Samstag, 21. April 2012

102 - der letzte Tag des Jahres


Basti beruhigte mich dadurch, dass er meinen Körper weiter liebkoste, dennoch fühlte ich den Mitleid, der von ihm ausging. Irgendwann spürte ich auch dieses Brennen nicht mehr in mir und wir beide konnten den Heiligabend – schweißüberströmt und in unseren Armen liegend – ausklingen lassen.

Das hier wird jetzt vielleicht sehr peinlich, aber ich versuche etwas Tolles darauf zu schreiben. Aber du weißt ja schon, dass ich keine Briefe oder ähnliches schreiben kann :D
Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an den ersten Schultag von dir. Der erste Blick von dir hat mich den ganzen Tag verfolgt & ich wollte ständig bei dir sein.
Jede einzelne Sekunde, die ich mit dir verbringen durfte/darf, ist immer noch einzigartig & unvergesslich! :)
Mit deiner Anwesenheit schaffst du auch die mieseste Laune wieder aufzupeppen.
Und dein Überraschungsbesuch war eines der besten Überraschungen, die ich jemals hatte! Ohhh, ich danke dir immer noch dafür! :P
Achja, was ich dir mal sagen wollte: Du kannst verdammt gut küssen :D Ich bin regelrecht ein Suchti nach dir! *-* Und das andere sowieso ;)
Jetzt habe ich hier auf der Seite keinen Platz mehr um weiterzuschreiben, also muss ich jetzt aufhören :(

PS.: Der Papierkorb ist jetzt überdimensional überfüllt, aber die Würfelseite habe ich wohl trotzdem versaut! :D

Ich liebe dich mehr, als alles andere auf der Welt! & danke, dass du mir diese Liebe zurückgibst! (:
Basti

Ich las mir diese paar Zeilen jeden Tag mindestens zehnmal durch und musste jedes Mal aufs Neue loslachen. Oftmals vor dem Einschlafen, wenn er nicht neben mir lag oder wir uns einen oder mehrere Tage nicht sahen.
Es klopfte an der Tür, als ich mich gerade für den heutigen Abend fertig machte. Ein brauner Wuschelkopf spähte durch den Türspalt.
„Bist du fertig, Schatz?“, fragte mein Freund und küsste mich zur Begrüßung.
„Noch nicht ganz, aber gleich. Wie viel Zeit haben wir noch?“
„Ähm“, er zog sein Handy aus seiner blauen Jeanshose, „ungefähr noch 15 Minuten.“
Mit einem kleinen Nicken, wusste er nun Bescheid, dass ich mich beeilen würde.
Was heute ist fragt ihr euch? Heute ist Silvester! Basti und ich gehen mit unseren Freunden zum Bowlen und wollten mit ihnen ins neue Jahr feiern. Meine Mutter ist nach Frankreich geflogen, zu ihrer Schwester, um dort ihren Spaß zu haben, also muss ich wohl die nächsten Tagen bei Basti Unterschlupf finden, was mir allerdings nichts ausmachte, denn meine Mam fand, ich wäre noch zu jung um alleine in einem Haus zu bleiben. Typisch Eltern!
„Ich wäre jetzt so weit. Kommst du?“ Basti saß gerade auf seinem Bett und tippte auf seinem iPhone herum. Er packte es schnell wieder ein und schon konnte der Abend beginnen!

