41 - Zeitung

Ich musste grinsen und löste mich dann von ihm. „Na los! Wir müssen in einer halben Stunde fertig sein!“, neckte ich ihn noch etwas und schon machten wir uns trotz dem wenigem Schlaf für die Schule fertig…

„Hey Sam!“, Jojo winkte vor der Klassenzimmertür zu. Mit einem Lächeln begrüßte ich sie in einer Umarmung. „Na, wie geht’s dir?“, fragte ich sie schließlich. „Wie läuft es mit Max?“ Ihr Gesicht wurde etwas rot, dann fing sie sich wieder: „Sehr gut! Besser kann ich es mir gar nicht vorstellen! Und wie ist es bei dir und Basti?“

„Joa, auch…“, antwortete ich ihr.

„Das hört sich überhaupt nicht überzeugt an. Was ist los?“

Ich überlegte, ob ich ihr die Geschichte von Eric wirklich erzählen sollte. Aber ich entschied mich dafür. Wir waren schon auf unseren Plätzen. Jojo hörte mir gespannt zu. Ihre Augen wurden größer. „Oh Gott, Sam! Wieso hast du nie etwas davon gesagt? Das … Das ist … Naja, auf jeden Fall war Basti die ganze Zeit für dich da. Das zeigt, dass er dich wirklich liebt.“

„Ja schon… Denkst du, ich sollte deswegen mit ihm …?“ – „Das weiß ich nicht Sam. Das musst du wissen. Aber ich finde, dass du es nicht machen solltest, wenn die Vergangenheit dich einholt. Ich kann einfach nicht verstehen, wieso dieser Eric das machen konnte. Und vor allem hat sich deine damalige Freundin gar nicht darum geschissen, ob er mit dir zusammen war oder nicht.“ – „Tja, entweder man hat die richtigen Leute um sich, oder nicht – “

„Guten Morgen!“, unterbrach der Lehrer unsere Unterhaltung.

Der Rest des Vormittags verlief ganz schnell. Zu Hause holte ich die Zeitung aus dem Briefkasten. Als ich sie dann jedoch ausbreitete stockte mir der Atem. Auf der Titelseite bin ich und Basti küssend abgebildet. Genau das Bild, was von uns gestern geschossen wurde. Laut las ich mir die Überschrift vor: „Mädchenschwarm Sebastian Wurth vergeben, oder war das eine einmalige Sache?“

Noch mehr wollte ich auch nicht lesen. Ich schmiss die Zeitung zurück auf den Esstisch.

Nach dem Essen machte ich Hausaufgaben, die ich in einer Stunde auch fertig hatte. Auf einmal klingelte mein Handy. Eine SMS. Die Nummer kam mir bekannt vor …

Tja Sam, ich hab dir gesagt, dass ich herausfinden werde, wo du bist.

Obwohl ich auch nicht dachte, dass es so schnell gehen würde …

Dank der wundervollen Zeitung weiß ich jetzt mehr.

Wir sehen uns ;)

Und sag deinem lieben neuen Freund schöne Grüße von mir!

Mein Herz setzte aus. Mir lief die Angst meinem Rücken hinunter. Dann ging alles ganz schnell. Ich rannte auf die Toilette und musste mich tatsächlich übergeben. Die Tränen stiegen mir in die Augen. Als ich mich beruhigte, putzte ich mir erst einmal die Zähne. Dann lief ich zurück in mein Zimmer. ‚Wieso muss er jetzt auf einmal kommen? Kann er mich nicht einmal in Ruhe lassen? Ob ich Basti eine SMS schreiben soll?‘

Doch als ich den Gedanken aussprach klingelte wieder mein Handy, doch diesmal war es ein Anruf von meinem Schatz.

„Hey Schatz“, sagte ich in den Hörer. „Hey Süße. Was machst du gerade?“ – „Nicht viel, wieso?“

„Hast du die Zeitung gesehen?“, fragte Basti . „Oh ja, das habe ich…“

An der anderen Leitung hörte ich ein kleines Schmunzeln: „Du klingst eindeutig nicht begeistert!“

„Das kommt vielleicht daran, dass es diese Zeitung überall gibt, auch dort,  wo ich her komme …“ Stille. Er sagte nichts mehr. „Basti?“

Immer noch kam keine Antwort von ihm. Also redete ich weiter: „Er hat mir eine SMS geschrieben. Ich hab so schreckliche Angst, Basti. Ich … Ich glaube, er wird hier her kommen.“ – „D-Das tut mir leid. Soll ich kommen?“

Ich sah aus dem Fenster. Es hat angefangen zu Regnen. Leise prasselten die Tropfen an die Fensterscheibe. „Nein, nein. Ich komm wieder zu dir. Bin in 5 Minuten da!“

„Ok, ich lauf dir entgegen Schatz. Ich liebe dich!“ – „Ich dich auch. Bis gleich.“

Ich zog mir die Schuhe und die Jacke an. Schnell packte ich den Regenschirm in meine Hand und lief los …