Freitag, 11. November 2011

18 - "Ich liebe dich ..."


Der Wagen rollte noch seine restlichen Metern und schon war er stehen geblieben. Ich schluckte. Jojo und ich stiegen aus und wir verabschiedeten uns von ihrem Dad. Es war schon ziemlich dunkel und die Straßenlaternen erleuchteten die verlassenen Straßen. Ein Wind ließ meinen Körper erzittern.
„Sam, kommst du?“ Jojo war schon paar Schritte vorgegangen. Ich nickte und holte sie schließlich ein. Wir liefen durch paar Büschen und ich traute meinen Augen nicht. Vor mir war der große See und der Mond spiegelte sich darin. Auf dem Wasser schaukelten Ruderbotte hin und her. Jojo zog mich an den Armen: „Träum doch nicht jetzt schon! Da hinten ist der Mann deiner Träume!“ Sie musste lachen und ich stimmte mit ein. Dieser Ort hatte etwas besonderes an sich. Er war so ruhig. Man konnte hier deutlich die Ausgelassenheit spüren.
Mit langsamen Schritten näherten wir uns dem abgesprochenen Ort. Aus der Ferne sah ich ein Lagerfeuer aufflammen. Die Leute saßen um diese Flammen und Lachten viel und einige hatten Bierflaschen in den Händen. Als Jojo und ich paar Meter davor standen, blickten mehrere Augenpaare zu uns hinauf, doch Basti saß nicht da. Jojo nahm eine Decke, die an den Seiten lagen und breitete eine aus.
‚Wo ist er?’, schieß es mir durch den Kopf. Ich ließ mir nichts anmerken und setzte mich wortlos neben Jojo. Mein Herz fühlte sich leer an. Es wollte zu Basti, und zwar jetzt!
Jojo und ich unterhielten uns mit den anderen. Irgendwie fiel es mir leicht mit den ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich unterhilet mich gerade mit Vince, der in meine Klasse ging, bis ich auf einmal von einer Stimme unterbrochen wurde: „Finger weg, das ist meine!“ Ich fuhr meinen Kopf erschrocken nach hinten um. Und da stand er: mit einem breiten Grinsen im Gesicht und in seinen Augen spiegelte sich das Feuer. „Ja Basti, das weiß ich doch!“, sagte Vince dann zu ihm und beide nickten sich zu.
Basti beugte sich zu mir runter und flüsterte in mein Ohr: „Kommst du mit?“ Wortlos stand ich auf. Er nahm meine Hand un verschränkte seine damit. Ich sah schnell zu Jojo um ihr ein Zeichen zu geben, dass ich weg sei. Sie nickte und ihre Lippen formten ein ‚Viel Glück’.

Basti lief mit mir etwas um den See herum. Neben uns waren Felsen, die man locker hochklettern könnte. Es war zwar dunkel, aber ich konnte den Moos an verschiedenen Stellen sehen. Wieder zog ein kräftiger Wind vorbei und ich kniff meine Augen zusammen. Mein ganzer Körper fing an zu zittern.
„Ist dir kalt?“, fragte Basti. Ich konnte nicht antworten. Immernoch war die Kälte in meiner Jacke gefangen. Meine Zähne klapperten aufeinander, was ihm die Antwort auf seine Frage gab. Basti öffnete seine Jacke, behielt sie aber an. Dann nahm er wieder meine Hände, schlang sie innerhalb der Jacke  um seinen Rücken und seine Arme drückten meinen Körper an seine Brust. Mein Kopf lag zwischen seinem Hals und seiner Schulter. Ich kuschelte mich sehr na an ihn und murmelte: „Danke.“ Ein Arm von Basti streichelte meinen Rücken auf und ab während die andere an meinen Haaren spielte. Seine Berührungen gaben meinem Körper wieder Wärme. Ich spürte jeden schnellen Herzschlag von ihm und musste grinsen. „Basti, an was denkst du?“ Er fing an zu schmunzeln und gab mir einen Kuss auf den Kopf: „Ich denke gerade daran, dass ich endlich wieder das wundervollste Mädchen in meinen Armen halten kann.“ Diese Worte verursachten mir eine Gänsehaut und mein ganzer Körper stand unter Strom. Mein Herz fing schneller an zu schlagen. Ich hob meinen Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Sein Gesicht wurde von dem Leuchten des Mondes angeschienen. Ich konnte jeden Gesichtszug von ihm wahrnehmen. Jetzt wehte nur ein leichter Wind, der eine Strähne an meine Wange streifte. Basti schob sie mit seiner Hand sanft hinter mein Ohr zurück. Dort blieb sie liegen. Ich streifte meine Fingerspitzen von seinem Mundwinkel zu seinem Ohr. Er sah mir tief in die Augen und ich konnte mein Gesicht nicht von ihm wenden. Er sah so hinreißend aus, wenn sein Blick so verträumt aussieht. Bastis Augen sahen immer wieder zu meinem Mund hinunter. Ich konnte nicht mehr anders. Langsam beugte ich mich näher zu ihm. Unsere Nasen streiften sich. Seine Lider schlossen sich und sein Atem berührte mein Haut. Jetzt schloss auch ich die Augen und diesmal war er es, der seinen Mund näher an meine Lippen steuerte. Kurz davor stoppte er und flüsterte: „Ich liebe dich ...“ Und jetzt trafen seine Lippen voller Leidenschaft auf meine, als würden sie schon jahrelang auf meine warten. Total hemmungslos fand eine Hand, die immernoch auf seinen Rücken lag, den Weg in seine Haaren und krallte sich in diese. Seine Arme lagen fest umschlungen um meinen Körper, als würde er denken, dass ich wegrennen würde. Der Kuss wurde wilder und seine Zunge stupste meine Lippen an. Ich ließ alles mit mir machen. Langsam führte ich meine Zunge an seine und sie streiften sich liebevoll und zärtlich, als würden sie wie Glas auseinanderbrech. Jetzt war er es, der seine Hand nicht mehr an der selben Stelle liegen hat lassen können. Er schob sie langsam unter meine Jacke und meinen Oberteilen und strich leicht über meinen nackten Rücken. Ich zuckte zusammen, da seine Hände kalt waren, doch wir setzten den Kuss nicht ab. Immer wieder streiften sich unsere Zungen. In meinem Bauch waren nur Schmetterlinge und ich nahm gar nichts mehr außer ihn war. Doch dann setzte er langsam ab und sah mir wieder in die Augen. Ich stupste seine Nase nochmal an und flüsterte ihm das selbe zu, was er mir gesagt hatte: „Ich liebe dich ...“ Und schon trafen sich unsere Lippen wieder.
Alles hier stimmte überein. Ich stand hier mit dem Jungen, den ich liebe und wünschte mir einfach nur noch, dass dieser Moment nie aufhört.
Meine Mutter hatte Recht – ich bin nur glücklich, wenn er an meiner Seite ist ...

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