„Sam!“, hörte ich jemanden schreien und ehe ich erkannte, wer es war, fiel mir diese Person auch schon förmlich um den Hals.
„Hey Jojo!“, gegrüßte ich sie ebenfalls mit einer Umarmung, auch wenn es nicht so fest ausfiel, wie bei ihr. Max kam auch um die Ecke und schlug erst einmal mit Basti ein, dann wurde ich von ihm herzlich in die Arme geschlossen.
Wir wurden von den beiden in einen mittelgroßen Raum geführt, in der sich ein großer Tisch und zwei Bowling-Bahnen befanden. Dort saßen schon die anderen alle und amüsierten sich prächtig mit Essen und Trinken. Oder besser gesagt: Alkohol. Aber heute war ja ein besonderer Tag, an dem man sich so etwas gönnen durfte. Ok, ich gib es ja zu, wir gönnen es uns öfter als nur einmal im Jahr!
Die Jungs kämpften förmlich, wer zuerst die Kugel in die Hand nehmen durfte. Aber auch einige Mädchen versuchten ihr Glück bei der Bahn zu ergreifen. Ich allerdings traute mich dazu nicht. Ich wusste schon von Anfang an, dass ich eine Niete bin. Wenn man einmal versucht hatte, die Kugel auf die Bahn zu rollen, aber dann doch dem Hintermann den schweren Ball auf den Kopf scheuert, ist es wirklich nicht so prickelnd. Das war ungefähr 10 Jahre her und seitdem hatte ich nie eine Bowling-Kugel mehr in der Hand – auch aus gutem Grund!
„Du bist also auch nicht so der Fan von Bowlen?“ Jojo setzte sich neben mich und trank aus ihrem Weizenglas.
Ich schüttelte eifrig den Kopf. „Lieber nicht, sonst kann es passieren, dass einer von euch eine Gehirnerschütterung bekommt und ich möchte, dass jeder von euch gut ins neue Jahr rutscht.“
Jojo musste anfangen zu lachen, was mich auch dazu leitete, mit einzustimmen.
„Sag mal... Geht es dir eigentlich gut? Also wegen der Sache in Österreich...“, flüsterte meine beste Freundin mir ins Ohr. Außer ihr wusste keiner, was mir und Basti dort passiert ist.
„Es geht eigentlich. Es ist noch nicht ganz so verheilt, aber die Ärzte meinen, dass es schneller zuwächst, als sie dachten.“
„Das ist schon mal gut. Und du kannst wirklich keine Kinder mehr bekommen?“, hakte sie nach.
Ich schüttelte langsam den Kopf und starrte geradeaus: „Nicht, dass ich wüsste. Klar, ich hätte gerne welche gehabt, aber wenn das Schicksal so will...“
„Ich hab dich vermisst kleine Maus“, murmelte Basti in mein linkes Ohr hinein, wodurch es fürchterlich anfing zu kitzeln.
„Ich dich auch!“ Schon küsste er mich. Dann zog er mich hoch, setzte sich auf meinen Stuhl und platzierte mich auf seinen Schoß. Das Selbe wurde mit Jojo veranstaltet, nur war es Max.
„Ey Jungs, ihr seid dran! Wenn ihr verliert müsst ihr uns das nächste Mal einen Kasten Bier kaufen!“, rief Phil von der Bowling-Bahn. Brummend erhoben sich die beiden Jungs wieder. Ich beobachtete Basti, wie er die Kugel gekonnt auf die Bahn zusteuerte. Auf einmal sprang er nach oben und schrie: „Strike! Ich glaube, der Kasten gehört uns, Max!“ Sie klatschen miteinander ein und hielten sich eine Zeit lang an erster Stelle, bis Phils Gruppe immer höher mit ihrer Punktzahl stieg.
„Der Kasten ist unser!“ Dabei tanzten Phil und Moritz hinternwackelnd vor den Gesichtern unserer Freunde herum.
Jojo beugte sich ein bisschen zu mir vor: „Sie spielen immer um einen Kasten Bier und dann trinken wir den sowieso alle zusammen, egal ob wir verloren, gewonnen, oder auch gar nicht mitgespielt haben.“
Mein Grinsen wurde breiter: „Also heißt es, wir bekommen dann auch etwas ab?“
„Genau! Sie schaffen den Kasten nämlich nicht alleine. Deshalb steht der Kasten vom letzten Spiel auch noch im Keller von Max.“
