Sonntag, 26. Februar 2012

93 - 'Mich darf keiner sehen...!'

Oder werde ich überhaupt eine Strafe bekommen?' Ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich ihn sehen will! Und dafür werde ich alles in Kauf nehmen. Ich wollte einfach nur ihn wieder bei mir haben...

Vorsichtig drückte ich die Klinke nach unten. Die Tür quietschte bisschen. Ich versuchte durch den kleinen Spalt jemanden zu erkennen, aber dort stand niemand, also machte ich den ersten Schritt, dann den nächsten und dann immer weiter.  'Links oder rechts?', fragte ich mich, als die Wege sich trennten. Ich entschied mich für rechts. Immer wieder drehte ich mich um. 'Mich darf keiner sehen...' Wieder lief ich weiter.
„Halt! Wer bist du?!“ Ich erstarrte und drehte mich langsam um. Ein großer, breit gebauter Mann kam auf mich zu. Er trug einen schwarzen Anzug. 'Einer von der Security?'
„Ich … Ähm ...“, ich stotterte. Die Person packte mich am Arm und zerrte mich mit sich. „Lassen Sie mich bitte los!“, rief ich verzweifelt, „Ich muss zu Basti!“ Immer wieder versuchte ich mich von ihm zu reißen, aber seine Hände hielten mich fest. „Du musst gar nichts! Und jetzt hör auf hier herumzuschreien! Du wirst ihn nicht mehr sehen!“
'Du wirst ihn nicht mehr sehen...' In mir stieg Wut hoch. Nebenbei sammelten sich die Tränen in meinen Augen. Mit einem kräftigen Schwung riss ich meinen Arm zurück. Ich rannte zurück. „Bleib hier!“ Die Schritte kamen immer näher. Meine Beine wurden schneller und schneller. Ich war nun an einem Gang angelangt, wo viele Türen waren. Die Schritte waren nun etwas entfernter. An einer Tür hing ein Schild 'Bitte nicht stören!' Mir war es egal. Ich nahm die Klinke und ließ kurz darauf die Tür ins Schloss fallen. Ich hörte von draußen, wie die Schritte vorbei rannten. „Wo ist sie?!“ Die Stimme war voller Wut und außer Atem. Mein Gesicht war der Tür  zur gerichtet.  Ich entfernte mich mit zaghaften Schritten davon. „S-Sam?“
Diese Stimme ließ meinen ganzen Körper entspannen. „Was machst du hier?“
„I-Ich...“ Seine Hand lag nun auf meiner Schulter und drehte mich zu seinem Gesicht. Basti zog mich in seine Arme, aus denen ich lange erst einmal nicht losgelassen wurde. Ich zog seinen Duft in meine Nase. „Ich habe dich so vermisst...“, nun waren es Freudentränen, die langsam den Weg nach draußen fanden. Er löste sich aus der Umarmung, sah mir in die Augen. Langsam kam er mit deinen Lippen näher. Kurz davor flüsterte er noch: „Ich dich auch... Endlich habe ich dich wieder bei mir...“ Dann verschmolzen wir leidenschaftlich ineinander. Er drückte mich leicht zurück an die Tür und legte seine Hand auf meiner Hüfte ab. Nach Minuten setzte er sich auf einen Sessel und ich mich auf seinen Schoß. „Also, wieso bist du hier?“, fragte er nun. Ich sah ihn geschockt an. „Ich hätte auch zu Hause bleiben können! Und außerdem … Ich wollte einfach bei dir sein!“ Bevor ich aufstand, hielt Basti mich fest und führte mich zurück auf seinen Schoß. „Ich bin mehr als nur glücklich, dass du wieder da bist. Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich wahrscheinlich dieses Konzert mehr als nur verkackt!“
Ich erzählte ihm noch, wie lange wir hier bleiben würde und dass wir im selben Hotel eingecheckt hatten wie er, dann musste er in die Maske und anschließend noch zur Garderobe.
Das Konzert verfolgte ich abseits von den zahlreichen Fans, die sich hier versammelt hatten. Oft schweiften seine Blicke im Saal umher, bis sie an mir kleben blieben. Es brachte mein Herz zum Strahlen, endlich wieder in seiner Nähe zu sein. Auch wenn es nur für zwei Tage sein wird. Aber was tut man nicht alles dafür, um die Person die man liebt, wieder zu sehen? Um das eigene Herz von seinen Sorgen zu befreien?
Ich hatte das Glück! Meine Mutter stand die ganze Zeit hinter mir. Sie hat mir das ermöglicht, wo ich die Hoffnung schon fast weggeworfen hatte...

92 - ohne Karten

Ich rannte die Treppe hinunter und rannte ins Esszimmer, in dem meine Mutter seelenruhig aus ihre Kaffeetasse schlurfte. „Ich fliege morgen nach Österreich! Ich halte das nicht länger aus!“

Zuerst sagte sie nichts, sondern sah mir in die Augen. Schließlich stand sie auf, kramte in irgendeiner Schublade umher und zog einen Umschlag heraus. „Hier ist genug Geld für zwei Flugtickets drin. Morgen um 8 Uhr fliegen wir gemeinsam los.“
Meine Augen wurden größer. „Hä? Aber … Wie? Was?“ Jetzt fing meine Mutter an zu lachen. „Denkst du, ich wusste nicht, dass du spätestens jetzt zu ihm willst, wenn er wegen seinem Manager doch nicht kommen kann?“
„Du wusstest das also auch?!“, mein Mund blieb offen stehen. 'Verheimlicht mir hier jeder etwas?!'
„Vor einer halben Stunde wusste ich das auch noch nicht. Pack deine Sachen! Wir bleiben bis Sonntag. Sein Hotel habe ich übrigens ausfindig gemacht.“ Ich nickte nur stumm, während sie mich breit angrinste. Gerade als ich die Treppe hoch laufen wollte, rief meine Mam mir noch hinterher: „Er weiß aber nicht, dass wir kommen!“

Nächster Morgen, 8:00 Uhr. Wir beide saßen auf unseren Plätzen. Ich am Fenster, sie direkt neben mir. Draußen schien leicht die Sonne, während von oben leichte Schneeflocken auf den Boden rieselten. Nach der Ansprache des Piloten wurde das Flugzeug gestartet. Ich liebte das Abheben. Man bekam so schönes Kribbeln im Bauch. Meine Mutter und ich schauten oft aus dem Fenster und betrachteten die vielen Berge, über die wir hinüber schwebten. Als das Flugzeug zum Landen anbrach, fing mein Herz an schnell zu pochen.
„Jetzt zappel doch nicht so!“, forderte meine Mam mich mit schmunzelten Gesicht auf, als wir aus dem riesigen Flughafen traten und uns ein Taxi nahmen. „Lass mich doch! Ich will ihn einfach wieder sehen!“

