44 - Eifersucht?

‚Er will mich also los werden?‘

Doch ich stimmte ihm nur zu. ‚Vielleicht finde ich von Margit etwas über dieses Mädchen heraus…‘

Diese eine halbe Stunde kuschelten wir uns eng aneinander. Doch dann wurden wir von dem Leuten der Klingel unterbrochen. Ich sah Basti mit vorgezogener Unterlippe an. Er schmunzelte und gab mir einen Kuss. Kurz darauf öffnete sich auch schon die Zimmertür. Da stand sie. Dieses Mädchen …

Sie hatte schulterlange blonde Haare. Sie lächelte Basti freundlich an. Die beiden umarmten sich kurz. Dann kam sie zu mir und stellte sich mir vor: „Hallo Sam, ich bin Anna.“ Sie reichte mir ihre Hand und ich nahm sie entgegen und lächelte ebenfalls. Auch, wenn es etwas gezwungen bei mir war. Dann stand ich auf und verabschiedete mich von den beiden. Basti hielt mich davor noch am Arm fest und drückte seine Lippen kurz auf meine und schon verschwand ich aus dem Zimmer. Aber ich blieb an der Tür stehen. Lauschen wollte ich nicht, aber meine Beine bewegten sich nicht fort. Alles was ich hörte waren Gemurmel.

'Komm schon Sam! Geh endlich weg von dieser verdammten Tür!'

Auf einmal bewegten sich meine Beine automatisch, bis ich vor dem Wohnzimmer stand, in dem Margit saß.

„Hallo Margit! Kann ich dir bei etwas helfen?“, fragte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Auch sie schenkte mir ein Grinsen. „Nein, nein! Passt alles. Wo ist Basti?“

Ich zeigte mit einer kurzen Handbewegung nach oben und antwortete ihr: „Der ist oben mit Anna. Die beiden haben irgendetwas zu besprechen.“

„Achso, ja dann.“

'Jetzt oder nie!', dachte ich mir innerlich und holte tief Luft.

„Du Margit? Wer ist eigentlich diese Anna?“ Sie sah mich mit etwas verengten Augen an. „Anna ist Basti's Ex-Freundin. Er war damals wirklich glücklich mit ihr... Ich bin froh, dass er dich jetzt hat. So verliebt habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Danke!“ Sie ist aufgestanden und umarmte mich zärtlich. Lachend entgegnete ich ihr:„Ich bin auch froh, ihn zu haben!“ Margit stimmte mit ein. Schließlich setzen wir uns auf die Couch und unterhielten uns über fast alles.

Irgendwann wandte ich meinen Kopf zur Uhr. Es ist mittlerweile 45 Minuten vergangen und Basti hat sich noch nicht einmal nach mir gesehen.

„Margit? Ich geh mal wieder hoch zu den beiden.“ Sie nickte mir lächelnd zu.

'Eine Stufe, zwei Stufen, drei, vier, fünf, …' Ich zählte jede einzelne mit. Von draußen hörte ich Stimmen. Sie kamen eindeutig von seinem Zimmer. Ich schloss die Augen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und wollte gerade anklopfen, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde. Verblüfft sahen mich die Augen von Anna an, die jetzt direkt vor mir stand. Sie drehte sich zu Basti um. Entschuldigt sah sie ihn an. Dann schlüpfte sie an mir vorbei. „Tschüss euch beiden! Und Basti? Danke!“ Mit einem Lächeln im Gesicht sprintete sie Treppe hinunter und war auch schon weg.

Ich hatte mehr als nur ein komisches Gefühl im Bauch. Als würden die beiden irgendetwas verbergen.

Ich sah immer noch die Treppe an, an der Anna vor wenigen Sekunden noch war. Zwei Arme packten mich an den Hüften und zogen mich an Basti's Brust.

„Weißt du, wie sehr ich dich vermisst habe in diesen ganzen Minuten?“, flüsterte er mir ins Ohr. Es kitzelte leicht, sodass ich mich danach dort rieb. Basti hatte inzwischen seine Zimmertür geschlossen.

„Also... Du bei mir oder ich bei dir?“, fragte er danach.

„Hä, was?“ In diesem Moment wusste ich nicht, was er meinte.

„Haha! Soll ich heute bei dir schlafen, oder willst du hier bei mir?“

„Ähm, hier bei dir. Du hast schon zwei Mal.“

Zustimmend nickte er. Dann kam er langsam meinem Gesicht näher und küsste mich sanft und mit voller Leidenschaft.

'Wieso war ich so eifersüchtig? Margit hat doch selbst gesagt, dass er mich liebt und außerdem beweist er es doch jeden Tag ...'