den Kopf, aber weiter ging ich nicht mehr darauf ein. 'Sie wird mir es schon erzählen, wenn sie möchte ...'
Guten Morgen!“, rief unsere Mathematiklehrerin. „Setzt euch bitte! Einige von euch haben schon mitbekommen, dass ihr einen neuen Schulkameraden bekommt. Ich bitte darum, dass er hier respektvoll behandelt wird.“
Das kann ja mal heiter werden, was?“, flüsterte ich zu Jojo. Meine Ironie war kaum zu überhören. „Oh ja. Es reicht schon, wenn die aus unserer Klasse die größten Vollidioten sind. Wir brauchen nicht noch einen...“ - „Da stimme ich dir zu. In dieser Woche habe ich schon einiges über die Jungs da hinten erfahren.“
'Klopf, Klopf, Klopf'
Die Tür öffnete sich. Ich hatte meinen Blick aus dem Fenster gerichtet. Es war schon Mitte November und einige Regentropfen fielen heute an die Fensterscheibe.
Das Einzigste, was ich mitbekam war, dass es unser neuer Mitschüler war. Doch als ich den Namen hörte, blieb mir die Spucke weg. „Darf ich euch vorstellen? Das ist Eric Müller!“ Ich riss meine Augen weit auf, aber in sein Gesicht konnte ich nicht schauen. 'W-W-Was macht e-er hier?' Meine Hände zitterten und mein ganzer Körper spannte sich an. „Sam … ist … das ...“ Auch Jojos Stimme klang erschrocken. „Hinten neben Marko ist noch ein Platz frei. Wir wollen auch gleich mit dem Unterricht beginnen“, bat sie ihn. 'Er hat diese Höflichkeit nicht verdient!'
Ja kein Problem. Ich freue mich, hier zu sein!“ Und ich merkte schon seinen eiskalten Blick auf mir. 'Ich muss hier raus. Ich muss hier raus!! Jetzt sofort!'
Meinen Stuhl schmiss ich ruckartig nach hinten und steuerte der Tür, die mich aus diesem Raum raus brachte, entgegen. Ohne einen konkretes Ziel liefen meine Beine mich weiter und weiter. Ich hörte Schritte hinter mir, die es schwer hatten mir zu folgen. „Sam! Sam, warte doch!“
'Jojo!' Ich blieb stehen und sie kam mir keuchend näher. Dann schloss sie mich in die Arme. „Sag mir bitte, dass das nicht die Realität ist! Bitte sag es mir!!“, forderte ich mit den Kopf an ihrer Schulter sie auf. Ihre Hände streichelten meinen Rücken.
Es tut mir leid Sam. Ich kann das leider nicht...“