„Hier sind Ihre Schlüssel. Dort drüben ist der Fahrstuhl. Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt!“
Ich blickte mich in der kleinen Lobby um. 'Gemütlich ist es hier ja schon …'
Wir hatten getrennte Zimmer. Meine Mutter kam kurz zu mir hinüber: „Ich hab mich hier ein bisschen schlau gemacht. Basti hat heute ein Konzert. Das liegt ca. eine Stunde von hier. Es gibt keine Karten mehr & auch keine Abendkasse, das heißt, dass wir dort nicht rein kommen können.“ Frustriert ließ ich mich rückwärts auf mein Bett fallen. „Im gleichen Hotel, aber sehen tun wir uns wahrscheinlich nicht...“
„Aber es gibt immerhin noch einen Hintereingang...“, fuhr sie weiter, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte.

Kurz vor seinem Auftritt standen wir abseits des Eingangs. Paar Fans standen noch draußen, die einzeln von der Security hinein gelassen wurden. „Ich lenke die Person da ab, während du durch den Hintereingang läufst! Ich wünsche dir viel Glück!“, zwinkerte mir meine Mam zu und ehe ich mich versah, lief sie schon auf den Eingang zu. Ich schlich hinter den Büschen und suchte eine Tür, die mich in das Gebäude rein ließ. 'Wo ist diese verdammte Tür?!' Auf einmal kam von hinten ein Auto angefahren und bog langsam hinter das Haus. Meine Beine wurden schneller, jedoch musste ich aufpassen, nicht entdeckt zu werden. Ich blieb an der Hauswand stehen und wagte mir einen Blick um die Ecke. „Hier entlang. Es sind schon sehr viele da, das wird eine riesige Show!“ Ein großer Mann, schlank und mit einem Anzug, stieg aus dem Fahrzeug. Danach eine Person, die mir zu sehr bekannt war. Basti! 'Am liebsten würde ich jetzt seinen Namen schreien...' Er folgte seinem Manager auf Schritt und Tritt, jedoch war sein Gesichtsausdruck nicht gerade fröhlich. Eher gekränkt. 'Ob das an mir liegt?' Dann fiel die schwarze unscheinbare Tür ins Schloss, in die sie verschwanden. 'Wenn ich jetzt rein gehe, dann werden sie mich entdecken...'
Fünf Minuten stand ich also noch in der eisernen Kälte. Der Typ von der Security, die hinten Wache stand, war nun auch hineingegangen. In mir stieg die Angst auf. 'Was ist, wenn sie mich aufhalten? Welche Konsequenz werde ich dann davontragen? Oder werde ich überhaupt eine Strafe bekommen?' Ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich ihn sehen will! Und dafür werde ich alles in Kauf nehmen. Ich wollte einfach nur ihn wieder bei mir haben...

Freitag, 24. Februar 2012

91 - Entschluss

Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. „Danke! Ich dich auch... Ich hoffe, die Zeit geht schnell vorbei. Werde ich haben! Ich wünsche dir auch viel Spaß! Tschüss!“ - „Ciau!“
Dann hörte ich nur noch 'tut – tut – tut – tut'

Die nächsten vier Tage verbrachte ich viel Zeit mit Jojo und einigen aus unserer Klasse. Es tat gut, mal abzuschalten. Ich saß gerade in meinem Zimmer und erledigte meine Hausaufgaben. Die Uhr zeigte heute den 04. Dezember an. Gerade war es 15:23 Uhr. 'Nur noch 20 Tage, dann ist Weihnachten...' Mein Herz strahlte vor Glück. Weihnachten – das Fest der Liebe. 'Und noch zwei Tage, dann sehe ich Basti wieder!' Ich hatte zwar in den letzten Tagen nur eine Nachricht von ihm bekommen, jedoch freute ich mich tierisch auf ihn! Immer wieder wünschte ich mir, dass die Tage schneller umgehen. Ich ging sogar früher ins Bett, damit die Nacht im Nu verschwunden war. Vor wenigen Sekunden hatte ich die Aufgaben fertig gelöst und lehnte mich erschöpft nach hinten in den Stuhl. Wieder starrte ich auf das Display meines Handys. 'Ob er sich noch meldet, bevor er zurück kommt?'
Ich wollte ihn unbedingt wieder bei mir haben, seinen Körper berühren, seine Lippen küssen und seinen Duft einsaugen. Das alles fehlte mir in der letzten Zeit. Seine Stimme, sowie sein Lachen waren ständig in meinem Kopf.
'She can be like an angel when she has a real good time, so sweet and nice like honey -'
Schnell sprang ich auf. Es war sein Kontaktlied! „Hey Schatz!“, rief ich erfreut in den Hörer hinein. „Hallo Süße! Wie geht es dir?“ - „Ganz gut bis jetzt und dir?“ - „Ja, mir auch. Hier ist es echt unglaublich!“ Sein Lächeln konnte ich bis hier her spüren. Wir redeten weiter fünf Minuten über seine Auftritte und seinen vielen Interviews, die er dort halten musste. „Ich freue mich schon auf Übermorgen“, lächelte ich. Kurz war Stille. „Äh, Sam, das ist auch ein Grund wieso ich dich angerufen habe...“
Mein Herz setzte für eine Minute aus, dann pochte es unregelmäßig. „W-Wie soll ich das jetzt verstehen?“, murmelte ich ängstlich ihm entgegen. Gleichzeitig stieg mir der Schweiß auf die Stirn. 'Bitte sag jetzt nicht, dass …'
„Es tut mir echt leid, Sam, das musst du mir glauben... Aber mein Manager hat für die zwei Tage Radiointerviews und Fotoshootings organisiert. Die sind extrem wichtig um meine Karriere anzukurbeln. Sie stehen schon seit einer Woche fest und-“ Er redete nicht mehr weiter. „Du wusstest das die ganze Zeit?!“ Auf einmal fuhr ich hoch. Meine Wut stieg immer weiter. Gleichzeitig meldete sich meine Tränenflüssigkeit wieder. Er antwortete mir nicht. Meine Finger fingen an zu zittern. „Du wusstest das die ganze Zeit?“, wiederholte ich meine Worte mit kleinen Pausen zwischen den einzelnen Wörtern. Ein sehr leises „Ja“ konnte ich seinerseits wahrnehmen. Ich biss mir wütend die Zähne aufeinander. Doch bevor ich ihm etwas entgegnete, legte ich einfach auf und schmiss mein Handy aufs Bett. Ich ließ mich gleich hinterher fallen und vergrub mein Gesicht ins Kissen. Jetzt setzte sich auch die Sehnsucht nach seiner Nähe ein. Alles verkrampfte sich in mir. Die gute Laune von vorhin war wie weggeblasen.
Ich wusste nicht, wie oft Basti  in den letzten fünf Minuten noch versucht hatte mich zu erreichen, aber dann gab er auf. Wahrscheinlich musste er weiter zu seinem nächsten Auftritt.
Kurze Zeit später blinkte mein Handy kurz auf. Dieses mal war es eine SMS von ihm.

