Freitag, 4. November 2011

10 - Herzrasen und Pausenbrot verschlingen


Immer wieder musste ich an die Worte von Jojo denken. ‚Wollte er mich wirklich küssen? Auf ihn stehen doch tausende von Mädchen und ich soll es dann sein? ...’ Von dem Dong wurde ich aus den Gedanken gerissen.
„Sam? Am Samstag ist hier in der Stadt so eine Veranstaltung – um es besser auszudrücken eine Disco .. Gehst du mit mir hin?“
„Mhmm. Übermorgen ist doch Samstag, oder?“ Jojo nickte heftig, sodass ich dachte, dass ihr Kopf gleich abreißen würde.
„Ja, kann ich machen.“ Vor lauter Freunde sprang Jojo mir um den Hals.
Schon kam Herr Mühldorf – unser Physiklehrer. So verging auch die zweite Stunde und ich fieberte der Pause entgegen ...

Ding Dang Dong !
Ich erschrak und lies den Stift auf den Tisch fallen. Mein Herz fing an gegen mein Brustkorb zu schlagen. Mein Atem wurde unregelmäßiger.
Ich sah, wie Jojo aufstand und mich ansah: „Willst du nicht mitkommen?“
Langsam, sehr langsam, erhob ich mich von meinem Stuhl, packte meine Brotzeitbox und wir gingen Richtung Pausenhof.
Die Luft tat mir gut. Ich atmete tief ein. Jojo ging zielstrebig auf eine Bank zu und setzte sich hin. Ich tat es ihr nach. Mein Blick schweifte über den Pausenhof, doch ich sah Basti nicht. Etwas enttäuscht lehnte ich mich an die Lehne der Bank. Meine Mutter hat mir eine Semmel mit Tomaten und Mozarella gemacht – sie wusste einfach, was ich liebte!
Ich nahm einen Bissen und verschlang es gierig. Immerhin hab ich nichts gefrühstückt.
Doch auf einmal sprang jemand aus dem Gebüsch hinter uns: „Buuuh!“
Ich erschrank. Ich kannte diese Stimme nur zu gut. Jojo lachte sich mittlerweile kaputt, während ich mich verschluckte und nach Luft schnappte.
Jetzt spürte ich Bastis Hand auf meinem Rücken, der mir leicht darauf schlug. Als ich mich beruhgt hatte, sah ich ihm ins Gesicht und er wischte die Träne von meiner Wange, die durch das Husten ausgetreten ist. „Danke“, krächzte ich aus mir heraus.
Ich führte die Semmel wieder zu meinem Mund, doch dann nahm Basti meine beide Hände, die um die Semmel geschlungen waren und biss selbt ab.
„Hey! Das ist mein Essen!“, protestierte ich und musste anfangen zu lachen.
Mit vollem Mund sprach Basti dann zu mir: „Jetzt ist es unseres!“
Und so verschlangen wir das Essen, indem wir abwechseld davon abbissen.
„Sam, du hast da was ...“, sagte Basti schließlich und kam mit seinem Gesicht wieder näher.  Er strich mit seinem Daumen über meinen linken Mundwinkel. Es war die selbstgemachte Soße von meiner Mam, die sie mir immer auf die Tomaten-Mozarella-Semmel drauf schmierte. Jojo sah uns die ganze Pause zu und kicherte immer in sich hinein.
Es dongte wieder und schnell schleckte Basti seinen Daumen ab und wir drei gingen wieder ins Schulgebäude ...

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