Dienstag, 13. Dezember 2011

50 - Kleid

Doch dann blieb ich abrupt stehen. Neben mir im Schaufenster sah ich das schönste Kleid, das ich je gesehen habe.
Jojo! Das muss ich haben!!“
Sam! Du siehst wunderschön darin aus!“, rief Jojo vergnügt. Ich zog das Preisschild nach vorne. „Viel zu teuer ...“, murmelte ich und wollte es gerade wieder auf den Bügel hängen, als Jojo mich daran hinderte. „Ich zahl den Rest! Du musst dieses Kleid auf jeden Fall kaufen für den bestimmten Abend!“ - „Aber -“
Sie unterbrach mich: „Kein Aber! Los, Basti wartet schon auf dich!“
Ich widersprach ihr nicht mehr. Ich wusste, dass es nichts bringen würde. Also liefen wir gemeinsam zu ihm. Vor seiner Haustür verabschiedete ich mich dankend von meiner Freundin, dann klingelte ich. In diesen wenigen Sekunden bekam ich allerdings wieder Angst. Ich war alleine. 'Er könnte wieder hier sein …' Prüfend drehte ich mich im Kreis. Den Blick von der Tür gewandt, packten mich von vorne auf einmal zwei Arme. „Buh! Ich bin es Schatz!“
Spinnst du?? Wenn du das noch einmal machst, dann -“ Er küsste mich wild und herausfordernd. „Was dann?“, hauchte er mir, mit den Lippen an meiner Wange, auf die Haut. Auf einmal fing mein Bauch an zu kribbeln. „Ich … ähm … Ach egal, komm wieder her!“ Ich packte ihn also an seinem Oberteil zu mir und küsste ihn weiter, während wir langsam in sein Haus liefen und die Tür schlossen. Bastis Hand schob sich langsam unter mein Oberteil und strich verführerisch über meinen Rücken, bis nach vorne zu meinem Bauch. Immer weiter nach oben.
Aber dann zuckte ich zusammen. „Basti, bitte nicht.“ Er verstand und drückte mir noch einmal einen Kuss auf meine Lippen. „Ich liebe dich, Sam. Mehr als alles andere ...“ Ich schloss Basti fest in meine Arme. 'Ich will ihm doch endlich zeigen, wie sehr ich ihn liebe!'
Hey, was ist denn mit dir heute los?“, fragte er schmunzelnd.
Ich zuckte einfach nur die Schultern und antwortete nicht. Meine Finger krallten sich in seinen Pullover. Sein Duft stieg in meine Nase und ich atmete ihn tief ein. Es war schon fast wie eine Droge für mich. Ich schloss meine Augen und genoss einfach diesen einen schönen Moment in seinen Armen. Seine sanften Berührungen, seine Küsse auf die Stirn - einfach alles war so wundervoll an ihm!
Maus? Wo sollen wir heute schlafen?“
Bei mir. Meine Mam wäre auch froh, wenn ich mal wieder bei ihr bin.“ Er stimmte mir zu, packte seine Sachen zusammen und gemeinsam liefen wir küssend und lachend durch die Straßen. Es war einfach toll seine Liebe stolz zu präsentieren.
Irgendwann kamen wir dann an meinem Haus an. Meine Mutter machte uns die Tür auf.
Da seid ihr ja endlich!“ Sie klang sehr erleichtert. Dann sah sie die Tüte in meiner Hand. „Was ist da drinnen?“
Ähmm... Nichts besonderes.“ Doch dann hat meine Mam sie mir auch schon aus der Hand gerissen und zog das Kleid aus der Tüte.
Woher hast du das? Das ist ja wunderschön!!“ Sie betrachtete diesen Stoff haargenau.
Auch Basti kam aus dem staunen nicht mehr heraus.
Ich will sehen, wie das an dir aussieht!“, rief er wie ein kleines Kind. Aber ich schüttelte den Kopf. „Das werde ich … ähm … wann anders anziehen. Schaut doch mal nach draußen. Es ist Winter.“ Damit hatte ich sie überzeugt. Doch für was es genau war, sagte ich ihnen nicht. In drei Monaten war von der Schule aus ein Ball, wohin ich unbedingt gehen wollte. 'Ich hoffe nur, dass Basti mich dann auch dazu einlädt...'

49 - Gespräch & shoppen

Ich schrieb Jojo schnell einen Zettel.

Jetzt! Schau raus! Da an dem Baum. Das ist er – Eric! Mein Ex ...