Es tut mir echt leid...
Ich hätte es dir sagen sollen.
Ich vermisse dich so!
Aber ich freue mich auf den Tag, an dem ich wieder in deine strahlenden Augen schauen
kann :) hoffe ich wenigstens...
Ich liebe dich! ♥


Diese Sätze ließen weitere Tränen über mein Gesicht laufen. Er hatte mich angelogen... 'Jetzt soll ich weitere 10 Tage auf ihn warten?! Das kann ich nicht! Ich muss zu ihm!'
Ich rannte die Treppe hinunter und rannte ins Esszimmer, in dem meine Mutter seelenruhig aus ihre Kaffeetasse schlurfte. „Ich fliege morgen nach Österreich! Ich halte das nicht länger aus!“





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Fragen stellen! :) Ich freue mich auf euch! :D

Donnerstag, 23. Februar 2012

90 - Display 'Basti'

Ich bekam nur ein Nicken raus. Einen letzten Kuss und dann verschwand er hinter der schwarzen Autotür. Die Scheibe fuhr nach unten und Basti winkte noch, bis wir ihn hinter der nächsten Ecke nicht mehr sehen konnten...

Drei Tage sind nun vorbei, als Basti nach Österreich gefahren ist. Aber eine Nachricht oder ein Anruf habe ich noch nicht erhalten. Die ganze Zeit saß ich in meinem Zimmer und klickte ständig durch die Kanäle. Es lagen schon viele leere Chipspackungen auf den Boden. Die Decke war weit nach oben gezogen. Jetzt klopfte es leicht an die Tür und Jojo streckte ihren Kopf durch den Spalt. „Na Süße, wie geht es dir?“
„Ich will, dass er wieder kommt!“ - „Wird er schon noch. Paar Tage noch, dann hast du ihn wieder bei dir.“ Sie nahm mich fest in die Arme. „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du dich die ganzen Tage mit Chips ernährt hast ...“ Leicht nickte ich. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche. Schnell zog ich es heraus. Aber wieder keine SMS von Basti. Es war meine Mam, die mir beauftragte, die Wäsche in die Waschmaschine zu tun. Jetzt riss mir Jojo das Handy aus der Hand. „Du kommst jetzt mal mit raus! Das ist ja nicht mehr auszuhalten!“ Schon hat sie mich aus dem Bett gezogen, schmiss mir Klamotten aus meinem Schrank zu. „Geh dich duschen! Und dann gehen wir in der Stadt bummeln!“ Ich nickte wieder nur und tat das, was meine beste Freundin von mir verlangte.

Nach einer Stunde standen wir nun in der Stadtmitte von Köln. Meine Hand lag immer auf meiner Hosentasche. Oft zog ich es heraus um auf das Display zu schauen. „Sam! Jetzt hör auf immer darauf zu schauen. Wenn er Zeit hat, wird er schon anrufen...“ Mein Blick war immer noch auf das Handy gerichtet. „Es sind jetzt aber schon drei Tage! Ich halte das einfach nicht aus!“ In meinen Augen sammelten sich allmählich wieder Tränen, die ich zum Glück zurück halten konnte. Doch dann klingelte auf einmal mein Mobiltelefon. Auf dem Display erschien der Name 'Basti'. Meine Hände fingen an zu zittern. Ich sah zu Jojo, die mir zunickte und mich aus dem Geschäft drängte. „Hallo?“, sagte ich, als wir draußen waren. „Hey Schatz. Sorry, ich bin jetzt erst dazu gekommen. Ich hatte bis jetzt noch keine Zeit. Wie geht es dir?“ Wie sehr ich seine Stimme vermisse. Jetzt liefen die Tränen an meinen Wangen hinunter. „Wie soll es mir denn gehen, wenn du kilometerweit weg bist?“ Mit meinem Ärmel wischte ich mir die Tropfen aus meinem Gesicht. Kurze Stille am anderem Hörer. Dann seufzte er. „Mir geht es nicht anders. Es ist echt schrecklich hier ohne dich...“ - „Komm bitte so schnell es geht wieder zurück.“ Jojo riss mir jetzt den Hörer aus der Hand. „Basti, ich kann das nicht mit ansehen. Sie sitzt schon seit drei Tagen nur noch in ihrem Zimmer und frisst sich mit Chips zu! Sie geht nicht einmal mehr mit raus! Ich kann froh sein, dass ich sie mit in die Stadt zerren konnte. So und jetzt gebe ich dir deinen Schatz wieder.“ Sie drückte mir das Handy in die Hand und lief wieder ins Geschäft. Langsam legte ich es wieder an mein Ohr. „Sam?“ - „Ja?“ - „Stimmt das?“
Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Aber ich entschied mich für die Wahrheit. „Ja... schon...“
„Hör mir mal zu. Ich werde in 5 Tagen wieder hier sein. Ich möchte nicht, dass du wegen mir deine anderen Freunde vernachlässigst. Diese Tage werde schneller vorbei gehen, als du es dir denken kannst. Und dann bin ich nur für dich da! Ich vermisse dich wi -“ Er hörte auf zu reden. Eine Stimme ertönte auf seiner Seite. Dann hörte ich kurz was rauschen. „Sam? Ich muss jetzt aufhören. Die Arbeit ruft. Ich melde mich bald wieder! Ich vermisse und liebe dich! Ich wünsche dir noch einen schönen Tag mit Jojo, ja?“ Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. „Danke! Ich dich auch... Ich hoffe, die Zeit geht schnell vorbei. Werde ich haben! Ich wünsche dir auch viel Spaß! Tschüss!“ - „Ciau!“
Dann hörte ich nur noch 'tut – tut – tut – tut'

Montag, 20. Februar 2012

89 - Abreise

Ich war schon unten auf der Straße, da riss Basti noch einmal das Fenster auf und schrie: „Ich dich viel mehr!“ Ich drehte mich noch einmal um und winkte ihm, dann musste ich schon in die nächste Straße abbiegen.

