Sonntag, 26. Februar 2012

92 - ohne Karten

Ich rannte die Treppe hinunter und rannte ins Esszimmer, in dem meine Mutter seelenruhig aus ihre Kaffeetasse schlurfte. „Ich fliege morgen nach Österreich! Ich halte das nicht länger aus!“

Zuerst sagte sie nichts, sondern sah mir in die Augen. Schließlich stand sie auf, kramte in irgendeiner Schublade umher und zog einen Umschlag heraus. „Hier ist genug Geld für zwei Flugtickets drin. Morgen um 8 Uhr fliegen wir gemeinsam los.“
Meine Augen wurden größer. „Hä? Aber … Wie? Was?“ Jetzt fing meine Mutter an zu lachen. „Denkst du, ich wusste nicht, dass du spätestens jetzt zu ihm willst, wenn er wegen seinem Manager doch nicht kommen kann?“
„Du wusstest das also auch?!“, mein Mund blieb offen stehen. 'Verheimlicht mir hier jeder etwas?!'
„Vor einer halben Stunde wusste ich das auch noch nicht. Pack deine Sachen! Wir bleiben bis Sonntag. Sein Hotel habe ich übrigens ausfindig gemacht.“ Ich nickte nur stumm, während sie mich breit angrinste. Gerade als ich die Treppe hoch laufen wollte, rief meine Mam mir noch hinterher: „Er weiß aber nicht, dass wir kommen!“

Nächster Morgen, 8:00 Uhr. Wir beide saßen auf unseren Plätzen. Ich am Fenster, sie direkt neben mir. Draußen schien leicht die Sonne, während von oben leichte Schneeflocken auf den Boden rieselten. Nach der Ansprache des Piloten wurde das Flugzeug gestartet. Ich liebte das Abheben. Man bekam so schönes Kribbeln im Bauch. Meine Mutter und ich schauten oft aus dem Fenster und betrachteten die vielen Berge, über die wir hinüber schwebten. Als das Flugzeug zum Landen anbrach, fing mein Herz an schnell zu pochen.
„Jetzt zappel doch nicht so!“, forderte meine Mam mich mit schmunzelten Gesicht auf, als wir aus dem riesigen Flughafen traten und uns ein Taxi nahmen. „Lass mich doch! Ich will ihn einfach wieder sehen!“

„Hier sind Ihre Schlüssel. Dort drüben ist der Fahrstuhl. Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt!“
Ich blickte mich in der kleinen Lobby um. 'Gemütlich ist es hier ja schon …'
Wir hatten getrennte Zimmer. Meine Mutter kam kurz zu mir hinüber: „Ich hab mich hier ein bisschen schlau gemacht. Basti hat heute ein Konzert. Das liegt ca. eine Stunde von hier. Es gibt keine Karten mehr & auch keine Abendkasse, das heißt, dass wir dort nicht rein kommen können.“ Frustriert ließ ich mich rückwärts auf mein Bett fallen. „Im gleichen Hotel, aber sehen tun wir uns wahrscheinlich nicht...“
„Aber es gibt immerhin noch einen Hintereingang...“, fuhr sie weiter, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte.

Kurz vor seinem Auftritt standen wir abseits des Eingangs. Paar Fans standen noch draußen, die einzeln von der Security hinein gelassen wurden. „Ich lenke die Person da ab, während du durch den Hintereingang läufst! Ich wünsche dir viel Glück!“, zwinkerte mir meine Mam zu und ehe ich mich versah, lief sie schon auf den Eingang zu. Ich schlich hinter den Büschen und suchte eine Tür, die mich in das Gebäude rein ließ. 'Wo ist diese verdammte Tür?!' Auf einmal kam von hinten ein Auto angefahren und bog langsam hinter das Haus. Meine Beine wurden schneller, jedoch musste ich aufpassen, nicht entdeckt zu werden. Ich blieb an der Hauswand stehen und wagte mir einen Blick um die Ecke. „Hier entlang. Es sind schon sehr viele da, das wird eine riesige Show!“ Ein großer Mann, schlank und mit einem Anzug, stieg aus dem Fahrzeug. Danach eine Person, die mir zu sehr bekannt war. Basti! 'Am liebsten würde ich jetzt seinen Namen schreien...' Er folgte seinem Manager auf Schritt und Tritt, jedoch war sein Gesichtsausdruck nicht gerade fröhlich. Eher gekränkt. 'Ob das an mir liegt?' Dann fiel die schwarze unscheinbare Tür ins Schloss, in die sie verschwanden. 'Wenn ich jetzt rein gehe, dann werden sie mich entdecken...'
Fünf Minuten stand ich also noch in der eisernen Kälte. Der Typ von der Security, die hinten Wache stand, war nun auch hineingegangen. In mir stieg die Angst auf. 'Was ist, wenn sie mich aufhalten? Welche Konsequenz werde ich dann davontragen? Oder werde ich überhaupt eine Strafe bekommen?' Ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich ihn sehen will! Und dafür werde ich alles in Kauf nehmen. Ich wollte einfach nur ihn wieder bei mir haben...

4 Kommentare:

  1. Sie bekommt keine Strafe, wenn die Leute da wissen, dass sie SEINE Freundin ist! Sie muss alles riskieren, schließlich geht es um IHN! ;) Wieder wunderschön geschrieben! Schnell weiter! <3 :*

    AntwortenLöschen
  2. wie kannst du den teil bitte hier enden lassen o.o was geht bei dir ab ? :DD
    weiter so :* ♥

    AntwortenLöschen
  3. Oh gott wieder so toll geschrieben, weiter so <3
    Und schnell weiter schreiben, ich will wissen wie es weiter geht!! :)

    Anna

    AntwortenLöschen
  4. Ooouh :O
    Sie muss rein kommen! Wenn die Leute dort wüssten :P
    Schnell weiter!♥

    AntwortenLöschen