Zuerst sah sie mich verwundert an, doch dann wagte sich Jojo doch einen Blick nach draußen. Ihre Augen waren nun auf ihn gerichtet. „W-Was macht er hier?“
Er hat durch die Presse erfahren wo ich bin. Jojo, ich hab so verdammt Angst, dass … dass ...“ Tränen überfüllten meine Lider. „Weiß es Basti schon?“ Ich schüttelte den Kopf. „Dass er hier auf dem Schulgebäude ist, nicht. Aber dass er mich verfolgt schon.“
Mhmm“, sie schien zu überlegen, „Solange du hier in der Schule drinnen bist, oder jemand bei dir ist, kann dir nichts passieren. In der Pause werde ich Basti irgendwo auffinden und dann bring ich ihn zu dir. Ist das ok?“ Ein aufmunterndes Lächeln huschte ihr über die Lippen. „Danke“, flüsterte ich ihr zu. Ich versuchte so gut es ging, den Gedanken, dass ich beobachtet werde, zu verdrängen. Es gelang mir zum Glück recht gut. Irgendwann beendete die Glocke den Unterricht und Jojo versuchte so schnell es ging Basti zu holen, während ich mich auf der Mädchentoilette versteckte. Ich wartete und wartete. 'Wie lange braucht sie, ihn zu holen?' Ich ließ mich die geflieste Wand runter gleiten und stützte meinen Kopf nach hinten. Schnelle Schritte konnte ich wahrnehmen, also öffnete ich die Augen. „Hey! Hier dürfen keine Jungs rein!“, schrie eines der Oberzicken, die gerade vorm Spiegel standen und sich Wimperntusche auftrugen. 'Basti …'
Schnell sprang ich auf und lief in seine Arme. 'Wie sehr ich ihn in diesen Stunden vermisste habe.' Die anderen beachtete ich gar nicht, denn ich wusste, dass sie sich danach ihre Mäuler zerreißen würden. Ich küsste Basti auf seine Lippen und zog ihn hinter mir aus der Toilette.
Also, was ist los? Jojo meinte vorhin, ich solle so schnell wie möglich zu dir kommen. Sie kam total -“, begann er dann, als wir uns in einem Gang versteckt hatten, aber ich ließ ihn nicht ausreden. „Basti, Eric ist hier auf dem Schulgelände.“
Jetzt war sein Gesicht angespannt und seine Augen wurden zu Schlitzen.
Kann er dich nicht einmal in Ruhe lassen?? Wenn du wüsstest, was ich jetzt am liebsten machen würde! Ne... Wir gehen jetzt zum Direktor und sagen, dass ein Fremder die ganze Zeit hier verfolgt.“ Und schon packte Basti mich am Armgelenk und hielt mich dicht an ihm. Vor der Tür des Direktors klopften wir an. Nach wenigen Sekunden wurde sie geöffnet und der Direktor bat einen von uns hinein. Dann wurde ich hinzugerufen um ihm auch die Sicht von mir zu schildern und uns wurde versichert, dass sie sich schnell darum kümmern werden.
'Wie oft ich schon diese Worte an meiner alten Schule hörte …'
Das Gespräch dauerte länger als die Pause, also lief ich dann zurück in mein Klassenzimmer und entschuldigte mich.
Jojo lenkte mich ab, sodass ich auf andere Gedanken kam, auch wenn wir sehr oft ermahnt wurden.
Die Tanzstunde entfällt heute. Wollen wir stattdessen in die Stadt gehen und etwas shoppen?“, fragte mich meine beste Freundin.
Oh ja, das wäre toll! Wann denn?“ - „Gleich nach der Schule?“ Sie willigte ein.

13:00 Uhr.
Jojo und ich liefen gemeinsam in der Stadtmitte umher. Wir liefen in einige Geschäfte, aber nirgends fand ich etwas für mich. Jojo hingegen hatte schon drei volle Einkaufstüten in der Hand. Während wir weiter liefen, schrieb ich Basti noch schnell eine SMS.

Schaaaaatz! :)
Ich bin mit Jojo shoppen gegangen. Du brauchst dir also keine Sorgen machen!
Ich liebe dich :* ♥

Gleich darauf bekam ich eine Antwort.

Ich hab mir schon beinahe in die Hose gemacht! :D
Komm so schnell wie möglich wieder zu mir! :)
Ich vermisse und liebe dich♥

Mein Herz pochte, während ich die Nachricht durchlas.
Doch dann blieb ich abrupt stehen. Neben mir im Schaufenster sah ich das schönste Kleid, das ich je gesehen habe.
Jojo! Das muss ich haben!!“

Sonntag, 11. Dezember 2011

48 - verfolgt

Ich kuschelte mich an Bastis Brust und dann schlief ich tatsächlich ein. Aber diesmal mit einem wundervollen Traum, in dem mein Freund vorkam ...