19:33 Uhr. Das Leuten der Klingel ließ mein Herz schneller schlagen als vorher. Ich lief schnell die Treppen nach unten und schon lag ich in seinen Armen. „Und wie wars?“, fragte ich Basti, nachdem wir uns mit einem kleinen Kuss begrüßt hatten. „Voll gechillt! Tut echt gut mit Freunden den ganzen Nachmittag zu suchten!“ Sein Lächeln konnte nicht breiter sein. „Aber jetzt bist du wieder dran!“ Schnell packte er mir unter die Kniekehlen und hob mich auf seine Arme. „Lass mich runter!“, kreischte ich lachend. Basti lachte laut und lief die Treppen nach oben. Während er unser Gewicht auf jede Stufe weiter nach oben drückte, beobachtete ich ihn lange. Meine Augen wollten nicht von seinem Gesicht wandern. Meine Hände waren um seinen Hals geschlungen. Meine Lippen strichen nun zärtlich die Wange entlang. Am Halsanfang fing ich dann an zu saugen. Nun spürte ich, wie ich auf etwas Weiches gelegt wurde, aber ich habe noch nicht abgesetzt. Bastis Hände waren zu Fäusten zusammengeballt. Jetzt löste ich mich langsam von seinem Hals. „Der sieht gar nicht mal so schlecht aus“, meinte ich, als ich mein Kunstwerk betrachtete. Von Basti allerdings bekam ich keine Antwort. Er hatte die Augen geschlossen und versuchte seinen Atem zu kontrollieren. Ich blickte kurz nach unten und jetzt wusste ich, was das Problem bei ihm war. Leicht biss ich mir auf die Unterlippe. Mir gefiel es sichtlich, ihn so erregt zu sehen. Mit einem kräftigen Stoß, drückte ich ihn auf die Matratze und ich setzte mich auf ihn drauf. Auf seinem Blick lagen viele Fragezeichen, aber als ich dann anfing ihn leidenschaftlich zu küssen und immer weiter nach unten glitt, entspannte er sich immer mehr.  Langsam zog ich ihm das T-Shirt aus. Meine Fingerspitzen fuhren behutsam über seinen Brustkorb, zwischen seinem Six-Pack, über seinen Bauchnabel und dann schließlich zum Hosenanfang. Danach machten sie sich an seinem Gürtel zu schaffen. Ein leichtes Stöhnen entglitt ihm. Kurze Zeit später fing ich langsam an seinen Freund zu verwöhnen. Basti biss sich oft auf die Zähne und drückte die Augen fest zusammen. Jetzt wollte ich etwas Neues probieren. Ich beugte mich nach vorne und legte meine Lippen darauf. Basti fing an immer unregelmäßiger zu atmen und krallte seine Hände in meine Haare. Immer weiter trieb ich ihm zum Höhepunkt, bis sein Kumpel in meinen Händen zusammenzuckte...

'Piep – Piep – Piep – Piep!'
Der Wecker ließ mich aus meinen Träumen erwachen. Basti stellte schnell  das unerträgliche Geräusch aus. Ich blinzelte leicht mit meinen Augen. „Schlaf noch weiter. Ich wecke dich gleich...“, murmelte mein Freund und schenkte mir einen kleine Kuss auf die Stirn. Dann machte er sich auf den Weg ins Bad, während ich meine Augen wieder langsam schloss und zurück in die Traumwelt fiel.
'08:12' las ich auf meinem Handy. 'Er wird heute weg fliegen …' Schon der Gedanke daran ließ meinen Bauch verkrampfen. Ich wollte die letzten Minuten noch mit ihm genießen. Also nahm ich ein Bein nach dem anderen aus meinem Bett und lief ins Bad, wo der Wasserhahn im Moment lief. Ich umarmte Basti von hinten. „Bleib bei mir ...“ Basti nahm mich nun fest in die Arme. Ich krallte mich in sein Hemd hinein und langsam liefen nun die Tränen über meine Wange. Auch wenn ich immer versucht hatte stark zu sein, jetzt musste alles raus. Er strich meine Haare entlang und wog mich leicht hin und her. Dann klingelte die Haustür. Erschrocken sah ich ihn an. „Das sind nur meine Eltern. Sie wollen sich nur verabschieden. Ich bleibe ja noch eine Stunde.“ Ich nickte einfach. Schnell wischte ich mir die Tränen von meinem Gesicht und lief mit Basti die Stufen nach unten. Margit und Thomas begrüßten uns, die dann auch herzlich von meiner Mutter empfangen wurden. Sie unterhielten sich ausgiebig in der Küche. Mein Freund und ich saßen im Wohnzimmer auf der Couch und sagte einfach nichts. Ich lag an seiner Brust eingeklammert. Immer wieder liefen mir einzelne Tropfen meiner Haut entlang. Ich wollte ihn nicht gehen lassen! Jetzt zog mich Basti nach oben, sodass wir uns in die Augen sehen konnten. Auch seine Augen waren etwas rötlich geworden. Ich legte meine Lippen auf seine. Das Verlangen danach, sich nicht trennten zu müssen, wurde durch diesen Kuss immer und immer größer. Doch dann , um 09:15 Uhr, holte uns die Haustür wieder zurück in die Realität. Er musste jetzt gehen. Gemeinsam liefen wir Hand in Hand zur Garderobe, wo er sich seine Schuhe anzog. Auch unsere Eltern sahen ihm dabei zu, wie er sich auf eine Reise fertig machte. Nun war es Zeit. Er verabschiedete sich erst von meiner Mam, dann von seinen Eltern, die im viel Glück wünschten. Margit musste sich die Tränen immer wieder unterdrücken. Jetzt stand er vor mir und nahm mich erst lange in den Arm. Immer mehr stieg die Traurigkeit in mir hoch. Basti nahm meinen Kopf in seine Hände und legte seine Lippen auf meine Stirn, dann auf meinen Mund, wo sie lange liegen blieben. „Wir sehen uns bald wieder … Ich liebe dich!“
„I-Ich dich auch! Viel Spaß...“ Ein gezwungenes Lächeln huschte ihm über seine Mundwinkeln. Er trug langsam seine Tasche in den Kofferraum des Autos. Noch einmal verabschiedete er sich von seinen Eltern. Ich stand noch im Türrahmen und beobachtete das ganze Spiel. Mein Kopf war an der Schulter von meiner Mutter gelehnt. Ein letztes Mal lief Basti zu uns. „Ich rufe dich so oft es geht an! Ich werde dich sehr vermissen...“ Ich bekam nur ein Nicken raus. Einen letzten Kuss und dann verschwand er hinter der schwarzen Autotür. Die Scheibe fuhr nach unten und Basti winkte noch, bis wir ihn hinter der nächsten Ecke nicht mehr sehen konnten...