Unsere Blicke waren wieder auf die Bowling-Bahn gerichtet. Nun fand der Endfight statt. Basti musste mindestens sieben Kegel umwerfen, dann hatte er den Kasten sicher. Er nahm einen kleinen Anlauf und warf die Bowling-Kugel auf die Rollbahn. Ich drückte natürlich die Daumen für meinen Freund. Eins, zwei, drei, vier, fünf Kegel sind umgeflogen. Der sechste taumelte noch im Kreis, bis er dann schließlich den siebten und schließlich achten umstieß.
„Ich glaube, da haben wir uns wohl Gewinner ausgesucht, Jojo!“, rief ich vergnügt und stieß mit ihrem Glas ein.
Zwei weiche Lippen berührten leicht meine Wange. „Hast du gesehen, wie ich die alle voll abgezockt habe?“
„Und ob ich das habe! Super gemacht!“, lachte ich mit ihm und küsste ihn diesmal richtig.
Auch Max hing nun an seiner Freundin, wie ein Kaugummi und konnte anscheinend nicht genug von ihr bekommen.
Auf einmal rief das blonde Mädchen neben Phil: „Leute, wir müssen raus! In fünf Minuten ist es soweit!“
Ich ließ mir etwas Zeit, um mir die Jacke anzuziehen. Es waren nur noch wenige Leute im Raum, die sich ebenfalls auf den Weg nach draußen machten. Basti nahm dann meine Hand und lief mit mir zu den anderen auf die Terrasse. Überall wurden schon Flaschen aufgestellt, die für das Abfeuern der Raketen gedacht war.
Mein Freund legte seine Arme an meinem Bauch ab und strich immer einen Kreis an meinem Bauch.
„Noch zwei Minuten!“, riefen wieder das Mädchen von vorhin.
„Weißt du, wie glücklich ich bin?“, flüsterte Basti ganz leise, dass nur ich es hören konnte.
„Ich kann es mir vorstellen. Und glaub mir: Ich bin auch glücklich!“
Jetzt strahlte Basti, das spürte ich, auch wenn ich ihn gerade nicht ansah.
Jojo kam mit Max zu uns und hielt mir eine Wunderkerze hin, die wir uns nacheinander anzündeten. „Meine Wunderfee!“, sprach mein Freund immer noch so leise wie vorhin, woraufhin ich anfangen musste zu grinsen.
Auf einmal ertönte das Gegröle: „10 – 9 – 8 – 7 – 6 – 5 -“ Ich blickte nun in alle Gesichter, die hier waren. Wie glücklich sie waren. So wie Max, Jojo, Basti und ich. „4 – 3 – 2 – 1 – HAPPY NEW YEAR!“
Ja, im Moment war ich vielleicht einer der glücklichsten Mädchen überhaupt. Trotz den ganzen Schwierigkeiten in den letzten Monaten wusste ich, dass ich das alles gerne in Kauf genommen habe, um bei meinem Freund zu bleiben. Vielleicht kennt ihr es ja: Wenn du die richtigen Personen um dich hast, fühlst du dich geborgen. Und das war ich gerade in diesem Zeitpunkt.
Aber zur der Zeit hatte ich keinen blassen Schimmer, dass dieses Glück von einem Tag auf den anderen vorbei sein könnte...

4 Kommentare:

  1. so ein wundervoller teil *_*
    nur der letzte satz passt nicht dazu ich will nicht das die geschichte zuende geht...

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  2. wunderschöner teil weiter soo:)
    ich hoffe ja mal nicht das basti und Sam in der geschichte auseinander gehn werden wegen dem Letzten Satz:/

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  3. So wundervoll! Ich kann mir mal wieder alles bildlich vorstellen. Richtig niedlich! Aber der letzte Satz klingt nicht gerade toll! Ich will wissen wie es weiter geht!

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  4. oh man das ist echt einer der geilsten teile! *-*
    Aber ich will nicht das die beiden sich trennen :((
    Schreib schnell weiter!

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