Maus, aufwachen!“ Mit vielen sanften Küssen auf meinem Gesicht, wurde ich geweckt. „Mhmm“, brummte ich Basti als Antwort und drehte mich schräg auf ihn drauf. „Gut, dann bleiben wir eben noch zehn Minuten im Bett liegen, aber wir müssen danach wirklich aufstehen.“ Ich nickte nur. Zwei Finger streichelten leicht über meine Wange. Basti schob eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Hast du nach dem Traum wieder gut schlafen können?“ Jetzt hob ich meinen Kopf zu ihm rauf. Breit grinste ich ihn an. Ich musste ihn jetzt küssen. Lange hätte ich das nicht mehr ausgehalten. Danach antworte ich ihm mit einem kurzen „Ja“.
Leicht wog er mich hin und her, aber die zehn Minuten, die wie gefühlte zwei waren, waren nun um. Basti zog sich in seinem Zimmer um und ich lief ins Badezimmer. Wir waren nach 30 Minuten auch schon fertig und so machten wir uns auf den Weg zur Schule.
Basti ist schon zu seinen Freunden gegangen, was mich nicht wirklich störte. Ich lief schnell ins Schulhaus. 'Wer weiß, ob Eric draußen auf mich lauert …' Jojo wartete schon vor dem Klassenzimmer auf mich. Sie umarmte mich und fing auch schon an zu reden: „Na du? Wie geht’s dir?“
Passt schon. Ich konnte nur in der Nacht nicht wirklich schlafen.“ Sie sah mich komisch an. „Albtraum“, fügte ich noch hinzu. Dann begann der Unterricht auch schon. Verträumt sah ich aus dem Fenster und dachte einfach nach, was mir bis jetzt hier alles passiert ist. Doch auf einmal sah ich eine Gestalt hinter einem Busch sitzen. Den Blick auf mich gerichtet. 'Das darf nicht war sein …' Mein Augen trafen genau die, denen ich im Traum begegnet bin. Ich konnte nicht wegschauen, auch wenn ich es mir so sehr wünschte. Er bannte mich, als wäre ich eine Marionette.
Samantha! Bitte folge dem Unterricht weiter und träume nicht vor dich hin!“ Meine Lehrerin schlitzte ihre Lider. Ich versuchte aufzupassen, aber dieser eindringliche Blick von ihm verfolgte mich ohne Pause. Meine Augen presste ich kurz zusammen. 'Wieso? Wieso ist er jetzt hier?' Lange saß ich regungslos da, bis der laute Gong zur nächsten Stunde ertönte.
Jojo sah mich fragend an, doch dann sah sie die zitternden Fingern. „Sam, was ist los? Du zitterst ja voll...“ -“Sch-Schau nach draußen … H-hinter dem Gebüsch.“
Ihre Augen sahen nach draußen, dann aber verwirrend zu mir zurück. „Da ist nichts...“ - „Schau genauer! Da hinten!“ Jetzt konnte ich es nicht glauben. Dort saß wirklich niemand mehr. 'Das kann ich mir doch nicht ausgedacht haben, oder?'
Sam, bist du dir sicher, dass da was war?“ Ich zuckte nur die Schultern. 'Ich bin mir zu 100 % sicher, dass er – Eric – dort saß und mich beobachtet hat. Wo ist er jetzt?'
Hysterisch blickte ich aus dem Fenster und suchte ihn auf der anderen Seite. „Jetzt beruhige dich! Wir müssen jetzt auch in den Chemiesaal. Kommst du?“ Ohne zu zögern kramte ich meine Sachen zusammen und eilte aus dem Zimmer.
'Ich kann da nicht nochmal reingehen! Er ist also doch hier. Hier auf dem Schuldgelände. Immer wartend auf mich!'
Im Chemiesaal setzten wir uns auf unseren Plätzen. Diesmal saß ich wieder am Fenster. 'Ob er wieder da draußen sitzt?'
Mit dem Kopf nach vorne gerichtet, sah ich durch die Scheibe. Und da war er wieder: Hinter einem Baum lehnend und mit einem miesen Lächeln. 'Sag mir bitte, dass ich das alles nur träume, wie heute Nacht! Bitte!!' Ich kniff mir selbst in mein Oberschenkel. 'Nein, ich träume das nicht …'
Ich schrieb Jojo schnell einen Zettel.

Jetzt! Schau raus! Da an dem Baum. Das ist er – Eric! Mein Ex ...