Hier sind einige Bilder von der Autogrammstunde in München! (:

Dienstag, 14. Februar 2012

88 - Letzter Nachmittag

Zuerst realisierte er es gar nicht. „Komm jetzt her und küss mich, oder ich geh wieder!“ Jetzt breitete sich ein leichtes Lächeln über seine Wangen. Dann waren wir nach wenigen Sekunden verschmolzen und ich spürte wieder seine wunderschönen Lippen auf meinen.

Und so schön auch die restlichen Tage zusammen waren: Nun ist der letzte Tag vor Basti's Abreise nach Österreich.
Wir waren in seinem Zimmer und packten gemeinsam seine Sachen in einen Koffer. Er würde einmal in den nächsten Wochen zu Hause sein. Viel zu kurz für mich! Basti hatte Mühe, seinen Manager überhaupt zu überreden, ein oder zwei Tage wieder nach Deutschland zurück zu kommen.
„Basti, der Koffer ist voll, da passt nichts mehr rein!“, nörgelte ich herum. Immer wieder kam er mit neuen Klamotten oder Kleingrusch an, das er so unbedingt dabei haben 'musste'. „Ich brauche das aber! Wenn ich das nicht mitnehme und es dann sehr dringend benötige, dann bist du Schuld!“ So ging es ständig weiter. Nach eineinhalb Stunden waren wir endlich fertig, oder besser gesagt: So gut wie. Basti versuchte vergebens den Koffer zu schließen. „Ich sagte doch: Das ist viel zu viel!“ Er sah zu mir nach oben und grinste breit. „Kannst du dich mal auf den Koffer setzen?“ Ich verdrehte lachend die Augen und tat das, was er von mir verlangte, doch trotzdem schaffte er es nicht. „Wie wäre es, wenn du mal zunehmen würdest? Dann geht es viel einfacher!“, neckte mich Basti. „Na gut! Irgendwann muss ich dich dann auf Armen tragen, weil ich für dich zu schwer bin! Und dann meckerst du herum, weil ich zu dick bin!“ Gespielt beleidigt verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust. Dann packten mich zwei Arme von hinten und zogen mich nach oben. Er drückte mich mit meinem Rücken an seine Brust. Sein Atem strich an meinem Nacken. „Nein, du bist perfekt“, flüsterte er mir zu. Leicht drehte ich mich mit dem Gesicht nach hinten. „Schleimer...“, murmelte ich ganz leise zurück. Ich war zu hypnotisiert von ihm. Ein kleiner Kuss auf mein Schlüsselbein, dann entschlossen wir uns gemeinsam auf dieses riesige Teil zu setzen. Und welch ein Wunder: Es klappte sogar! Lange sah ich mir den Koffer an. „Ich frage mich, wie du den ohne mich zu bekommen willst...“
Jetzt sah auch Basti zerknirscht darauf. „Dann muss ich mir halt einige Pfunde hier drauf hauen!“ Nebenbei streichelte er traurig seinen Bauch. Ich zeigte ihm einen Vogel. „Das kannst du schön vergessen!“ Jetzt fing er an zu lachen. Wieder kam er auf mich zu. Er legte seine Hand auf meine Hüfte. Sein Blick war auf den Koffer gerichtet, aber er sah jetzt nicht mehr glücklich aus. „Was ist los?“, fragte ich ihn, nachdem ich meinen Kopf auf seine Schulter gelehnt hatte. „Das“, flüsterte er an meinen Scheitel, „werden die schlimmsten zweieinhalb Wochen, das kannst du mir glauben.“ Ich wusste genau, was er meinte. „Oh ja, da hast du Recht... Aber wir sehen uns ja in 9 Tagen wieder.“ Basti brummte: „Wow! Aber auch nur ein oder zwei Tage...“ - „Immerhin etwas, oder?“ - „Mhmm...“
Ich drehte Bastis Kopf zu mir und lächelte ihn an. Er tat es genauso. Unsere Gesichter näherten sich immer weiter, bis unsere Lippen aufeinander lagen. „Ich vermisse dich jetzt schon“, murmelte er, nachdem wir uns lösten. Mein Daumen strich seine Wange. „Ich dich auch!“ Noch einmal küssten wir uns kurz. „Wann wollte Phil kommen?“ Basti sah auf sein Handy. „In 15 Minuten ist er da.“
Phil habe ich schon letzte Woche auf einer kleinen Feier kennen gelernt. An diesem Tag hatten Basti und ich unser Einmonatiges. Er hatte mir eine wunderschöne kleine Kette geschenkt. Sie war herzförmig und darauf waren unsere Anfangsbuchstaben eingraviert. Am Anfang wusste ich nicht, was ich ihm schenken sollte. Als ich ihm dann allerdings Karten für ein Spiel von FC Bayern München unter die Nase hielt, ist er, wortwörtlich gesagt, in die Luft gesprungen und erzählte stolz herum, dass ich die Allerbeste und Tollste sei.
„Gut, dann werde ich mich jetzt auf den Weg machen, ok?“ Ich hatte schon meine Handtasche in der Hand, da zog er mich wieder zurück in seine Arme, riss mir die Tasche weg und scheuerte sie in irgendeine Ecke. Meinen Kopf hielt er an seinen Fingerspitzen fest und legte seine Lippen auf meine. Ich musste einfach meine Arme um seinen Hals legen. Meine Finger spielten mit einzelnen Haarsträhnen herum. „Jetzt mach dir noch einen schönen Nachmittag mit deinem Kumpel. Ich wünsche dir sehr viel Spaß dabei!“
„Ok, aber ich komm heute Abend nochmal bei dir vorbei!“ Ich stand schon auf der Treppe und rief ihm noch zurück: „Mach das! Ich freue mich! Ich liebe dich!“
Ich war schon unten auf der Straße, da riss Basti noch einmal das Fenster auf und schrie: „Ich dich viel mehr!“ Ich drehte mich noch einmal um und winkte ihm, dann musste ich schon in die nächste Straße abbiegen.

