46 - komisches Gefühl

„Mhmm.. Können wir die vorherigen Schritte noch einmal machen?“

Basti schmunzelte und beugte sich wieder leicht zu mir hinunter: „Solange du nichts dagegen hast, immer wieder gerne...“

Schon langsam wurde es 22:00 Uhr. Basti und ich entschlossen uns ins Bett zu gehen. Morgen ist Freitag. Wochenende. 'Wie sehr ich mich darauf freue!'

Ich kuschelte mich in die Decke ein und wartete auf meinen Freund. Die Bettwäsche roch sogar nach ihm. Also drückte ich meine Nase ins Kissen und zog die Decke über meinen Kopf. Auf einmal zog mir Basti die Decke weg. Brummend sah ich ihn an, doch das verging mir dann schlagartig. 'Ich muss schon sagen, in Boxershort und einem T-Shirt sieht er richtig … heiß aus!' Mein Blick blieb an ihn haften.

„Erde an Sam!“ Basti wedelte schmunzelt seine Hände vor meinem Gesicht hin und her. „Hä, was?“ Verträumt sah ich zu ihm hoch. Dann legte er sich endlich zu mir. Ganz nah kuschelte ich mich an ihn heran. „Da ist wohl jemand sehr verschmust heute!“ Er fing an zu lachen. „Ich kann auch nach unten ins Wohnzimmer gehen und dort schlafen“, entgegnete ich ihn. Er schüttelte eifrig den Kopf. Sein Gesicht kam immer näher an meines heran. „Gute Nacht mein Engel. Ich liebe dich!“, flüsterte er gegen meine Lippen. „Ich dich auch, Schatz!“ Irgendwann fiel ich ins Land der Träume …

Ich schreckte hoch. 'Zum Glück nur ein Albtraum …' Schweißgebadet versuchte ich wieder normal zu atmen. Neben mir bewegte sich etwas. Es war Basti. Wie süß er da lag und schlief. Ich könnte ihm wirklich jede Nacht zusehen.

Jetzt entschloss ich mich, auf die Uhr zu schauen. Ich versuchte mich über meinen schlafenden Freund zu beugen. Schließlich habe ich es auch geschafft.

'3:23 Uhr …' Mein Display blendete meine Augen und kniff sie zusammen. Sie gewöhnten sich langsam an das Licht. Ich hatte eine neue Nachricht.

Ich stell mir unsere gemeinsame Nacht wieder vor!

Es wäre für mich ein Traum!

Achja: Du siehst sehr süß aus beim Schlafen!

'Beim Schlafen? Wovon redet er?? Ist er vielleicht … Nein, er ist doch bestimmt nicht hier im Haus … Oder doch?' Ich spürte, dass mein Hals verdammt rau war. Leise kletterte ich über Basti und lief zur Tür. Davor blieb ich noch einmal stehen. Etwas Angst hatte ich schon, alleine hier herum zu laufen, aber ich fasste all meinen Mut zusammen. Das Ganglicht schaltete ich nicht ein, nur die Taschenlampe auf meinem Handy spendete mir gerade noch genug Licht. Erst in der Küche betätigte ich den Lichtschalter. Am Essenstisch spülte ich gierig zwei Gläser Wasser in mir hinunter.

Fünf Minuten saß ich am Tisch und machte mir Gedanken über die SMS von Eric. 'Was meinte er genau damit?'

Aber langsam wurde mir wieder kalt. In kurzem Oberteil und einer dünnen Jogginghose ist das auch nicht verwunderlich.

Ohne ein Geräusch zu verursachen, räumte ich das Glas in die Spülmaschine ein. Jetzt merkte ich auch, dass es mir nicht gerade gut ging. Mein Magen tobte wie wild, aber einen Brechreiz hatte ich zum Glück noch nicht. 'Hat das vielleicht etwas zu bedeuten? Er schmerzt immer, wenn etwas auf mich zu kommt. Aber was?'

Ich drehte mich mit gesenktem Blick um und lief auf die Tür zu. Doch dann sah ich ein Paar Schuhe vor mir stehen, in denen Füße waren. Ich kannte sie nicht. Es waren nicht Basti seine, das stand fest und er schlief.

Langsam hob ich meinen Kopf nach oben. Mich trafen genau zwei hellblaue Augen, die ich nur zu gut kannte. Seine Gesichtszüge haben sich bisschen geändert, doch ich konnte ihn nur zu gut erkennen. Das einzige, was immer noch geblieben war, ist seine verächtliche Stimme. „So sieht man sich wohl wieder, Sam ...“