Donnerstag, 9. Februar 2012

87 - dieser kleine Ruck

Langsam öffnete ich meine Augen wieder. 'Eine Chance …'
Ich bewegte mich jetzt auch in Richtung der Badezimmertür. 'Einen Schritt nach dem anderen...' So wie er ließ ich mich jetzt an der Tür hinunter gleiten. Ich nahm all meinen Mut zusammen. „Ok, ich werde dir zuhören...“

„Wir mussten das machen Sam. Die beiden heißen Jacky und Jessica. Beide sind die Töchter von meinem Manager...“ Weiter sprach er nicht. „Aber warum?!“ Tränen liefen über meine Wange hinunter. „Was würdest du machen, wenn sie dich erpressen würden?“ - „Mit was haben sie dich erpresst?“ Eine kurze Pause folgte. „Wenn ich nichts mit Jessica anfangen würde, dann wird sie alles daran setzten, dass meine Musikkarriere nicht weiterläuft. Ich kenne sie zwar nicht persönlich, aber ich kann es ihr zutrauen! Aber du musst mir glauben: Ich habe sie vorhin nicht geküsst! Und Max auch nicht Jacky. Dafür liebt er Jojo viel zu sehr und -“
„Wieso hat er sich dann von Jojo getrennt?! Und wieso war er in dieser ganzen Sache beteiligt?!“ Ich spürte, wie er durch meine laute Stimme zusammenzuckte. „I-Ich denke, weil er kein Arsch sein wollte. Er kann nicht fremdgehen. Lieber trennt er sich von seiner Freundin anstatt ihr so das Herz zu brechen...“ Wir beide schwiegen. Die Tränen stiegen immer wieder neu in meine Augen und überströmten nach kurzer Zeit wieder meine Wangen. Ein Seufzen war von seinerseits zu hören. „Wie glücklich die beiden da unten jetzt wieder sind...“
„Basti? Was erwartest du von mir? Dass ich dir jetzt verzeihe?! Tut mir leid, aber dafür bin ich noch nicht bereit!“, entgegnete ich ihm. „Und willst du, dass ich meine Liebe zur Musik wegen dir aufgebe? Das kann ich nicht und das weißt du ganz genau!“ Bei seinen Worten wurde mir ganz flau im Bauch. 'Ich bin ihm also nicht so wichtig?' Ich schluchzte laut auf. „Scheiße! Nein Sam, das meinte ich nicht so!“ Er klopfte gegen die Tür. „Hör auf zu weinen! Bitte, ich kann das nicht mit anhören!“ Aber das brachte mich erst mehr dazu. Irgendwann hörte ich Schritte, die sich von mir entfernten. 'Jetzt ist er weg... Ich bin doch echt verdammt doof!' Aber dann kamen wieder welche die Treppe hoch geschlendert.
„Maus? Machst du bitte mal auf? Ich bin es...“, fragte Jojo ganz leise gegen die Tür. Ich drückte mich nun vom Boden auf. Meine Beine wankten am Anfang immer etwas hin und her. Langsam schloss ich die Badezimmertür. Jojo tritt mit kurzen Schritten hinein und schloss auch gleich wieder die Tür. Danach nahm sie mich fest in die Arme. „Gib dir einen Ruck. Du liebst ihn und er dich! Er hat vielleicht einen Fehler gemacht, aber du hast ihn auch schon wegen Eric verletzt. Nur hast du ihn geküsst und er hat Jessica davor abgehalten.“ - „Aber das heißt nicht, dass er es auch machen soll...“ Ich vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter. „Komm schon! Es ist das Beste für euch! Ihr seid dann wieder glücklich...“ Sie löste sich von mir, nahm eine Hand und zog ganz vorsichtig daran. Zuerst reagierte ich nicht darauf, aber langsam setzten sich meine Beine in Bewegung. Ich lief Jojo einfach hinterher. Die Treppen nach unten. Sanft schob sie mich in die Küche. Dort saß er, mit dem Kopf auf den Tisch gelehnt.
Max sah kurz zu uns beiden hoch, stand auf und lief mit Jojo aus dem Raum. Jetzt war ich alleine mit ihm in diesem Raum. Noch einmal wischte ich mir das Feuchte von meinen Wangen. Ich setzte mich leise neben ihm auf den Stuhl. Er rührte sich nicht. Ich sah ihn lange so an. „Bitte“, murmelte er leise. Ich strich über seine Haare und spielte ein bisschen mit ihnen. Jetzt hob er langsam seinen Kopf und ich sah in zwei verweinte Augen. Meine Hand blieb aber immer noch an seinen Haaren kleben. Ich zuckte erst leicht mit meinen Mundwinkeln und wir sahen uns einfach nur an. 'Gib dir einen Ruck!'
„Komm her!“, flüsterte ich ganz leise. Zuerst realisierte er es gar nicht. „Komm jetzt her und küss mich, oder ich geh wieder!“ Jetzt breitete sich ein leichtes Lächeln über seine Wangen. Dann waren wir nach wenigen Sekunden verschmolzen und ich spürte wieder seine wunderschönen Lippen auf meinen.

Sonntag, 5. Februar 2012

86 - 'Eine Chance...'

„Basti muss übernächste Woche nach Österreich für zweieinhalb Wochen. Da kann er ruhig drüben bleiben und gar nicht mehr wieder kommen! Zu mir meinte er, dass er nach Hause müsse, weil er das ganze mit seinem Manager regeln musste und -“ Ich wurde unterbrochen. Mein Handy klingelte...

„Unbekannter Anrufer“, las ich vor. Jojo nahm mir das Handy aus der Hand und hob ab. „Hallo?“ Kurze Pause. „Nein, sie will nicht mit dir reden! Schönen Tag euch noch mit euren Schlampen!!“ Dann legte sie auf. Ich wischte mit meiner Hand die Tränen von meiner Wange. „War es Basti?“ Stumm nickte sie. „Was wollte er?“
„Mit dir reden...“ Jetzt klingelte auch Jojo ihr Handy. Jetzt war ich es, die ran ging. Auch Max wollte ihr alles erklären, aber als er die ersten Wörter ausgesprochen hatte, betätigte ich den roten Knopf und Ruhe war auf der anderen Leitung. „Sie können sich ihr Geschwafel echt sparen!“ Wütend gab ihr ihr das Handy zurück. „Frustessen?“ Jojo nickte wieder. Jetzt nahm ich meine Tasche und hielt meiner Freundin die Schokoladentafeln vor ihr Gesicht. Auf einmal fingen ihre Augen an zu strahlen und schon hatte sie mir eine weggeschnappt. Wir legten unsere Beine auf ihr Wohnzimmertisch.
„Ich habe Basti nie zugetraut, dass er so ein Arsch ist. Er war immer der 'brave' von den Jungs...“, fing Jojo dann an zu reden, während sie auf ihrer Schokolade herumkaute. „Dann hast du ihn anscheinend falsch eingeschätzt, so wie ich...“
Jojo legte ihren Kopf jetzt an meine Schulter. „Wieso verlieben wir uns immer in die Falschen?“ Wieder schob sie sich ein Schokoladenstück in den Mund. „Vielleicht will der gute Herr da oben es einfach nicht, dass wir jetzt den Richtigen finden“, antwortet ich ihr.
'Ding Dong – Ding Dong – Ding Dong'
Die Haustür klingelte ununterbrochen. Wir sahen uns verwundert an. Uns kam sofort ein Gedanke. Wir standen gleichzeitig auf. „Wenn es die Jungs sind dann ...“ Jojo öffnete langsam die Tür und kurz darauf knallte sie diese mit voller Wucht wieder zu. „Verpisst euch!“
Eine Faust hämmerte immer wieder leicht gegen die Tür. „Jojo, bitte! Mach auf! Wir müssen es euch erklären! Es ist nicht so, wie ihr es denkt!“, rief Max verzweifelt. „Ach nein? Es ist aber sehr eindeutig! Und du hast gestern doch Schluss gemacht wegen dieser billigen Fratze!“ - „Das hatte aber alles einen Grund, wirklich! Mach auf...“ Max' Stimme wurde sanfter. Jojo sah mich flehend an. In ihren Augen sammelten sich die Tränen. Mit ihren Lippen formte sie ein 'Hilfe!'
„Lass sie rein. Wir müssen ihnen wenigstens eine Chance geben... K-Kann ich ins Bad?“
Sie nickte mir zu. Dann lief die Treppen nach oben ins Bad und schloss sie ab. Jojo sollte alleine mit Max reden. Aber war ich bereit Basti zuzuhören?
Ich hörte, wie die Jungs das Haus betraten. „Wo ist Sam hin?“ Kurz darauf hörte ich Schritte auf den Holzstufen. Die Türklinke wurde langsam hinuntergedrückt, dann hörte ich ein Seufzen. „Sam, bitte! Öffne die Tür...“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein!“
„Dann setze dich wenigstens vor die Tür, damit ich es dir so erklären kann.“ - „Ich will nicht mir dir reden!“ Jetzt stiegen mir auch die Tränen hoch. Ich presste meine Handflächen gegen meine Augen. 'Natürlich will ich es! Was rede ich denn da?'
An der Tür hörte ich etwas hinunter schleifen. Kurz darauf ein dumpfer Schlag. „Ich bin wahrscheinlich das größte Arschloch das es gibt, oder?“ Er versuchte dabei zu lachen, doch den Schmerz erkannte man trotzdem an seiner Stimme. Ich konnte darauf nichts mehr sagen und ich wollte auch gar nicht. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. 'Eine Chance …'
Ich bewegte mich jetzt auch in Richtung der Badezimmertür. 'Einen Schritt nach dem anderen...' So wie er ließ ich mich jetzt an der Tür hinunter gleiten. Ich nahm all meinen Mut zusammen. „Ok, ich werde dir zuhören...“

Freitag, 3. Februar 2012

85 - Schock

„Ich auch, Basti. Wir werden schon einen passenden Weg finden, das verspreche ich dir! Aber bitte lass deinen Traum nicht fallen, ja? Sonst bin ich die böse Freundin.“ Ich spürte ein kurzes Nicken an meinem Scheitel.
'Plopp!'
„Jetzt essen wir beide erst einmal. Ich habe einen richtigen Kohldampf!“

Basti ging am Nachtmittag wieder zu sich nach Hause. Ich rief dagegen meine beste Freundin an. „Hey Jojo!“, begrüßte ich sie freudig.
„Hey...“ Sie klang überhaupt nicht gut. „Was ist los?“
Jetzt fing sie an zu schniefen. „Max hat gestern Abend Schluss gemacht!“ Mir blieb der Mund offen stehen. „W-Was? Wieso das?“ Ich war total fassungslos. „Er hat eine andere kennengelernt. Er meinte zwar, dass ich ihm trotz allem wichtig bin und dass er mich deswegen nicht verlieren möchte, aber -“ Jojo konnte nicht mehr weiter reden. Ihr spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Jetzt musste ich gegen meine Tränen ankämpfen. Es tat mir weh, sie so leiden zu hören. „Jojo? Soll ich vorbei kommen?“
„Mhmm-mhm!“ - „Ok, ich bin in einer Stunde bei dir, ja?“ - „Ok, tschau!“ - „Tschüss!“
Jojo war mehr als am Boden zerstört. Ich zog mir schnell andere Klamotten an. Danach packte ich noch Schokolade in meine Handtasche und machte mich auf den Weg zu Jojo. „Mam? Ich bin bei Jojo! Bis später!“ Ich wollte gerade auf die Fußgängerweg abbiegen, als ich dann Max mit Basti die Straße entlang laufen sah. Aber sie waren nicht alleine. Zwei hochnäsige Blondinen liefen eingehakt neben ihnen her. Und es gefiel den beiden sichtlich. Neben mir war ein höherer Busch. Ohne zu überlegen sprang ich dahinter und beobachtete die vier. 30 Meter von mir entfernt, setzten sie sich auf eine Holzbank. 'Wollte er nicht alles mit seinem Manager regeln?!'
Die Blondine, die sehr nah an Basti geschmiegt war, blickte nach links und rechts. Da kam niemand. Kurz darauf saß sie auf seinem Schoß, sodass sie ihm direkt in die Augen schauen konnte. „Jetzt geht’s hier aber zur Sache!“, rief Max lachend. Auch mein Freund stimmte mit ein. Basti blickte immer wieder in ihren riesigen Ausschnitt. Jetzt kam das Gesicht von diesem Mädchen immer näher an seines heran. Mehr wollte ich nicht mehr sehen. Ich sprang aus dem Gestrüpp und meine Beine trugen mich weiter. Meine Schritte wurden schneller. „Sam!!“

Voller außer Atem klingelte ich bei Jojo Sturm. Sie öffnete langsam die Tür, aber als sie mein Gesicht sah, wurde sie etwas blass. „Was ist passiert?“ Jetzt merkte ich erst, dass mir während des Rennes Tränen aus meinen Augen gestoßen waren. „I-Ich habe ...“ Weiter konnte ich nicht reden. Jojo nahm mich sofort in den Arm. Eigentlich sollte ich sie ja trösten, nicht andersrum. Wir setzten uns ins Wohnzimmer. „Also, jetzt erzähl. Was ist passiert?“, ihre Augen funkelten vor Neugier, aber auch Angst. Ich atmete einem tief ein und dann sprudelte alles aus mir hinaus. Meine Freundin biss sich auf die Unterlippe. Ich merkte, wie sie gegen die Flüssigkeit ankämpfen musste. „Ich dachte nicht, dass die beiden so sind ...“
„Basti muss übernächste Woche nach Österreich für zweieinhalb Wochen. Da kann er ruhig drüben bleiben und gar nicht mehr wieder kommen! Zu mir meinte er, dass er nach Hause müsse, weil er das ganze mit seinem Manager regeln musste und -“ Ich wurde unterbrochen. Mein Handy klingelte...

Donnerstag, 2. Februar 2012

84 - 'Zweieinhalb Wochen?'

Er drehte mit seinem Kinn meinen Kopf zu sich und küsste mich ganz zärtlich. Jetzt widmeten wir uns dem Film wieder zu. Irgendwann um 17 Uhr wurden meine Augen allmählich schwerer und schwerer und schlief an Bastis Schulter ein.

Ich zuckte auf einmal mit meinem Bein zusammen und stieß an das Schienbein von Basti, der ganz nah an mir lag. Wie aus dem Nichts setzte ich mich auf und sah zu ihm. Er lag jedoch friedlich eingeschlummert und senkte seinen Brustkorb regelmäßig auf und ab.  Wir waren immer noch auf der Couch. Im Kamin leuchtete die restliche Glut. Nur die Stehlampe in der hinten linken Ecke brannte leicht, sodass der Raum etwas beleuchtet war. Leicht öffneten sich seine Lippen. Sein warmer Atem strömte auf meine Haut, die von einer Gänsehaut besessen wurde. Ich küsste leicht seine Nasenspitze, worauf er brummte und sich mit dem Kopf in die andere Richtung drehte. Das leichte Licht formte sein makelloses Gesicht nach. Mein Finger strich behutsam über seine weiche Wange. Ein Leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, aber nach kurzer Zeit, war es auch wieder verschwunden. „Ich liebe dich“, flüsterte ich ganz leise, dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust und kuschelte mich an ihn. Seine Arme schlangen sich dann nach einiger Zeit um meinen Rücken. Dann fiel ich wieder ins Land der Träume...

„Muss das sein? … Aber … Das ist aber zu lang! … Und nachts? … Ja, bis später …!“
Bastis Stimme drang in mein Ohr. Er war ziemlich wütend. Ich spürte, wie er sich zu mir auf die Couch setzte. Meine Augen öffneten sich und ich sah, wie Basti sich mit einer Hand über das Gesicht strich. Sein Handy schlug er immer wieder hintereinander auf seine Handfläche. „Was ist los?“, fragte ich ihn schließlich. Er zuckte leicht zusammen und drehte sich zu mir. Ein leichtes Lächeln lag auf Bastis Gesicht. Er beugte sich zu mir hinunter. Seine weichen Lippen legte er paar Sekunden auf meine,d ann sah er mir tief in die Augen. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich mach uns Frühstück, ok?“ Bevor ich etwas sagen konnte, war er schon aufgestanden und lief in die Küche. Ich hob eine Augenbraue nach oben. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!“, rief ich ihm nach. Aber wieder antwortet er mir nicht. 'Ist der taub oder so?'
Jetzt lief ich ebenfalls in die Küche. Basti stand gerade ungeduldig vor dem Toaster und wartete, bis das Toast endlich fertig war. Immer wieder bewegte er seinen Fuß im Gleichtakt auf den Boden. Jetzt lief ich paar Schritte auf ihn zu und lehnte meinen Kopf an seinen Rücken. Meine Arme schränkte ich vor seiner Brust zusammen. Wieder versuchte ich einen neuen Anlauf: „Sag schon, wer war das am Handy?“ Ich versuchte meine Stimme so beruhigend wie möglich klingen zu lassen. Ein lautes Seufzer kam von Basti, dann drehte er sich zu mir um. Mein Kopf lag jetzt auf seiner Brust und er streichelte über meine Haare. „Es war mein Manager. Ich soll für einige Tage nach Österreich...“ - „Wann?“ - „Übernächste Woche.“ - „Für wie lange?“ Er holte noch einmal tief Luft:“ Das ist das Bescheuerte an dieser ganzen Geschichte. Ich muss dann zweieinhalb Wochen weg bleiben und ich komm wahrscheinlich nachts auch nicht wieder zurück, sondern muss die ganzen Nächte da unten verbringen...“
Jetzt stockte mir der Atem. 'Er soll zweieinhalb Wochen weg bleiben? Aber …' Ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
„Schatz? Du musst da hin gehen!“, versuchte ich selbstbewusst zu reden. „Ich möchte aber nicht so lange von dir getrennt sein... Ich halte es ja nicht einmal wirklich einen Tag lang aus!“ Sein Kinn war jetzt auf meinem Kopf gestützt. „Ich auch, Basti. Wir werden schon einen passenden Weg finden, das verspreche ich dir! Aber bitte lass deinen Traum nicht fallen, ja? Sonst bin ich die böse Freundin.“ Ich spürte ein kurzes Nicken an meinem Scheitel.
'Plopp!'
„Jetzt essen wir beide erst einmal. Ich habe einen richtigen Kohldampf!“